Grußwort Erster Kreisbeigeordneter Helmut Betschel-Pflügel
Auftaktveranstaltung „Unser Netzwerk Frühe Hilfen – Wohlbehalten aufwachsen in der Wetteraukreis
Seit 01.01.2012 ist das Bundeskinderschutzgesetz in Kraft gesetzt.
Die Träger der Öffentlichen Jugendhilfe sind aufgefordert, eine Koordinierungsstelle Frühe Hilfen einzurichten und ein Netzwerk aufzubauen, das alle Akteure und Akteurinnen erfasst, die im Bereich der Frühen Hilfen tätig sind.
Im Wetteraukreis haben wir die Koordinierungsstelle seit dem 01.09.2012 mit Frau Nickel besetzt und erhalten dafür Mittel aus der Bundesinitiative Frühe Hilfen.
Wir haben eine Steuerungsgruppe aufgebaut, die seither regelmäßig zusammentrifft, um Frau Nickel bei der Bildung des Netzwerks zu unterstützen und langfristig verbindliche Strukturen im Netzwerk aufzubauen und ein Konzept zu entwickeln.
Es ist uns gelungen vier unserer zur Familienhebamme ausgebildeten freiberuflichen Hebammen zur Kooperation mit dem Wetteraukreis zu gewinnen.
Mütter und Familien, die nach der Geburt ihres Kindes über die Betreuung durch eine Hebamme hinaus noch Betreuungsbedarf haben, können sich ganz unbürokratisch an eine der Familienhebammen oder an Frau Nickel wenden, um bis zu maximal weitere 20 Betreuungsstunden zu beantragen.
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um diese zusätzliche Unterstützung zu erhalten?
Eigentlich nur die, dass die junge Mutter für sich den Bedarf erkennt.'Wir wollen nicht festlegen, welcher Grad der Überforderung vorliegen muss, wie hoch das Risiko ist, dass das Kind sich nicht gesund entwickelt. Es geht uns darum, dass die jungen Eltern selbst erkennen, ob sie mit der neuen Situation gut allein zurechtkommen oder aber nach geeigneter Hilfe Ausschau halten und sie dann auch annehmen.
Die Hebammen kennen die Familien. Sie sind ihnen vertraut. Als Familienhebamme kümmern sie sich um die medizinische Versorgung des Säuglings, um Ernährung und Wachstumsfragen, aber auch um andere psycho-soziale Angelegenheiten, die es der Mutter oder der Familie vielleicht anfangs schwer machen, eine gute und tragende Beziehung zu dem Kind aufzubauen.
Wichtig ist uns, dass werdende Eltern, junge Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr frühzeitig über Unterstützungsangebote informiert werden und die Hilfe erhalten, die sie brauchen, um die Verantwortung für die Erziehung des Kindes alleine zu tragen.
Sie können sich später in der Mittagszeit z.B. über die Online-Plattform „Frühe Hilfen vor Ort“ informieren. Wir stellen sie Anbietern und Suchenden zur Verfügung, sodass im Zeitalter der modernen Kommunikationstechnologien zumindest bei der Information über Angebot und Nachfrage große Entfernungen in unserem Wetteraukreis überwunden werden. Ich lade Sie ein, sich über die Plattform zu informieren.
Uns ist es wichtig, die jungen Familien nicht allein lassen, denn es ist auch unsere Pflicht als Gesellschaft, dafür Sorge zu tragen, dass unsere Kinder gesund und wohlbehalten aufwachsen können.
Damit die Frühen Hilfen erfolgreich sind, ist das Zusammenwirken aller Berufsgruppen im Gesundheitssystem und in der Kinder- und Jugendhilfe wichtig.
Deshalb sind wir, sind Sie heute hier, um den Grundstein für die Zukunft der Frühen Hilfen in der Wetterau zu legen.
Für den Verlauf der Veranstaltung wünsche ich Ihnen viel Erfolg und hoffe, dass sich ähnliche Veranstaltungen anschließen und sie sich zu einem konstanten und wichtigen System in der Hilfelandschaft in der Wetterau entwickeln.