Mehr Übernachtungsangebote zur Landesgartenschau 2027
2027 findet im Wetteraukreis die erste interkommunale hessische Landesgartenschau (LGS) statt. Wenn sich Oberhessen den Gästen von seiner schönsten Seite präsentiert, werden auch mehr Gäste hier übernachten wollen. Der Wetteraukreis und seine Partner haben sich deshalb intensiv mit Thema „Beherbergung“ auseinandergesetzt. In Ortenberg wurden nun die Untersuchungsergebnisse vorgestellt und diskutiert.
Wie viele Übernachtungsgäste kommen zur ersten interkommunalen Landesgartenschau? Und wie viele Betten finden Sie dort vor? Was muss getan werden, um die Übernachtungsmöglichkeiten zur LGS und darüber hinaus auszubauen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Potentialanalyse zur Beherbergung im Rahmen der LGS, die der Wetteraukreis mit Förderung aus dem LEADER-Programm in Auftrag gegeben hat. Eine Steuerungsgruppe bestehend aus Wetteraukreis, LGS GmbH, Verein Oberhessen, TourismusRegion Wetterau und Kommunen begleitete den Prozess, der durch Befragungen, statistische Erhebungen und Auswertungen unterstützt wurde. Zum Abschluss der Analyse wurden im Ortenberger Bürgerhaus die Ergebnisse der Öffentlichkeit und vielen Akteuren aus der Tourismusbranche vorgestellt.
Bei den Bettenzahlen noch Luft nach oben
Nach der Begrüßung durch die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Birgit Weckler stellte das beauftragte Büro für Tourismus und Freizeitberatung ift das Ergebnis der Analyse vor: Im Bereich Übernachtungstourismus gibt es im östlichen Wetteraukreis noch viel Luft nach oben. Nach der Corona-Pandemie haben die Angebots- und Nachfragestrukturen sich nicht wie im hessischen Durchschnitt entwickelt. Wenn die LGS die erwarteten Besucherzahlen erreicht, müssen noch zwischen 85 und 260 zusätzliche Betten in der Region entstehen. Hierzu gilt es für die Akteure in den Kommunen, den Tourismusorganisationen und beim Landkreis sowohl für Bestandsbetriebe wie auch bei Neuansiedlungen Unterstützungsangebote zu entwickeln.
Für die anwesenden touristischen Betriebe stellte nach der Präsentation der Untersuchungsergebnisse Florian Herrmann als Geschäftsführer der LGS GmbH den aktuellen Sachstand und die Planungen der Landesgartenschau vor und zeigte die großen Potentiale für Betriebe auf. In Interviews mit der Wirtschaftsförderung Wetterau, dem Betrieb „Altstadt Quartier“ aus Schotten und der Qualitätsinitiative für den Tourismus in Hessen „Qualität kompakt“ wurden die Möglichkeiten der Förderung von Projekten, der Aktivierung von Potentialen und der Hervorhebung von Angeboten durch Qualitätssiegel deutlich. Im folgenden Workshopteil wurde mit allen Anwesenden diskutiert, wie Angebote geschaffen und die Qualität der bereits vorhandenen Angebote gesteigert werden kann. Einen besonderen Stellenwert wird nachhaltigen Beherbergungsformen zugeschrieben, denn sie werden auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Entwicklung von Angeboten im Fokus
Das Thema Beherbergung beinhaltet viele Möglichkeiten und große Herausforderungen, so Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler: „Politik und Verwaltungen können nur die Rahmenbedingungen verbessern und Projekte anstoßen. Um die Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen, bedarf es jedoch vor allem privater Betriebe und Investoren, die für die Region begeistert und für die LGS gewonnen werden müssen. Ziel muss es sein, die Besucherinnen und Besucher adäquat zu beherbergen und die Übernachtungsnachfrage und die regionale Wertschöpfung auch langfristig über das Jahr 2027 hinaus zu steigern. Tolle Ideen gibt es schon viele – von Wohnmobilstellplätzen über temporären Angebote bis hin zu Themenunterkünften.“
Der Landkreis wird durch eine Onlineveranstaltung zu Klassifizierungs- und Zertifizierungsangeboten wie „Bett & Bike“ für Bestandsbetriebe weiter an dem Thema arbeiten. Im zweiten Halbjahr ist eine Veranstaltung zu den Möglichkeiten der Ausweisung von Wohnmobilstellplätzen in den Kommunen und auf landwirtschaftlichen Betrieben geplant.