Ohne Worte: Wenn Kinder ihre Eltern verlassen
Neuer Gesprächskreis der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises will Betroffene vernetzen
Meist passiert es sogar von heute auf morgen: Das eigene Kind oder Enkelkind bricht den Kontakt ab. Für die Zurückgebliebenen ist das Ereignis schockierend und der Zustand nur schwer zu ertragen. Oft lässt sich nicht einmal das Wieso klären. Wie kann man damit umgehen und wie fasst man neuen Lebensmut? Ein Gesprächskreis der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises will Betroffene vernetzen.
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt bereits seit vielen Jahren verlassene Eltern und Großeltern, die einen Gesprächskreis gründen möchten. In der Vergangenheit habe es bis zu vier Gruppen gegeben, berichtet Anette Obleser von der Selbsthilfe-Kontaktstelle: „So ein Kontaktabbruch betrifft nicht nur einige Wenige. Es gibt zwar keine genauen Zahlen, aber wir haben in den letzten Jahren ein großes Interesse an der Thematik erlebt.“ Daher sei die Gründung eines neuen Gesprächskreises notwendig geworden. Eine Betroffene habe sich nun bereit erklärt, die Leitung zu übernehmen. Ziel der Initiatorin sei es, so Obleser, den Austausch untereinander zu fördern und einen Raum zu schaffen, in dem in Ruhe gesprochen und zugehört werden kann: „Gemeinsam sollen Ideen zur Ablenkung entwickelt werden, damit der Verlust nicht jeden Gedanken, den Schlaf oder gar das gesamte Leben bestimmt.“
Die Treffen finden 14-tägig mittwochs in Friedberg statt. Sie sind kostenlos und werden nicht therapeutisch geleitet. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0176 43809738 melden.