Grußwort des Kreisbeigeordneten Helmut Betschel
Sehr geehrte Veranstaltungsteilnehmerinnen und Veranstaltungsteilnehmer,
ich freue mich sehr, dass Sie der Einladung unserer Fachstelle Familienförderung mit ihren Fachberaterinnen für Kindertagesstätten und Koordinatorinnen in Kindertagespflege und den Frühen Hilfen gefolgt sind, um an dieser Fachveranstaltung teilzunehmen.
Nachdem wir uns nun jahrelang angestrengt haben, Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren zu schaffen, können wir jetzt im Wetteraukreis 2.508 U3-Plätze in Kindertagesstätten und bei Tagespflegepersonen anbieten und erreichen damit einen Versorgungsgrad von 35 %.
Nicht in allen Kommunen reichen diese Betreuungsplätze aus. Besonders in den südlichen Städten nahe Frankfurt ist der tatsächliche Bedarf an Betreuungsplätzen höher und kann zurzeit noch nicht oder nur knapp gedeckt werden.
Wir wissen, dass Tagesbetreuungsplätze für junge Menschen Voraussetzung sind, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Doch bei aller gebotenen Quantität dürfen wir uns nicht verleiten lassen, das Wohl der Kinder aus dem Auge zu verlieren.
Es muss für uns vorrangig darum gehen, unseren Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Aus diesem Grunde sind wir hier heute zusammengekommen.
Wir haben Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff eingeladen. Er lehrt an der Evangelischen Fachhochschule in Freiburg Klinische Psychologie und Entwicklungspsychologie und wird gerne zu Fachvorträgen z.B. in sozialpädagogischen Bildungseinrichtungen eingeladen. Hier in der Wetterau ist er im Rahmen des Bad Nauheimer Projekts „Elternbegleitung von Anfang an“ (E.v.A.) bekannt.
Wir freuen uns sehr, dass er uns aufgrund seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse Impulse setzt, in der institutionellen Betreuung auf Qualität zu achten, darüber hinaus aber auch die familiären Bedingungen für gesundes Aufwachsen in den Fokus zu nehmen.
Wenn wir heute zunehmend über die Rahmenbedingungen diskutieren, die unsere Kleinsten für eine erfolgreiche Bildung, Erziehung und Betreuung in unseren Einrichtungen und in der Kindertagespflege brauchen, so verbleibt die Verantwortung für das wohlbehaltene Aufwachsen ihrer Kinder zuförderst bei den Eltern.
Das afrikanische Sprichwort "Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf", mag abgedroschen klingen, wird es doch zu jeder möglichen Gelegenheit zitiert. Aber im Rahmen der Frühen Hilfen, kann nicht besser ausgedrückt werden, dass wir als Gesellschaft die Verantwortung gemeinsam mit den Eltern für das Gedeihen der Kinder zu übernehmen haben.
Einen kleinen gesellschaftlichen Querschnitt haben wir mit den Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmern abgebildet. Natürlich gehören noch viel mehr Menschen als Experten hier in diese Gesprächsrunde, die sich ehrenamtlich oder professionell für das Wohl der Kinder engagieren.
Ich denke allerdings, dass Sie im Publikum diese Expertinnen und Experten sind, sei es als Eltern, Elternvertreterinnen und Elternvertreter, Erzieherinnen und Erzieher, Beraterinnen und Berater usw.
Herr Mantz, ein erfahrener Moderator von Großgruppen, wird Sie bei Ihrer sicher spannenden Diskussion begleiten und die wesentlichen Erkenntnisse und Aussagen dokumentieren.
Ich lade Sie ein, Ihre Standpunkte engagiert zu diskutieren und aus der heutigen Veranstaltung Erkenntnisse zu gewinnen, die Sie in Ihrem Alltag umsetzen können.
Tauschen Sie sich mit anderen aus und beteiligen Sie sich in den regionalen Netzwerkknoten. Bilden Sie weitere, um miteinander die Unterstützungsangebote für Eltern zu entwickeln, die Eltern in der Nähe ihres Wohnortes brauchen, um ihrer Verantwortung nachkommen zu können.
Wir müssen in unserer jetzigen gesellschaftlichen Situation gemeinsam eine feinfühlige Aufmerksamkeit für unsere Kleinen entwickeln. Wir müssen überall in der Wetterau für Rahmenbedingungen sorgen, die sicherstellen, dass unsere Kinder wohlbehalten aufwachsen.
Für den Verlauf der Tagung wünsche ich Ihnen viel Spaß, interessante Erkenntnisse und gute Gespräche.