Neue Selbsthilfegruppe für Frauen mit Autismus startet am 1. Dezember
Betroffene und Angehörige erhalten einen Raum zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung
Seit Jahren steigt die Zahl der diagnostizierten Fälle von Menschen mit Autismus weltweit an. Das Krankheitsbild ist vielfältig. Die häufig zitierten „Inselbegabungen“ sind nur ein Merkmal. Die Betroffenen leiden vor allem unter einer verminderten Mimik, sie können die Gefühle und Reaktionen ihrer Mitmenschen kaum verstehen. Sie klammern sich an routinierte Abläufe und reagieren über- oder unterempfindlich auf Sinneseindrücke.
Die Diagnose der neurologischen Erkrankung ist herausfordernd. Vor allem bei betroffenen Frauen dauert es lange bis klar ist, worunter sie leiden, denn sie geben sich Mühe, ihr Anderssein zu verbergen und ahmen das Verhalten nicht-autistischer Frauen nach. Die Probleme im Alltag unterscheiden sich daher deutlich von denen, der männlichen Betroffenen.
Die neu gegründete Selbsthilfegruppe im Wetteraukreis speziell nur für autistische Frauen sei daher sehr zu begrüßen, betont Anette Obleser von der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises: „Ziel der Gruppe ist es, einen regelmäßigen Raum für den Austausch über alltägliche Themen, Herausforderungen und Fragen zu schaffen. Hier können die Teilnehmerinnen ihre Sehnsucht nach Gleichgesinnten stillen und im geschützten Rahmen über das sprechen, was sie belastet. Die Vertraulichkeit wird durch eine Schweigepflicht sichergestellt – alles, was im Raum besprochen wird, bleibt dort.“
Die Gruppe wird nicht von Fachleuten geleitet. Es gibt kein festgelegtes Programm. Die Teilnehmerinnen bestimmen selbst die Themen und die Struktur der Treffen. Das erste Treffen dient vor allem dem Kennenlernen und der Erarbeitung der Inhalte, Ziele und Termine der künftigen Zusammenkünfte.