Eine große Bühne für gegenseitige Unterstützung

15. Auflage der Selbsthilfe-MEILE in Bad Nauheim bietet erneut ein abwechslungsreiches Angebot / 50 Gruppen und 20 Beratungsstellen präsentieren sich

Eine Frau und drei Männer stehen in einem Parkgelände an einem Stand, der links und rechts von je einem Banner eingerahmt ist.

Am Stand der Wetteraukreises informieren Frank Heuser, Rebecca John und Prof. Dr. Reinhold Merbs (von links) über Maßnahmen zum Schutz vor Hitze. Auch der Landrat (rechts) wirbt für den richtigen Umgang mit Hitze.

Das Wetter meinte es gut mit der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises als Organisatorin der diesjährigen Selbsthilfe-MEILE. 70 Gruppen und Beratungsstellen sowie soziale und ehrenamtliche Einrichtungen stellten unter dem Motto „Miteinander reden, voneinander lernen“ ihre Angebote und Unterstützungsleistungen vor. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher informierten sich an den Ständen über eine Vielzahl an Themen rund um die Bereiche Gesundheit und Selbsthilfe.

Das Angebot auf der Kiespromenade in Bad Nauheim reichte dabei von Informationen zu Bereichen wie Adipositas und Herzerkrankungen über Themen wie Essstörungen oder Hörverlust bis hin zu Wissenswertem über Organtransplantationen, Rheuma oder das Thema Schlaganfall. Die 50 teilnehmenden Selbsthilfegruppen und 20 Beratungsstellen gaben Tipps zur Vorbeugung und stellten ihr Beratungsangebot vor.

Es blieb aber nicht nur bei der reinen Weitergabe von Informationen. Besucherinnen und Besucher konnten an verschiedenen Ständen auch ganz praktische Erfahrungen sammeln. So gewannen sie in Form von Mitmachaktionen Einblicke in die körperliche Beeinträchtigung durch Krankheiten oder überprüften den persönlichen Gesundheitszustand. Praktische Übungen auf einem Rollator-Parcours waren ebenso möglich, wie die Auswirkungen von Alkoholmissbrauch mittels einer Rauschbrille. Es gab Demenzstationen und man konnte seinen Blutzuckerwert oder sein Gehör testen.

Mit Sammelaktionen für Perücken, Brillen, Handys und Tablets konnte man sowohl Brustkrebspatientinnen als auch Bedürftige weltweit sowie mit den abgegebenen Geräten den Wildtierschutz unterstützen. Darüber hinaus fanden die kostenlose Abgabe der „Wichtigmappe“ für eine strukturierte Vorsorge im Ernstfall, die erstmals verteilten Betreuungs- und Patientenverfügungsbroschüren sowie die SOS-Dosen erneut großen Anklang.   

Der Wetteraukreis informierte an einem Stand über Maßnahmen zum Hitzeschutz und seinen Hitzeaktionsplan. Hier konnte man sich über die relevantesten Alltagstipps und spezifische Ratschläge für besonders gefährdete Gruppen wie Kinder, Jugendliche und ältere Personen an heißen Tagen informieren. Ein wichtiger Tipp ist es ausreichend zu trinken. Um die empfohlene Trinkmenge ging es auch bei der Mitmachaktion. Besucherinnen und Besucher sollten schätzen, ob die gezeigten sechs Gläser die empfohlene Trinkmenge am Tag abdecken. Dabei zeigte sich, dass es vielen schwerer fällt, die Trinkmenge anhand von Gläsern zu schätzen als etwa aus der eigenen Trinkflasche oder gekauften Wasserflaschen. Trotzdem erkannten alle, dass die Gläser für die empfohlene Trinkmenge von zwei Litern nicht ausreichten.

Auch Landrat Jan Weckler informierte sich bei einem Besuch über das umfangreiche Angebot an Informationen zum Selbsthilfeangebot im Kreis. „Es gibt offenkundig wenige Personen, die mit den Auswirkungen von Erkrankungen, dem Umgang damit und den passenden Ansprechpartnern für eine Behandlung so vertraut sind wie Betroffene selbst. Aus diesem Grund bilden die Selbsthilfegruppen neben der eigentlichen Behandlung einen wichtigen Pfeiler im Umgang mit Krankheiten und den mit ihnen verbundenen Beeinträchtigungen. Veranstaltungen wie die Selbsthilfe-MEILE bieten einerseits die Möglichkeit, dass Betroffene mit dem Angebot der Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen in Kontakt kommen. Zum anderen bilden sie auch eine wichtige Quelle dafür, dass Informationen zu Erkrankungen, ihrer Behandlung und das Leben mit ihnen gesellschaftlich bekannter werden. Für dieses Engagement danke ich allen Beteiligten, die zum Erfolg der Selbsthilfe-MEILE beitragen“, erklärte Jan Weckler.

Anette Obleser von der Selbsthilfe-Kontaktstelle, die federführend an der Organisation beteiligt war, zog abschließend ein positives Fazit: „Wir hatten in diesem Jahr eine Vielzahl von Anmeldungen für Stände, die wir leider nicht alle berücksichtigen konnten. Manche teilten sich daher einen Stand oder nahmen als ‚Walking-Act‘ teil. Es war lebendig, bunt und unterhaltsam mit zufriedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Besucherinnen und Besuchern. Unser gesetztes Motto haben wir optimal erfüllt.“

Veröffentlicht am: 15. Juli 2025

 

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