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Tag gegen antimuslimischen Rassismus

Foto eines Grafitti des Namens Marwa El-Sherbini, die am 01. Juli vor 11 Jahren aus rassistischen Motiven ermordet wurde. Innenstadt Dresden. Grupe Dresden Postkoloniel

Wetteraukreis (pdw). Die Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention des Wetteraukreises macht in Zusammenarbeit mit dem WIR-Vielfaltszentrum auf den diesjährigen Tag gegen antimuslimischen Rassismus am Donnerstag, den 1. Juli aufmerksam.

Der Tag gegen antimuslimischen Rassismus wurde von NGOs deutschlandweit zum Gedenken an Marwa El-Sherbini ausgerufen, eine ägyptische Pharmazeutin, Ehefrau und Mutter. Am 01.07.2009 wurde El-Sherbini im Dresdner Landgericht aus rassistischen Motiven ermordet. 2018 veröffentlichte der vom öffentlich-rechtlichen Netzwerk funk finanzierte Youtube-Kanal „Datteltäter“ das Video „Ich bin MARWA“, in dem der Tathergang künstlerisch aufgearbeitet dargestellt wird.

Der 1. Juli als Tag gegen antimuslimischen Rassismus steht für eine solidarische, demokratische, freiheitliche und offene Gesellschaft.

„Demokratiefeindlichkeit hat viele Gesichter, antimuslimischer Rassismus ist eines davon. Antimuslimischer Rassismus setzt Menschen aufgrund ihrer Religion, Kultur, Sprache, Hautfarbe oder ihrer Herkunft herab. Dabei werden nicht nur der islamischen Glaubenspraxis, sondern auch Betroffenen negative Eigenschaften zugeschrieben: rückständig, frauenfeindlich, terroristisch. Die Betroffenen sind Menschen muslimischen Glaubens oder als solche gehaltenen Menschen, unabhängig davon, ob diese tatsächlich religiös sind“, erklärt Lena Reichstetter, Koordinatorin der DEXT- Stelle. Für das Jahr 2020 hat das Bundesinnenministerium 1.026 Übergriffe auf Musliminnen und Muslimen und 103 Angriffe auf muslimische Einrichtungen erfasst. „Zudem bilden antimuslimische Vorurteile und Feindbilder den Nährboden für rechte Ideologien, strukturelle Benachteiligung und Diskriminierung im Alltag.“

Auf die Frage, wie man gegen antimuslimischen Rassismus vorgehen könne, antwortet Reichstetter: „ Wir müssen Betroffenenperspektiven anerkennen und sichtbar machen. Dadurch fördern wir den Dialog und stärken das Vertrauen zueinander. Auch der Verweis auf Beratungsangebote gegen antimuslimische Vorfälle und Diskriminierung stellen eine große Unterstützung dar.“

Hier setzt auch die DEXT- Fachstelle des Wetteraukreises an. Sie dient den Bürgerinnen und Bürgern als Anlaufstelle und vermittelt Betroffenen, Beistehenden und Aktiven passende Angebote und unterstützt beim Engagement gegen rassistische Hetze.

Auch das WIR-Vielfaltszentrum unterstützt Vereine und Verbände, welche sich jeglicher Form von Hass, Gewalt und Benachteiligung entgegen stellen.

Weitere Informationen zum Tag, Beratungs- und Empowermentangebote für Betroffene findet man unter: Hilfe und Beratung bei Diskriminierung und Rassismus

Veröffentlicht am: 30. Juni 2021