Reden tut gut - Digitale Hessische Selbsthilfetage vom 20.9. bis 1.10.2021
Ein Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft hessischer Selbsthilfekontaktstellen
Die 23 hessischen Selbsthilfekontaktstellen laden vom 20. September bis zum 1. Oktober 2021 zu einem vielfältigen Programm ins Internet ein. In einem Zeitraum von zwei Wochen können Interessierte online bei fast 40 Veranstaltungen kostenfrei teilnehmen und das Thema Selbsthilfe und Gesundheit mit all seinen Facetten näher kennenlernen.
Ministerpräsident Volker Bouffier ist Schirmherr der Veranstaltung. Die Realisation wurde durch die finanzielle Unterstützung der ARGE der selbsthilfefördernden gesetzlichen Krankenkassen in Hessen ermöglicht.
Das Programm ist bunt, mit kurzweiligen Formaten wie Comedy, Lesungen und Konzert werden ernste Themen unterhaltsam aufgegriffen. Das Programm ist barrierearm, eine Übersetzung in Gebärdensprache und schriftliche Untertitelung der Veranstaltungen wird angeboten.
In Fachvorträgen über verschiedene Erkrankungen, sowie Umgang mit psychischen Belastungen und Suchtproblemen wird das Erfahrungswissen Betroffener einbezogen. Die Teilnehmer*innen erhalten die Möglichkeit, sich per Chat mit Fragen zu beteiligen. Auch Filme stehen in den zwei Wochen online auf Abruf bereit und können an einem Termin im Netz gemeinsam diskutiert werden. Workshops laden mit Bewegungsübungen zum Mitmachen ein. Ein spezieller Programmteil richtet sich direkt an die Selbsthilfegruppenverantwortlichen mit Inputs von Fachleuten zur Gestaltung der Kommunikation in den Gruppen und zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Im Rahmenprogramm erhält man zum einen grundsätzliche Informationen über das, was Selbsthilfegruppen so besonders macht und zum anderen eine Einschätzung, wie es mit den Selbsthilfegruppen nach Corona weitergehen kann und welche Art von Unterstützung sie benötigen.
Auftakt der Veranstaltung bildet der Vortrag mit Gespräch „Wer? Wie? Was? Wo? Selbsthilfegruppen – eine Einführung“, der einen ersten Überblick über die Arbeit von Selbsthilfegruppen bietet. In einer moderierten Podiumsdiskussion zum Thema „Die Zukunft der Selbsthilfe nach Corona – Unterstützungsbedarf?“ kommen wichtige Vertreter*innen aus Politik und Fachwelt zu Wort: Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Carola Jantzen, Sprecherhin der LAG Hessische Selbsthilfekontaktstellen, Susanne Strombach, Sprecherin der ARGE der selbsthilfefördernden gesetzlichen Krankenkassen Hessen, Ursula Häuser, Vorsitzende der LAG Selbsthilfe Hessen diskutieren gemeinsam über die Zukunft der Selbsthilfe und den Unterstützungsbedarf in Zeiten mit Coronabeschränkungen und danach. Den krönenden Abschluss liefert der Comedybeitrag „Comedy von und für Menschen mit Behinderung“ von Martin Fromme.
Der Beitrag der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises ist ein durchgehend verfügbarer Beitrag von der Selbsthilfeaktivistin Frau Sonja Böckmann zum Thema:
Ein Plädoyer für die Selbsthilfe bei seltener Erkrankung – Syringomyelie
Thematik:
Auch für Seltene Erkrankungen ist der Austausch und der Kontakt zu Betroffenen und Angehörigen in einer Selbsthilfegruppe möglich und immens wichtig.
Referentin:
Sonja Böckmann, Syringomyelie-Patientin, Buchautorin / Aufklärung / Selbsthilfe/Interessengemeinschaft für Syringomyelie und Chiari Malformation
Die kostenfreie Anmeldung zu den Digitalen hessischen Selbsthilfetagen erfolgt über die Homepage www.selbsthilfe-in-hessen.de
Hintergrund:
Selbsthilfekontaktstellen gibt es in fast jedem Landkreis und in den größeren Städten in Hessen. Ihre Aufgabe ist es, mit professionellen Fachberater*innen Menschen die Hilfeangebote von Selbsthilfegruppen und den Weg dorthin aufzuzeigen und die Selbsthilfegruppen in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit zu unterstützen. In Hessen gibt es landesweit etwa 6.000 Selbsthilfegruppen zu den Themen chronische Erkrankungen und Behinderungen, psychische Erkrankungen, Sucht und besondere Lebenslagen. Hier tauschen Betroffene und Angehörige Erfahrungen aus und unterstützen sich gegenseitig bei der Bewältigung der Lebenssituation. Sowohl das Angebot der Selbsthilfegruppen als auch das der Selbsthilfekontaktstellen mit regelmäßigen Sprechzeiten zur Beratung, Unterstützung von Gruppenneugründungen und Fortbildungsangeboten für die Selbsthilfegruppen ist kostenfrei.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte auf der Homepage der hessischen Selbsthilfekontaktstellen auf www.selbsthilfe-in-hessen.de
SOS-Dose - Eine Dose, die Ihr Leben retten könnte
Nächste Verteilaktion am 17.08.2019 an der Selbsthilfe-MEILE 10-15 Uhr, Kiespromenade zwischen Parkstr. und Kurpark.
Verteilaktion 17.05.2019 Rewe-Center Bad Nauheim
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle und der Pflegestützpunkt des Wetteraukreises sowie der Arbeitskreis Demenz verteilten am Freitag, den 17.05.2019 SOS-Dosen, mit dem Ziel, dass irgendwann in jedem Kühlschrank in der Region eine Rettungsdose zu finden ist. Die Verteilung erfolgte kostenlos. Gefreut haben sich die Veranstalter die Spendne, um für die nächste Aktion am 17.08.2019 in BAd Nauheim wieder neue SOS-Dosen anschaffen zu können. Finanziell unterstützt wurde die Verteilaktion von der AOK – die Gesundheitskasse in Hessen.
Das Projekt „Message in a Bottle“ wird in Irland und Großbritannien von über 75 Lions Organisationen unterstützt und dort bisher von ca. 5 Millionen Menschen genutzt. Im Rahmen eines Kooperations- und Pilotprojektes "RETTUNG aus der Dose" zwischen dem Lions Club Hanau Schloss Philippsruhe und dem Seniorenbüro der Stadt Hanau erfolgte dort erstmalig die Adaptierung für den deutschsprachigen Raum.
Auch im Wetteraukreis ist die SOS-Dose bereits angekommen. Es wurden in der Vergangenheit schon 22.000 Dosen verteilt. Eine Zahl, die sich sehen lassen kann, wie die Veranstalter finden. Dennoch nicht genug!
Damit im Notfall wichtige Informationen schnell zur Hand sind, gibt es diese Dose in der Kühlschranktür. In ihr wird ein Blatt mit den wichtigsten Informationen hinterlegt. Im Notfall stehen diese Daten dann den Einsatzkräften der Rettungsdienste zur Verfügung.
Die SOS-Dose wird in der Innentür des Kühlschranks gut sichtbar aufbewahrt.
Nicht, weil sie kühl gelagert werden muss, sondern weil jeder Haushalt heutzutage einen Kühlschrank besitzt und somit die Rettungssanitäter und Notärzte sofort alle wichtigen Informationen erhalten, die sie vor Ort für die Erstversorgung brauchen. Es muss nicht erst „irgendwo“ gesucht werden , wenn jede Sekunde zählt!
Durch einen Aufkleber an der Wohnungs- oder Hauseingangstür (innen) und einem zweiten an der Kühlschranktür (außen) wissen die Einsatzkräfte sofort, dass eine SOS-Dose vorhanden ist.
Auf dem Datenblatt stehen Name, Vorname, Geburtsdatum und Adresse, der Name der Krankenversicherung und die Versicherungsnummer. Weitere Felder geben Auskunft über den Hausarzt und ein gewünschtes Krankenhaus, falls erforderlich. Man kann dort auch eintragen, ob eine Betreuung besteht oder ein Pflegedienst in Anspruch genommen wird, ob Allergien oder Überempfindlichkeiten bestehen.
Auch ein Foto in Passbildgröße kann an der dafür vorgesehenen Stelle eingeklebt werden. Im nächsten Feld sind Angaben zur regelmäßigen Medikamenteneinnahme zu machen und wo diese aufbewahrt werden.
Sind Patientenverfügung und Impfpass vorhanden, wird deren Aufbewahrungsort ebenfalls auf dem Datenblatt eingetragen. Und auf der letzten Seite können Personen vermerkt werden, die im Notfall zu informieren sind. Sogar Haustiere werden nicht vergessen: Das Datenblatt sieht nämlich auch hierfür ein Feld vor, wer im Notfall für das Tier sorgen kann.
Falls ein Hausnotruf oder ähnliches vorhanden ist, sollte dieser in jedem Fall weiter genutzt werden. Eine SOS-Dose kann ein Hausnotruf-System nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.
Die SOS-Dosen werden kostenlos abgegeben. Eine kleine Spende wird allerdings gern angenommen, um neue SOS-Dosen anzuschaffen.
Die Verteilaktion richtet sich nicht nur an ältere, alleinstehende und erkrankte Menschen. Auch für junge Familien mit Kindern kann diese Dose sehr nützlich sein.
Als weiteres Highlight konnten die Veranstalter über die, von Eckart von Hirschhausen gegründete Stiftung „Humor hilft heilen“, einen Klinikclown gewinnen, der Interessierte humorvoll zum Aktionsstand führte.
Nutzen Sie das nächste Angebot am 17.08.2019 in Bad Nauheim!
Veranstalter:
Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises
Tel. 06031 83 2345 / E-Mail
Pflegestützpunkt des Wetteraukreises und Arbeitskreis Demenz des Wetteraukreises
Tel.: 06042 884-1802 / E-Mail
Familiengruppe Down-Syndrom
Julia (13) und Moritz (21) - zwei junge Menschen mit Down-Syndrom – im Gespräch mit Schülerinnen der Hebammenschule in Gießen.
90 Prozent der werdenden Mütter entscheiden sich, angesichts der vorgeburtlichen Diagnose „Down-Syndrom“, das Kind nicht auszutragen. Die Mitteilung löst starke, oft irrationale Ängste aus. Die Entscheidung ist in der Regel mit schweren inneren Konflikten verbunden, bedingt durch die Frage: „Welche Belastung kann auf die Familie zukommen?“
Erfährt die Mutter erst kurz nach der Geburt, dass sie ein Kind mit Down-Syndrom geboren hat, stehen die Eltern plötzlich vor einer Situation, die sie verwirrt, erschreckt und zum Teil völlig überfordert. Ärzte/Ärztinnen, das Pflegepersonal und die Hebammen verhalten sich oft ratlos und ungeschickt. Soll man einer Mutter mit einem behinderten Kind zur Geburt gratulieren? Da schaut man lieber verlegen in eine andere Richtung. Eine hilfreiche Unterstützung, die in diesem Moment nötig wäre, fällt aus.
Trotz vermehrter Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Jahren, erleben Eltern von Kindern mit Down-Syndrom immer wieder, dass durch Unkenntnis falsche Vorstellungen über diese liebenswerten Menschen in der Gesellschaft vorherrschen. Liegt es an der zentrierten Berichterstattung über die gesundheitlichen und vermeintlich intellektuellen Einschränkungen? Wird weniger darüber berichtet, wie kreativ, musikalisch und sozial kompetent viele Menschen mit Down-Syndrom sind?
Die Familiengruppe Down-Syndrom möchte hier unterstützen. Sie besucht seit nunmehr vier Jahren die Hebammenschule in Gießen.
Julia und Moritz, geben den Schülerinnen eine lebhafte Vorstellung davon, wie es sein kann, mit dem Down-Syndrom zu leben. Sie erzählen über ihre Wünsche, Erfahrungen und ihren Alltag. Ergänzt wird das Gespräch durch die Beiträge der Eltern. Das Leben mit ihren Kindern ist eine große, eine einmalige Bereicherung.
Die Unterhaltung bereichert das Wissen der Hebammen.
Aufgrund der überaus positiven Reaktionen der Schülerinnen möchte die Familiengruppe Down-Syndrom solch eine Begegnung auch anderen Berufsgruppen anbieten. Ärzte/Ärztinnen, das Pflegepersonal oder Fachleute aus dem sozialen Bereich könnten ihre bestehenden Kenntnisse erweitern und sich bei Interesse melden.
Kontakt:
Familiengruppe Down-Syndrom
Tel.: 06032 949254 oder 0171 2137094
Herzen gegen Schmerzen
Die Frauenselbsthilfe nach Krebs, Gruppe Büdingen, näht Herzkissen für Menschen nach Brustkrebsoperation!
Kissen in Form eines Herzens, passen sich optimal um die Operationswunde in der Achselhöhle an und entlasten. Das Herzkissen ist für Frauen oder Männer nach einer Brustkrebsoperation geeignet. Zudem hat es einen tröstlichen Faktor, denn es kommt von Frauen, die selbst betroffen sind - also von Herzen.
Zu einer unerwarteten Resonanz führte der Spendenaufruf der Büdinger Frauenselbsthilfe nach Krebs um bunte Baumwollstoffe und Füllwatte. In kurzer Zeit waren große Mengen an Material vorhanden. Auch finanzielle Unterstützung ließ nicht lange auf sich warten. Und Helfer/innen waren ebenfalls schnell gefunden.
Viel Arbeit erwartete nun die Selbsthilfegruppe. Die Materialien mussten zur Vorbereitung gewaschen und gebügelt werden. Zum eigentlichen Nähtreffen fanden sich 24 angemeldete Frauen im Oberhof in Büdingen ein. Dieser wunderschöne Raum bot einen optimalen Rahmen für diesen Aktionstag. Betroffene und nicht betroffene Frauen arbeiteten Hand in Hand. Es wurde geschnitten, gelacht, gesteckt, geredet, genäht, gefüllt und gebastelt. Jede konnte das machen, worauf sie gerade Lust hatte.
Eine Gruppe junger Frauen bewaffnete sich mit buntem Karton, Klebstoff, Scheren und Ausstechförmchen, um Herzen und Blumen auszuschneiden und kleine Muster auszustechen. Daraus wurden Karten angefertigt und mit lieben Wünschen versehen. Andere verpackten dann je eine Karte und ein Herz in eine Klarsichttüte, hübsch verziert mit einem Stoffband. Jedes Herz war gut zu sehen und die unterschiedlichen Muster machten schon beim Anschauen Freude.
Für den Abend stand ein Helferfest auf dem Plan, bei dem gemeinsam brasilianisch, syrisch, türkisch und hessisch gekocht und danach natürlich gemeinsam gespeist wurde.
Am Ende wurden 200 Herzkissen und Grußkarten sowie 29 Helferinnen gezählt … da hatten sich doch tatsächlich einige eingeschmuggelt, weil es so schön war.
Die Herzkissen wurden an Kliniken verschenkt. Sie sind unverkäuflich und werden dort an Frauen und Männer nach Brustkrebsoperation weitergegeben.
Alle äußerten den Wunsch, diese Nähaktion zu wiederholen. Also: der nächste Büdinger Nähtag kommt bestimmt. Betroffene und nicht betroffene Frauen werden sich treffen, wenn es wieder heißt: Gemeinsam „Herzen gegen Schmerzen“ nähen.
Kontakt:
Frauenselbsthilfe nach Krebs
Gruppe Büdingen
Tel.: 06041 8236620