Weitere 28 Schulen erhalten Glasfaser-Anschluss
In einer zunehmend vernetzten Welt ist schnelles und zuverlässiges Internet nicht mehr nur ein Komfort, sondern Grundvoraussetzung für wirtschaftliches Wachstum, Bildungschancen und gesellschaftliche Teilhabe. Am Schulzentrum Büdingen hat Landrat Jan Weckler nun gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes Hessen, der beteiligten Kommunen, des Bundesfördermittelgebers Aconium GmbH, der Deutschen Telekom und der Schulgemeinden den Startschuss für ein umfassendes Glasfaser-Förderprojekt gegeben.
Die Breitbandversorgung im Wetteraukreis ist bereits weit vorangeschritten: 92 Prozent der privaten Haushalte können auf eine Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Mbit pro Sekunde zurückgreifen, immerhin rund 81 Prozent erreichen 200 Mbit/s. Bereits über 26 Prozent erreichen mit Glasfaser Gigabitgeschwindigkeit. Doch gibt es immer noch Gebiete, die schwer erschließbar sind und deshalb bislang nicht von einer Glasfaseranbindung profitieren können. 162 dieser „weißen Flecken“ werden im Zuge des Förderprojektes nun geschlossen. Zudem erhalten weitere 28 Schulen einen Glasfaseranschluss.
Landrat Jan Weckler sagte beim symbolischen Spatenstich: „Insbesondere im Bildungsbereich spielt eine leistungsstarke Internetverbindung eine entscheidende Rolle. Unsere Schulen müssen mit moderner Technologie ausgestattet sein, um Schülerinnen und Schülern eine zeitgemäße Bildung zu ermöglichen. Der Zugang zu digitalen Lernmaterialien, interaktiven Unterrichtsformen und virtuellen Exkursionen wird immer wichtiger. Der Glasfaserausbau hat für den Wetteraukreis als Schulträger deshalb hohe Priorität.“
Auch für die Attraktivität und Lebensqualität im ländlichen Raum sei Hochgeschwindigkeitsinternet von großer Bedeutung, so der Landrat: „Sie ist ein Motor für die wirtschaftliche Entwicklung, indem sie es Unternehmen in unseren ländlicher geprägten Regionen ermöglicht, ihre Produkte und Dienstleistungen global anzubieten und so wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem trägt eine zuverlässige Internetverbindung dazu bei, dass Menschen wohnortunabhängig arbeiten können und die gleichen Chancen auf eine erfolgreiche berufliche und persönliche Entwicklung haben.“
Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus betonte in Wiesbaden: „Wir stellen Hessens Wirtschaft und Gesellschaft zukunftssicher auf. Die Anbindung der hessischen Schulen an das Glasfasernetz ist eine wichtige Grundlage für guten zeitgemäßen digitalen Unterricht. Gemeinsam schaffen wir flächendeckende und effiziente Glasfasernetze bis 2030. Der marktgetriebene Ausbau der Telekommunikationsunternehmen nach unserem Grundsatz ‚Markt vor Staat‘ wird flankiert durch gemeinsame Förderung von Bund, Land und Kommunen.“
Günter Frenz, Kommunalberater beim Fördermittelgeber aconium, überbrachte die Grüße des Geschäftsführers Tim Brauckmüller sowie der Regionalleiterin in Wiesbaden, Melanie Ritter, und betonte: „Der Fokus auf die Privathaushalte ist nicht mehr ausreichend. Wir müssen den Breitbandausbau als Regionalentwicklung begreifen. Krankenhäuser, Gewerbegebiete, Schulen, soziale Einrichtungen – die gesamte Breite öffentlicher Institutionen – gilt es mitzunehmen. Durch eine vorausschauende Planung und die konsequente Nutzung von Förder-Upgrades hat der Wetteraukreis das Bundesförderprogramm Gigabit vorbildlich genutzt, um den Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Institutionen auf Dauer ein leistungsfähiges Netz zur Verfügung zu stellen – und damit das Rückgrat für eine nachhaltige Entwicklung für eine Smarte Region zu bieten. Im Wetteraukreis zeigt sich wieder einmal, wie Gigabitausbau gelingt, wenn Bund, Land und Kommune zusammenarbeiten.“
Fuat Dalar, Head of Local Team Region-Südwest Telekom Deutschland: „Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hängt an der Qualität des Bildungssystems. Daher müssen Bildung und Digitalisierung zusammen gedacht werden – auch für die ganz Kleinen. Dieser gesellschaftlichen Verantwortung stellen wir uns als Telekom. Gemeinsam mit dem Wetteraukreis bringen wir die Schulen in die digitale Zukunft. Allein dafür verlegen wir 180 Kilometer Glasfaser und bauen 46 Netzverteiler auf. Mehr als 20.000 Haushalte und Unternehmensstandorte im Wetteraukreis können bereits Glasfaser-Tarife der Telekom buchen.“
Als die Planungen für das Förderprojekt begannen, erfüllten nur 28 Schulstandorte die Förderkriterien des Bundes. Mittlerweile profitieren jedoch fast alle verbleibenden Schulen aus den eigenwirtschaftlichen Aktivitäten am Markt. Mit dem Mix aus Förderprojekt und eigenwirtschaftlichem Ausbau durch Telekommunikationsunternehmen sollten die Wetterauer Schulen bis 2025 überwiegend gigabitfähig sein.
Die Kosten für die An- und Erschließung der weißen Flecken“ im Rahmen des Förderprogramms belaufen sich auf rund 10,5 Millionen Euro. Der Anschluss der 28 Schulen ans Glasfasernetz kostet weitere 2,4 Millionen Euro. Der Bund trägt 50 Prozent der Kosten, das Land 40 Prozent. Der kommunale Anteil beträgt zehn Prozent, den – je nachdem, ob es sich um „weiße Flecken“ oder eine Schule handelt – die jeweilige Kommune oder der Wetteraukreis als Schulträger finanziert. Der Ausbau wird von der Deutschen Telekom umgesetzt.
In einem bereits in der Umsetzung befindlichen Teilprojekt werden derzeit 84 Gewerbeadressen durch die Deutsche Giganetz GmbH mit Glasfaser verbunden.
Diese Schulen werden nun ausgebaut
Bad Vilbel: Außenstelle der Stadtschule Bad Vilbel, Brunnenschule, Ernst-Reuter-Schule, John-F.-Kennedy-Schule, Saalburgschule, Georg-Büchner-Gymnasium
Büdingen: Stadtschule, Schule Am Dohlberg, Berufliche Schule Büdingen, Georg-August-Zinn-Schule, Wolfgang-Ernst-Gymnasium
Friedberg: Außenstelle der Augustinerschule, Henry-Benrath-Schule, Brüder-Grimm-Schule, Wartbergschule, Augustinerschule, Johann-Philipp-Reis-Schule, Burggymnasium, Adolf-Reichwein-Schule, Außenstelle der Geschw.-Scholl-Schule
Karben: Kurt-Schumacher-Schule, Selzerbachschule, Lilienwaldschule
Kefenrod: Herzbergschule
Rosbach v. d. Höhe: Kapersbergschule, Erich-Kästner-Schule
Wöllstadt: Fritz-Erler-Schule inklusive Außenstelle