Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

ich freue mich, Sie zu unserem vierten Fachtag des Netzwerks „Frühe Hilfen – wohlbehalten aufwachsen in der Wetterau“ einladen zu dürfen.

Als Fachleute, ehrenamtlich Tätige und sozial engagierte Menschen in den unterschiedlichen Feldern der sozialen, pädagogischen, therapeutischen oder medizinischen Arbeit begegnen wir täglich Familien mit kleinen Kindern, die unsere Unterstützung suchen.

Die Familien vereint eigentlich nur eins: die Entscheidung, Verantwortung für Kinder zu übernehmen und sie zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Menschen zu erziehen.

Schon im ersten Augenblick der Begegnung, bemerken wir die Unterschiede in äußeren Merkmalen, Lebensmilieu, sozialen Hintergründen, Glaubenshaltungen, Lebensentwürfen, Kompetenzen, Herkunft, Kultur usw.

Schnell ziehen wir Schlüsse und denken, die richtige Hilfe aus dem Kasten zaubern zu können.

Doch wie steht es mit unserer Kompetenz, fachlich verantwortlich mit Differenz und Andersartigkeit umzugehen, uns auf das Gegenüber auf Augenhöhe einzustellen, unser Handeln zu reflektieren, Machtverhältnisse und gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen zu berücksichtigen und soziale Gerechtigkeit anzustreben?

Ko-konstruktive Prozesse im Umgang mit den Familien zeichnen unsere Arbeit aus und haben deren Partizipation am gesellschaftlichen Leben zum Ziel.

Vorträge, Workshops und der Markt der Möglichkeiten konfrontieren uns mit der Vielfalt unseres professionellen Umfeldes und laden uns ein, im Austausch mit anderen unseren eigenen Standpunkt zu überdenken, eine neue Kompetenz – die Vielfaltskompetenz – zu entwickeln, um besser unseren sich ständig wandelnden Anforderungen und Aufgaben nachzukommen.

Ich wünsche Ihnen einen anregenden und erfolgreichen Tag.

Herzlichst Ihr

Helmut Betschel