Es gibt Ereignisse, die die Menschen komplett aus der Bahn werfen. Doch sind sie in ihrer jeweiligen Betroffenheit nicht alleine. Wenn für Probleme keine Lösung mehr in Sicht und die Belastung zu hoch ist, sollte man aktiv werden und die eigene Erkrankung oder Problematik in die Hand nehmen, um sich ihr nicht auszuliefern. Also kann der Weg in eine Selbsthilfegruppe hilfreich sein.

Eine Selbsthilfegruppe ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen, die an der gleichen Krankheit, Behinderung oder am gleichen Problem leiden und sich ohne fachliche Anleitung treffen, um in Austausch zu kommen. Sie helfen einander, bieten sich gegenseitige emotionale Unterstützung und teilen ihre Erfahrungen. Eine Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist frei und meist kostenlos. Für evtl. Kosten, wie z.B. Raummiete, können kleinere Beträge von den Mitgliedern eingesammelt werden. Die Treffen werden in regelmäßigen Abständen angeboten und sollen in einem neutralen Raum stattfinden. Oberstes Gebot in einer Selbsthilfegruppe ist die Schweigepflicht. Alles was besprochen wird, bleibt in der Gruppe. Für die Teilnehmer/innen sind die Treffen ein wichtiger Mosaikstein der Stabilisierung. Keine Therapie aber Schutzraum.

Im der Wetterau finden sich über 160 Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise und selbstorganisierte Initiativen zu unterschiedlichen Themen: Chronische Erkrankungen, Behinderungen, soziale und psychische Belastungen, Suchererkrankungen, um nur einige zu nennen.

Unter wetteraukreis.de/selbsthilfe finden sich alle z.Zt. aktiven Selbsthilfegruppen in der Nähe. Selbsthilfegruppen, wie z.B. für seltene Erkrankungen, die bundesweit agieren und Online-Treffen anbieten, finden sich auf der Internetseite der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS). Wenn nichts Passendes gefunden wird, kann man selbst eine Selbsthilfegruppe gründen. Der einfachste Weg zur Gründung einer eigenen Gruppe ist, sich an die hiesige Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises zu wenden.

Diese informiert über den Ablauf einer Gruppengründung, vom ersten Beratungsgespräch bis zu den regelmäßigen Gruppentreffen sowie die Unterstützungsmöglichkeiten in der Gründungsphase und darüber hinaus. Mittels Zeitungsberichten, Informationen in der regelmäßig erscheinenden Selbsthilfezeitung, Flyer, Aufrufen im Internet oder Social Media werden weitere Betroffene gesucht und diese zusammengeführt. Sie hilft bei der Suche nach Räumlichkeiten oder stellt diese selbst zur Verfügung.

Vorab werden gewissen Rahmenbedingungen besprochen: Welches Ziel soll die neue Selbsthilfegruppe verfolgen? Die Gruppengröße sollte festgelegt werden (empfehlenswert sind 6-12 Personen). Ort und Zeit müssen definiert werden. Das erste Treffen kann von der Selbsthilfe-Kontaktstelle begleitet werden. Auch weiterhin steht die Selbsthilfe-Kontaktstelle mit ihren Erfahrungen und Unterstützungsmöglichkeiten der neuen  und auch den schon seit langem bestehenden Gruppen zur Seite.

Manchmal fallen Kosten für  die bereits genannte Raummiete, Honorare für Referenten oder andere Aktivitäten der Selbsthilfegruppe an. Um diese zu finanzieren, können finanzielle Förderungen über den Wetteraukreis bzw. den Gesetzlichen Krankenkassen beantragt werden.

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises hat eigens eine Selbsthilfezeitung zum Thema „Wie gründe ich eine Selbsthilfegruppe?“ herausgegeben. Auch bei der NAKOS gibt es unzählige Informationen zur Starthilfe.

Empfehlenswert ist zudem ein Besuch der Selbsthilfe-MEILE, die am Samstag, den 06.07.024 in Bad Nauheim, Parkstraße (Kiespromenade) von 10-15 Uhr stattfindet. Während dieser Zeit können Interessierte mit vielen Selbsthilfegruppen Gespräche führen, die ihre Arbeit an diesem Tag an Ständen vorstellen oder auch die Selbsthilfe-Kontaktstelle dort vor Ort persönlich ansprechen.

Kontakt:

Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises

Tel: 06031 83 2345

E-Mail