Rund 50 allein- und getrennt erziehende Mütter und Väter kamen mit ihren Kindern zum A-Net-Sommerbrunch. A-Net ist das Wetterer Netzwerk für Alleinerziehende. Während die Kinder den Wasserspielplatz eroberten, hatten ihre Eltern Gelegenheit, sich in Ruhe zu informieren. Viele der Partnerinnen von A-Net waren vor Ort, führten Beratungsgespräche und gaben Infomaterial aus. Besonderes Highlight waren zwei Lesungen der Autorin und Bloggerin Silke Wilder aus ihren Büchern „Gut alleinerziehend“ und „Flexibler Umgang nach Trennung“.

Kinder getrennt zu erziehen ist keine Seltenheit mehr, sondern eines von vielen Familienmodellen. Silke Wildner betonte: „Wer denkt, Alleinerziehende und getrennt Erziehende machen alle die gleichen Erfahrungen und sind eine homogene Gruppe, der konnte beim Austausch rund um die beiden Buch-Lesungen gut erkennen, dass jede und jeder eine ganz eigene Geschichte mitbringt. Wir sind nicht alle gleich, sondern ganz individuell. Daher sollten wir aufhören Einelternfamilien über einen Kamm zu scheren und wieder genau hinhören. Denn das Reden und Verstanden werden, sind wundervolle Bausteine einer guten Gemeinschaft und oft wichtiger als kurzfristige Problemlösungen.“

Bei allen Unterschieden gibt es aber auch gemeinsame Themen, die für die meisten im Laufe der Trennung und in der Zeit danach auftauchen. Dazu gehören meist die Suche nach einem guten Umgangsmodell, rechtliche und finanzielle Fragen und die Balance zwischen Beruf, Kindern und Auszeiten.

Für diese Themen gab es neben den Lesungen viele Impulse und Beratung. Bei einem Angebot vom Pamuki Familienzentrum ging es um die Frage: „Was gibt mir Halt?“ und „Was soll in meinem Leben wachsen?“

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von pro familia, Diakonischem Werk und VAMV (Verband alleinerziehender Mütter und Väter) berieten zu finanziellen Leistungen, wie Kinderzuschlag, Wohngeld und Elterngeld, aber auch zu Angeboten wie der Trennungs- und Scheidungsberatung, der Schwangerenberatung und der Rechtsberatung bei einer Anwältin. Weitere Infos gab es von den Frühen Hilfen, speziell für Mütter mit kleinen Kindern und dem Notmütterruf, der einspringt, wenn eine Mutter oder ein Vater zum Beispiel krank wird. Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter berieten über Fördermöglichkeiten beim Wiedereinstig in den Beruf oder bei einem gewünschten Berufswechsel.

„Wir freuen uns sehr, dass so viele Eltern zum Brunch gekommen sind. Sich entspannt mit anderen bei einem Frühstück auszutauschen, tut einfach gut. Die Kinder hatten viel Spaß beim Schminken, mit den Glitzertattoos und den Wasserspielen und konnten gemeinsam mit ihren Eltern Schlüsselanhänger und Lesezeichen basteln. Das Beratungsangebot für die Eltern wurde auch sehr gut angenommen. Es ist einfach wichtig, dass Eltern Menschen vor Ort kennen, die weiterhelfen. Sei es durch eine kompetente Beratung oder mit Angeboten, wie den Treffpunkten für Alleinerziehende, die in vielen Orten in der Wetterau sowie auch bei uns im Müfaz stattfinden“, so Tamara Flor vom Müfaz.

Zum Wetterauer Netzwerk für Alleinerziehende (A-Net) gehören: Agentur für Arbeit Gießen/Friedberg, Diakonisches Werk Wetterau, Ev. Dekanat Büdinger Land, Jobcenter Wetterau, Mütterzentrum Karben e.V. (MüZe), Mütter- und Familienzentrum Bad Nauheim (Müfaz) e.V., B3 Familienzentrum Bad Vilbel, Caritasverband Gießen/Friedberg, Ev. Dekanat Büdinger Land, Familienzentrum Quellenpark Bad Vilbel, Frühe Hilfen Wetterau, Planet Zukunft, Pamuki Familienzentrum e.V., pro familia Friedberg, Netzwerk Frühe Hilfen, Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV e.V.), Beratungsstelle für Eltern und Kinder des Wetteraukreises. Koordiniert wird das Netzwerk vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises.

Mehr Infos beim Wetterauer Netzwerk für Alleinerziehende oder bei Sarah Parrish, Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises, Telefon: 06031/83 5301, E-Mail.