Familie und neue Herausforderungen

Eine Vorschau auf den Fachtag

Rasant ändert sich das Leben in unserer Gesellschaft und stellt besonders Familien vor neue Herausforderungen.
Veränderte Rollenbilder von Frau und Mann, gleichgeschlechtliche Elternpaare, Geschlechterdiversität, Berufstätigkeit beider Eltern, Ganztagsbetreuung der Kinder, Migrationserfahrungen, Wohnraumprobleme, Digitalisierung u.v.m erfordern neue Lebenskonzepte, um Kinder beim Start ins Leben zu unterstützen.
Doch was genau brauchen Familien, damit das Leben in der Familie gelingt?
Es gibt keine Patentrezepte, aber die Idee, Familien in die Entwicklung von Bildungs- und Unterstützungsangeboten einzubinden.
Eltern sind Experten für ihre Lebenswelt. Auf ihr Wissen sollten Angebote der Frühen Hilfen aufgebaut werden, damit Hilfe da ankommt, wohin sie kommen soll.

In den Workshops diskutieren wir über beteiligungsfreundliche Beispiele aus unserem Netzwerk. Wir entwickeln Ideen, wie sie in der alltäglichen Arbeit umgesetzt und ausgebaut werden können.
Welche Anforderungen dabei an die Fachkräfte und die Haltung gegenüber den Familien gestellt?
Was brauchen Einrichtungen und Organisationen, um den partizipativen Ansatz zu verfolgen?

In den Vorträgen beleuchten wir die Kompetenzen der Eltern als Grundlage für eine partizipative Haltung in der pädagogischen und sozialen Arbeit, aber auch die Grenzen, die uns u.a. der institutionelle Kontext aufzeigt.

Das Netzwerk bietet in seiner interdisziplinären Zusammensetzung die Chance, voneinander zu lernen und die Qualität der eigenen Arbeit zu verbessern.

Veränderte Rollenbilder von Frau und Mann, gleichgeschlechtliche Elternpaare, Geschlechterdiversität, Berufstätigkeit beider Eltern, Ganztagsbetreuung der Kinder, Migrationserfahrungen, Wohnraumprobleme, Digitalisierung u.v.m erfordern neue Lebenskonzepte, um Kinder beim Start ins Leben zu unterstützen.
Doch was genau brauchen Familien, damit das Leben in der Familie gelingt?
Es gibt keine Patentrezepte, aber die Idee, Familien in die Entwicklung von Bildungs- und Unterstützungsangeboten einzubinden.
Eltern sind Expertinnen für ihre Lebenswelt. Auf ihr Wissen sollten Angebote der Frühen Hilfen aufgebaut werden, damit Hilfe da ankommt, wohin sie kommen soll.

Liebe Netzwerkpartnerinnen und -partner, liebe Interessierte, liebe Eltern,
auch wir müssen aufgrund der aktuellen Corona-Situation von einer Präsenzveranstaltung abrücken und führen unseren Fachtag komplett über ZOOM durch.

Es bleibt bei der Zeit, bei den Angeboten, bei den Anmeldemodalitäten. Sie können nun bequem von Ihrem Arbeitsplatz oder zu Hause per Telefon, Smartphone, Tablet oder PC an unserer Veranstaltung teilnehmen.
Geben Sie diese Informationen gerne weiter.

Wir freuen uns, Sie auf dem Bildschirm zu sehen!

Programm

Vormittag

  • 8.30 Uhr Come Together
  • 9.00 Uhr Grußworte
    • Stephanie Becker-Bösch Erste Kreisbeigeordnete
    • Einführung in den Tag Romy Nickel Netzwerkkoordinatorin
    • Daniel Schütz Leiter VHS Wetterau
  • 9.30 – 10.30 Uhr Workshops 1-5 
  • 10.30 – 11.00 Uhr Pause – Zeit für Austausch
  • 11.00 – 12.00 Uhr Workshops 6-10
  • 12.00 – 13.00 Uhr Mittagspause

Nachmittag

  • ab 12.15 Uhr Anmeldung zum Livestream
  • 12.45 Uhr Grußworte und Begrüßung im Livestream
  • 13.00 - 14.00 Uhr Vortrag Prof. Dr. Jörg Fischer, FH Erfurt
  • 14.00 - 14.30 Uhr Pause – Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops
  • 14.30 - 15.30 Uhr Vortrag Christiane Voigtländer, Felsenweg Institut
  • 15.30 - 16.00 Uhr Verabredungen und Abschied

Themen der Workshops

„Workshop der Haltung – Haltung wirkt immer“

In unserem Workshop gehen wir der Frage nach, was zu einer erfolgreichen Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und ErzieherInnen / HelferInnen gehört und wie Zusammenarbeit mit den Eltern (im Sinne des BEP) gut gelingen kann.

Wie gelangen wir weg von der „Arbeit an Eltern“ hin zur Zusammenarbeit als gleichberechtigte Partner bei der Erziehung und Bildung des jeweiligen Kindes? Und welche Hilfestellungen gibt uns dazu der „BEP“?

Gastgeber: Inga Tscholitsch und Sonja Schulz, Familienförderung

Schon die zweite Generation wächst mit neuen Informationstechnologien auf. Sie sind Bestandteil unseres pädagogischen und familiären Alltags geworden. Besonders die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, dass digitale Medien unverzichtbar sind, wenn wir nicht „abgehängt“ werden wollen. Bleiben andere menschliche Grundbedürfnisse dabei auf der Strecke?   

Gastgeberin: Guido Glück, Fachstelle Suchtprävention

„Gemeinwesenarbeit in Hessen“ Das Programm investiert in die Menschen vor Ort und versteht die Bewohnerinnen und Bewohner als Experten ihrer Lebenswelt. So kann Gemeinwesenarbeit zur Verbesserung von Lebenslagen beitragen und Teilhabe von Bewohnern ermöglichen.
Das Gemeinwesen lebt durch das Engagement und Aktivität der Menschen. Auch im Degerfeld haben sich schon viele beteiligt und aktiv mitgestaltet. Das Einbringen eigener Ideen und helfende Hände sind stets willkommen. Ob bei Kinderbetreuung während einer Themenveranstaltung, das Leiten einer Kindersingstunde oder aktive Mithilfe beim großen Sport- und Spieletag in den Herbstferien.

Gastgeberin: Carolin Wirtgen, Gemeinwesenarbeit Stadt Butzbach

Frühe Bildung für ALLE vor Ort gestalten
Im Workshop soll erarbeitet werden wie Bildungspartizipation von Kindern und Eltern ermöglicht werden kann. Dabei sollen nicht nur formale Bildungsinstitutionen, sondern auch non-formale und informelle Prozesse in der Bildungslandschaft der Frühen Bildung berücksichtigt werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Frage, wie Chancengleichheit und Teilhabe vor Ort konkret ermöglicht werden (können).

Gastgeberin: Štefica Bestian Fiolić, Bildungsmanagement Wetteraukreis

Beteiligung und Teilhabe sind Grundprinzipien für alle Lebensbereiche: in der Kindertagespflege sind dies die Kinder, die Tagepflegeperson und die Eltern. Die Kindertagespflege ist oftmals der erste Ort, an dem Kinder außerhalb der Familie betreut werden. Wenn die Eltern dabei ein gutes Gefühl und Vertrauen in die Tagespflegeperson haben, ist das von großer Bedeutung für das Kind. Die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern zielt auf eine Zusammenarbeit als gleichwertige Partner auf eine positive Entwicklung des Kindes ab: Eltern sind Experten ihrer Kinder, sie kennen deren Bedürfnisse, Erfahrungen, Kompetenzen und Eigenheiten. Voraussetzung für ein vertrauensvolles Miteinander von Kindertagespflegeperson und Eltern ist eine gegenseitige Wertschätzung zum Wohle des Kindes. Bildung und Erziehung werden als gemeinsame Aufgabe von allen beteiligten Personen verstanden, dies bietet dem Kind ideale Entwicklungsbedingungen.
Partizipation von Anfang an: wie gelingt das in der Kindertagespflege?

Gastgeberinnen: Nicole Waldheim und Gabriele Jäger-Duda, Diakonisches Werk – Kindertagespflege

Neue Rollenbilder, Familienstrukturen, Lebensweisen und nicht zuletzt das Gesundheit-System und die aktuelle Geburtenkultur, beeinflussen stark den Start ins Familienleben.

Was heißt eine selbstbestimmte Geburt und welche Bedeutung hat sie für die spätere Elternkompetenz?

Was brauchen werdende Eltern heute? Wo suchen sie nach Antworten?

Wie können wir mit Familienbildungsangeboten in der Schwangerschaft Eltern zu selbstbestimmten Entscheidungen, die in den jeweiligen Familienalltag passen verhelfen?

Gastgeberin: Eugenia Pellegrini, PaMuKi 

Wer kennt es nicht, man hat eine tolle Idee für einen Kurs, ein Angebot oder Projekt für Familien, doch die Anmeldungen bleiben aus? Woran könnte dies liegen? Die Kurse, Angebote oder Projekte laufen besonders dann gut, wenn diese von einer Zielgruppe selbst entwickelt, mitgedacht und mitgetragen werden. Wer kennt die Hinderungsgründe an Kursen teilzunehmen besser als die Zielgruppe selbst. Möglichkeiten die Zielgruppe zu beteiligen müssen geschaffen werden, durch Plenumssitzungen, Gespräche mit Eltern, jungen Familien und einer sehr gute Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen: Kitas, Schulen, Beratungsstellen, Ärzten usw. In Mütter- und Familienzentren kommen Familien mit ihren Bedarfen oft von alleine zur Einrichtung. Das Mütter- und Familienzentrum bündelt die Bedarfe und entwickelt im Gespräch mit der Zielgruppe und mithilfe anderer Kooperationspartner ein passendes Angebot.
Es werden ein bis zwei Beispiele vorgestellt, in denen die Partizipation von Eltern im Familienzentrum zur Etablierung von Angeboten geführt hat.

Gastgeberin: Chantal Francisco de Sousa, Müfaz, Bad Nauheim

In Bad Nauheim wurden vor vielen Jahren die Weichen der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit umgestellt. Mit dem Programm E.v.A. „Elternbegleitung von Anfang an“ setzt die Stadt in ihrem Handeln konsequent auf Unterstützung und Prävention aber auch auf Partizipation. Dies war zunächst ein schwieriger Schritt, denn niemand konnte mit Gewissheit sagen, ob dieses Programm gelingen würde. Netzwerkpartner wie auch ehrenamtliche Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter mussten gefunden werden und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Wichtig war und bleibt immer, dabei das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: „Die positive Entwicklung aller Kinder in Bad Nauheim“. Heute hat sich ein besonders positives Klima für Familien innerhalb von Bad Nauheim entwickelt.
Im diesem Workshop möchten wir uns die Rahmenbedienungen und die Strukturen, die zum Erfolg von E.v.A. beigetragen haben, beschäftigen.

Gastgeber: Mohamed Mokhfi, E.v.A. Bad Nauheim

Elternbeteiligung über die einzelne Einrichtung hinaus. Was brauchen die Familien im der Stadt oder Gemeinde? Wie können die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung "ihre Eltern"  gut mit in die Planungen und Entscheidungen einbinden, um eine bedarfsgerechte und gute Kinderbetreuung in der Stadt oder Gemeinde zu sichern?  Beispiele aus einigen Kommunen der Wetterau.
Wie kann eine strukturierte Elternbeteiligung der Kommune zugute kommen - und welche Lösungen man für "typische" Probleme bei der Beteiligung von Eltern  finden kann.

Gastgeberin: Kathrin Knaf,  Servicestelle KitaEltern Hessen/Wetterau

Partizipation bedeutet, gemeinsam Lösungen für Angelegenheiten zu verhandeln, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen. Im Netzwerk Frühe Hilfen wollen wir in erster Linie die Eltern als Adressaten der Hilfe, in zweiter Linie natürlich auch die Fachkräfte, die für Unterstützungsangebote sorgen in Entscheidungs- und Planungsprozesse einbinden. Wir tauschen uns über erste Überlegungen aus dem Qualiätsdialog Frühe Hilfen des NZFH aus und entwickeln Ideen für unser Netzwerk „Frühe Hilfen – wohlbehalten aufwachsen in der Wetterau“.

Gastgeberin: Andrea Rosenberger, Netzwerk Frühe Hilfen

Vorträge

Ausgehend von der Idee, dass gelingende Beteiligung von Adressaten eines professionellen Selbstbilds der eigenen Macht und Beschränktheit bedarf sowie stark abhängig vom eigenen Blick auf die Adressaten ist, sollen folgende Fragen fokussiert werden:

  • Wofür steht Beteiligung und was kennzeichnet sie?
  • Was macht Beteiligung mit uns als Fachkräften?
  • Welche Auswirkungen hat Beteiligung auf die Frühen Hilfen?

ReferentProf. Dr. Jörg Fischer, FH Erfurt

  • Elterliche Kompetenzen – Begriffe und Modelle zum Verständnis von elterlichen Kompetenzen
  • Entwicklung/Veränderung von Werten in der Erziehung - Bedarf an Kompetenzstärkung?
  • Elterliche Lernprozesse begleiten
  • Vernetzung im Sozialraum – Bedeutung für Kitapersonal und Eltern

Referentin: Christiane Voigtländer, Felsenweg Institut