Aktiv werden gegen sexistische Werbung
Zwar bietet die Gesetzeslage bisher nur wenige Möglichkeiten, juristisch gegen sexistische oder frauenfeindliche Werbung vorzugehen, trotzdem können Sie aktiv werden.
Aktiv werden und sich beschweren!
- Werbemelder/in: Sexistische Werbung kann man per App oder Browser an die Hamburger Organisation Pinkstinks senden. Auf einer Deutschlandkarte werden die Meldungen verortet und dargestellt, was dagegen unternommen wurde. Pinkstinks setzt sich für eine Gesetzesregelung ein, die sexistische Werbung untersagt.
- Der Deutsche Werberat, die Selbstkontrolleinrichtung der werbenden Unternehmen, Agenturen und Medien, stellt auf seiner Internetseite ein Beschwerdeformular zur Verfügung, mit dem sich sexistische Werbung melden lässt. Wird eine Beschwerde als begründet eingestuft, wird der Werbende zur Änderung oder Einstellung aufgefordert.
- Beschweren Sie sich mündlich oder schriftlich bei dem Geschäft oder Unternehmen, das das beworbene Produkt herstellt oder verkauft.
Sexistische Werbung schadet
Frauen und Männer werden in der Werbung oft auf bestimmte Klischees, Rollen und Eigenschaften reduziert. Die Werbebotschaften wirken auf gesellschaftlicher und individueller Ebene und verstärken alte und neue Rollenklischees. Vor allem Frauenkörper werden in der Werbung als universell einsetzbares Werbeinstrument eingesetzt.
Woran können Sie sexistische Werbung erkennen?
Ganz klar sexistisch sind Werbemotive, die die Darstellung stark sexualisierter Frauen und Männer als reinen Blickfang ohne Produktbezug nutzen.
Weitere Merkmale:
Bilder und Texte beleidigen Frauen und stellen sie in entwürdigender Weise dar. Dazu gehören auch doppeldeutige Wort- oder Bildspiele.
Frauen werden mit Waren gleichgesetzt. Bilder und Texte vermitteln den Eindruck, Frauen seien - wie das Produkt - käuflich
Es wird unterschwellig vermittelt, Frauen seien Besitz oder Beute eines Mannes oder es werden Assoziationen im Bereich Gewalt ausgelöst.
Frauen werden in unterwürfiger Pose dargestellt.
Frauen und Männer werden auf Rollenklischees reduziert.
Weitere Informationen und Beispiele für sexistische Werbung finden Sie hier.