Der „Wünschewagen“ macht Station an der Selbsthilfe-MEILE
Am 1. Juli findet wieder die Selbsthilfe-MEILE in Bad Nauheim statt: Dann stellen 50 Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen sowie soziale und ehrenamtliche Einrichtungen ihre Arbeit auf der Parkstraße (Kiespromenade) vor und stehen für Gespräche bereit. Mit dabei ist in diesem Jahr auch der „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Rhein-Main.
Der Wünschewagen hilft dort, wo Angehörige Unterstützung benötigen – etwa, wenn ein todkranker Mensch sich gerne noch einen letzten Wunsch erfüllen möchte und die Familie sich diesen Ausflug nicht allein zutraut oder ein Fahrgast nur liegend transportiert werden kann. Viele Anfragen kommen von Privatpersonen, manchmal wenden sich aber auch Hospize an den Wünschewagen. In vielen Fällen kann der Wunsch erfüllt werden. Ob eine Fahrt möglich ist, wird zuvor immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen.
Der Wünschewagen, der rein durch Spenden finanziert wird, ist rundum mit getönten Panoramafenstern ausgestattet. Der Fahrgast kann also rausschauen, aber niemand hineinsehen. Für die Privatsphäre der Fahrgäste ist das besonders wichtig. Die medizinischen Gerätschaften sind in Schränken versteckt, Bettwäsche mit Sternenmuster und kleine blaue Sterne an der Fahrzeugdecke sollen für etwas Gemütlichkeit sorgen – damit man sich nicht zu sehr wie in einem Krankenwagen fühlt.
Der Wünschewagen Rhein-Main erfüllt seit Februar 2017 letzte Herzenswünsche und kann an der Selbsthilfe-MEILE besichtigt werden. Erfahrenes Personal steht für Gespräche bereit.
Buntes und informatives Programm
Interessierte, Betroffene und Angehörige sind herzlich eingeladen, von 10 bis 15 Uhr über die Selbsthilfe-MEILE zu schlendern. Neben vielen Informationsangeboten werden auf der Selbsthilfe-MEILE nicht mehr benötigte Handys, Laptops, Brillen und Frauenperücken (ohne Zubehör) für den guten Zweck gesammelt. Zudem werden SOS-Dosen, Notfallmappen und Organspendeausweise verteilt sowie Blutzucker- und Gehörtests angeboten. Übungen mit der Rauschbrille sowie kleine Gewinnspiele lockern die Veranstaltung auf. Auch zwei Demenz-Stationen und der Rollatorenparcours können ausprobiert werden. Ab 13:30 Uhr rastet die „Mut-Tour“ auf der Kiespromenade – ein Aktionsprogramm, bei dem sich jeden Sommer Hunderte von Menschen mit und ohne Depressionen mit dem Tandem, reitend oder wandernd durch ganz Deutschland bewegen, um sich für einen offenen Umgang mit dem Thema Depression stark zu machen.
Veranstalterin der Selbsthilfe-MEILE ist die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises, Telefon (06031) 83-2345, E-Mail.