Willkommenskultur in allen Städten und Gemeinden?!

Workshop 4 (Mohamed Mokhfi)

Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Helena Schneider, Andrea Kube, Maren Scholz, Catrin Bausch, Jasmina Pusinelli, Cindy Schumann, Ruth Franke, Jutta Wagner, Ulrike Stehling

In sehr vielen Landkreisen und Kommunen in Deutschland werden die Familien von Neugeborenen relativ bald nach der Geburt zu Hause besucht. Mit der Gratulation zur Geburt des Kindes werden Informationen und kleine Geschenke überreicht. Den Eltern werden Hinweise gegeben, wie sie ihr Baby bei der Pflege, Betreuung und Entwicklung unterstützen können. Viele Fragen werfen sich nach der Geburt eines Kindes, wenn Eltern vom Paar zur Familie werden, auf. Oftmals haben Eltern es schwer, in ihre neue Rolle zu schlüpfen.
Mit dem Begrüßungsgeschenk werden ihnen Informationen über Einrichtungen gegeben, die bei verschiedenen Fragen und Problemen Unterstützung bieten.

Der Begrüßungsbesuch bietet die erste Gelegenheit nach dem Klinikaufenthalt, der Betreuung durch Ärztinnen, Ärzte und Hebammen Belastungen bei Familien zu erkennen und Hilfe anzubieten.

Im Wetteraukreis gibt es einige Kommunen, die ihre Neugeborenen zu Hause begrüßen. Einige andere gestalten Neugeborenenempfänge. Eltern und Neugeborene werden in netter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen begrüßt und erhalten verschiedene Informationen über familienunterstützende Angebote vor Ort.

Im Workshop hat sich die Gruppe über Erfahrungen in Bad Nauheim, Bad Vilbel, Hanau und dem Landkreis Limburg-Weilburg ausgetauscht.

Als Arbeitsergebnis wurde festgehalten, dass es das Ziel sein muss, dass in jeder Kommune des Wetteraukreises der Erst-Kontakt zu den Familien aufgenommen wird. Bevorzugt wird die Geh-Struktur, d.h. die Eltern werden persönlich zu Hause besucht.

Wenn ehrenamtliche Besucherinnen und Besucher eingesetzt werden, müssen diese gut auf ihr Amt vorbereitet und fachlich begleitet werden.
Freie Träger und Familienzentren könnten bei den Besuchen eingebunden werden.

Um flächendeckend in der Wetterau Willkommensbesuche durchzuführen, muss die Politik mit ins Boot geholt werden. Gemeinden und Kommunen müssen angesprochen werden. 

Datenschutzbestimmungen müssen beachtet werden. Das NZFH gibt Antworten auf viele aufkommende Fragen dazu.

Hilfsmittel:

  • In den Mutterpass einen Aufkleber/Stempel der Frühen Hilfen einkleben
  • vom Kreis ein Elternbegleitbuch mit wenigen Infos erstellen
  • das rote Köfferchen verschenken - mit Inhalt
  • Geschenke mit regionalem Bezug (Mütze, Socken, Lätzchen)
    (in manchen Kommunen werden diese von Seniorinnen gestrickt)
  • Liste von Treffmöglichkeiten beifügen (Mutter-Vater-Kind-Treff etc.)
  • Infos zu finanziellen Unterstützungsmaßnahmen
  • etc.

Ergänzende Informationen:
Das NZFH führt zurzeit eine bundesweite Evaluation zu den Willkommensbesuchen durch.
Das Projektende ist im Juli 2022 festgelegt.