5. Fachtag Frühe Hilfen - Rolle rückwärts in die Zukunft? Das braucht ein Kind heute!

Am 15. November 2017, von 9 bis 16 Uhr, Römerhalle Ober-Wöllstadt

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

es freut mich, Sie zu unserem fünften Fachtag des Netzwerks
,,Frühe Hilfen - wohlbehalten aufwachsen in der Wetterau" einladen zu dürfen
Sie arbeiten mit schwangeren Frauen, werdenden Eltern oder Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr und erleben in Ihrer professionellen oder ehrenamtlichen Tätigkeit eine Vielfalt von Familien, die sich in Herkunft, Sozialisation, Lebensent­ würfen, kulturellen Hintergründen, Bildung u.v.m. unterscheiden. Gleichzeitig fordern veränderte Rahmenbedingungen am Arbeits­ platz durch Fachkräftemangel, Budgetierung, Arbeitsverdichtung, medizinischen Fortschritt, extrem schnelle gesellschaftliche Ver­ änderungen geeignete Unterstützungsmöglichkeiten für Familien, die Sie trotz Ihrer großen Professionalität täglich neu herausfor­dern. 

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Programm

Vormittag

  • 9 Uhr: Come together und Anmeldung
  • 9.30 Uhr: Begrüßung, Ute Wilhelm; Grußwort Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch; Grußwort Bürgermeister Adrian Roskoni
  • 9.50 Uhr: Fachlicher Input zum Arbeitsthema - Romy Nickel
  • 10.00 Uhr: Warm up - Birgitte Jessen-Klingenberg
  • 10.15 Uhr Vortrag: Stehen Kinder heute schon früh unter Optimierungsdruck?
  • 11.00 Uhr Vortrag: Was Kinder brauchen - Für einen feinfühligen Umgang mit Kindern
  • 11.45 Uhr Vortrag: Junge sein im 21. Jahrhundert - Herausforderungen und Chance
  • 12.30 Uhr: Markt der Möglichkeiten - Mittagessen im Restaurant - Zeit für Austausch

Nachmittag

  • 14.00 Uhr Vortrag: Singen macht Spaß und verlockt zur Bewegung ...
  • Warum singen (nicht nur) kleine Kinder so gerne und warum bewegen sie sich - nahezu von selbst - zu den gesungenen Liedern?
  • 14.30 Uhr: Rolle rückwärts in die Zukunft? Das braucht ein Kind heute!
  • 15.30 Uhr: Zusammenfassung und Abschied
  • 16 Uhr: Ende

Themen der Vorträge

Die frühe Kindheit galt lange Zeit als Refugium der Phantasie und des Spiels. Entsprechend verstand sich der Kindergarten traditionell teilweise als Schonraum zur Ermöglichung und Pflege dieser „kindlichen Wesenseigentüm lieh keiten".

Aktuell tendieren wir zur Funktionalisierung, Standardisierung, Effek­ tivierung, Evaluierung und Ökonomisierung im Bildungssektor und zur zunehmenden Durchrationalisierung aller Lebensbe­ reiche. Ist es gerechtfertigt, diesen Optimierungsdruck als unheilvoll zu bezeichnen? Entspricht die frühere Kindheitsi­ dylle überhaupt der Realität?

Referent: Prof. Dr., Dipl.-Päd. Rolf Göppel, Professor für Allgemeine Pädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Pädago­gischen Hochschule Heidelberg.
 

Kinder brauchen eine Umgebung, in der sie sich zugehörig und wohlfühlen, sie brauchen Interaktionspartner, die ihnen zuhören, die sich auf sie einlassen. Wie können Erwachsene feinfühlig die Bedürfnisse der Kinder erkennen und vor dem Hintergrund der heutigen gesellschaftlichen Anforderungen angemessen darauf reagieren? Sensitive Responsivität ist die Bereitschaft, auf die Interaktionswünsche der Kinder einzugehen.

Referentin: Prof. Dr. Regina Remsperger-Kehm ist Diplom-Sozialpädago­ gin (FH), Mutter von vier Kindern und lehrt „Pädagogische Grundlagen der Sozialen Arbeit und Kindheitswissenschaften" an der Hochschule Koblenz.

Früher war alles besser!? - War „Jungesein" früher wirklich besser? Früher galt der Junge als wenig körpersensibel, mutig, stark, wild, risikofreudig. Er weinte nicht und hatte aggres­siv zu sein. Heute herrschen Attribute und Erwartungen wie einfühlsam-aktiv-dynamisch-sportlich, verständnisvoll, phan­tasievoll, kreativ, geschickt, rücksichtsvoll, kommunikativ und flexibel, die einen Jungen charakterisieren sollten, vor. Dabei wird der Einfluss der „Biologie" häufig überschätzt und die heutige Umwelt unterschätzt... Gesellschaftliche Widersprü­che erfordern eine jungengerechte Erziehung ...

Referent: Dr. med. Bernhard Stier/Hamburg, Kinder- und Jugendarzt, Beauftragter für Jungenmedizin und Jungengesundheit des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Deutschland e.V. (BVKJ). E-Mail

Warum singen (nicht nur) kleine Kinder so gerne und warum bewegen sie sich - nahezu von selbst - zu den gesungenen Liedern?
Referentin: Birgitte Jessen-Klingenberg sammelte ihre vielfältigen Be­obachtungen und Erkenntnisse unter anderem in 27 Jahren Chorarbeit mit den „Kleinsten", im Projekt „Singende Kindergärten" und im Kita-Alltag.
 

Fishbowl - Diskussion mit Expertinnen und Experten und Publikum

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

  • Prof. Dr. Rolf Göppel - Referent
  • Prof. Dr. Regina Remsperger-Kehm - Referentin Dr. med. Bernhard Stier - Referent
  • Birgitte Jessen-Klingenberg - Referentin
  • Christel Schmidt - Leitung Kita „Juwelchen", Wörrstadt - Susanne Otte-Seybold - Hebamme -
  • Sonja Jochmann - Abteilungsleitung, BSG, Bad Nauheim Romy Nickel - Moderation