Selbsthilfegruppe? Ja, danke!

Zu sehen sind Informationsbroschüren rund um das Thema "Selbsthilfe".

In der Wetterau finden sich regelmäßig über 160 Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise und selbst organisierte Initiativen zusammen.

Es gibt Ereignisse, die Menschen komplett aus der Bahn werfen. Doch die gute Nachricht ist: Sie sind in ihrer jeweiligen Betroffenheit nicht alleine. Wenn für Probleme keine Lösung mehr in Sicht und die Belastung zu hoch ist, sollte man aktiv werden und die eigene Erkrankung oder Problematik in die Hand nehmen, um sich ihr nicht auszuliefern. Dabei kann der Weg in eine Selbsthilfegruppe hilfreich sein, denn durch den Austausch mit anderen Menschen entwickeln sich Betroffene und Angehörige mit der Zeit zu Experten in eigener Sache. Die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises unterstützt dabei.

Eine Selbsthilfegruppe ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen, die an der gleichen Krankheit, Behinderung oder am gleichen Problem leiden und sich ohne fachliche Anleitung treffen, um in Austausch zu kommen. Sie helfen einander, bieten sich gegenseitige emotionale Unterstützung und teilen ihre Erfahrungen. Eine Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist meist kostenlos. Die Treffen finden in regelmäßigen Abständen und in einem neutralen Raum statt. Oberstes Gebot in einer Selbsthilfegruppe ist die Schweigepflicht: Alles was besprochen wird, bleibt in der Gruppe. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind die Treffen ein wichtiger Baustein der psychischen Stabilisierung – getreu dem Motto: Eine Selbsthilfegruppe ist keine Therapie, aber ein Schutzraum.

In der Wetterau finden sich regelmäßig über 160 Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise und selbstorganisierte Initiativen zusammen: Das Themenspektrum reicht von chronischen Erkrankungen über soziale und psychische Belastungen bis hin zu Suchererkrankungen.

Im Internet finden Interessierte alle zurzeit aktiven Selbsthilfegruppen in ihrer Nähe. Selbsthilfegruppen, die bundesweit agieren und Online-Treffen anbieten – etwa für seltene Erkrankungen –, finden sich auf der Internetseite der „Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen“ (NAKOS).

Selbst aktiv werden – mit Unterstützung

Wer nicht das passende Angebot findet, kann selbst aktiv werden und eine eigene Selbsthilfegruppe gründen: Der einfachste Weg zur Gründung ist, sich an die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises zu wenden (Kontaktdaten siehe Infobox). Diese informiert über den Ablauf einer Gruppengründung vom ersten Beratungsgespräch bis hin zu den regelmäßigen Gruppentreffen sowie die Unterstützungsmöglichkeiten in der Gründungsphase und darüber hinaus. Mittels Zeitungsberichten, Informationen in der regelmäßig erscheinenden Selbsthilfezeitung, Aufrufen im Internet und den sozialen Medien werden weitere Betroffene gesucht und diese zusammengeführt. Die Selbsthilfe-Kontaktstelle hilft auch bei der Suche nach Räumlichkeiten oder stellt diese selbst zur Verfügung.

Vorab werden gewissen Rahmenbedingungen besprochen: Welches Ziel soll die neue Selbsthilfegruppe verfolgen? Die Gruppengröße sollte festgelegt werden (empfehlenswert sind sechs bis zwölf Personen). Ort und Zeit müssen definiert werden. Das erste Treffen kann von der Selbsthilfe-Kontaktstelle begleitet werden, und auch darüber hinaus steht sie mit ihren Erfahrungen und Unterstützungsmöglichkeiten der neuen Gruppe zur Seite.

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle hat eigens eine Selbsthilfezeitung zum Thema „Wie gründe ich eine Selbsthilfegruppe?“ herausgegeben. Auch bei der NAKOS gibt es unzählige Informationen zur Starthilfe. Bei anfallenden Kosten für Raummiete, Referentenhonorare oder andere Aktivitäten der Selbsthilfegruppe können finanzielle Förderungen vom Wetteraukreis beziehungsweise den gesetzlichen Krankenkassen beantragt werden.

Hilfreich ist zudem ein Besuch der Selbsthilfe-MEILE, die am 6. Juli (Samstag) von 10 bis 15 Uhr in Bad Nauheim, Parkstraße/Kiespromenade, stattfindet. Während dieser Zeit können Interessierte mit vielen Selbsthilfegruppen Gespräche führen, die ihre Arbeit an Ständen vorstellen oder auch die Selbsthilfe-Kontaktstelle vor Ort persönlich ansprechen.

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle ist erreichbar unter Telefon (06031) 83-2345 oder per E-Mail. Weitere Informationen finden Interessierte auch online.

Ansprechpartner/in

Name Telefon Fax Raum
Anette Obleser 06031 83-2345 188 E-Mail
Veröffentlicht am: 16. April 2024