Katastrophenschutz - Auf den Ernstfall "Feuer" vorbereiten

Ein lichterloh brennendes Gebäude

Ein Fall für die Freiwillige Feuerwehr: Brennende Lagerhalle in Büdingen (Archivbild)

Wenn ein Fluss über die Ufer tritt, ein schlimmer Unfall geschieht oder der Strom plötzlich flächendeckend ausfällt, trifft das die Menschen meist völlig unerwartet. Nicht erst die Corona-Pandemie, das fatale Hochwasser in Büdingen im vergangenen Jahr oder die aktuelle Energiekrise zeigen: Derlei Schadensereignisse können auch den Wetteraukreis heimsuchen. In einer vierteiligen Serie informiert die Kreisverwaltung deshalb über mögliche Szenarien – und wie die Bürgerinnen und Bürger vorsorgen können. Teil 3: Brandschutz.

Für viele Menschen ist es das reinste Horrorszenario: Im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung bricht ein Feuer aus – im schlimmsten Falle unbemerkt. Dafür kann es viele Ursachen geben: Fehler in der Elektrizität, Unachtsamkeit im Haushalt, Fahrlässigkeit beim Grillen oder überhitzte Elektrogeräte. Die Folgen sind häufig katastrophal.

Im Allgemeinen ist der Brandschutz Aufgabe der Kommunen. Der Landkreis kümmert sich im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes unter anderem um die Ausbildung und das Training aller Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und des Katastrophenschutzes.

Landrat Jan Weckler: „Mehr als 3.800 Männer und Frauen engagieren sich in den über 130 Freiwilligen Feuerwehren im Wetteraukreis. Die Bürgerinnen und Bürger wissen, dass sie sich auf ihre Feuerwehren verlassen können: Sie sind zur Stelle, wenn es ernst wird. Dieser selbstlose und ehrenamtliche Einsatz ist von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft.“

Dennoch können die Bürgerinnen und Bürger auch selbst präventive Maßnahmen ergreifen, um die Brandgefahr in den eigenen vier Wänden zu reduzieren. Denn: Viele potenzielle Brandherde lassen sich beseitigen, bevor es gefährlich wird.

So lohnt es sich etwa, das eigene Umfeld aufmerksam zu überprüfen und beispielsweise leicht brennbares Material im Keller zu entfernen. Auch der Dachboden sollte regelmäßig entrümpelt und brennbares Material aus den Ecken und Dachschrägen entfernt werden. Elektrische Geräte und Anlagen im Haus sollten regelmäßig überprüft und defekte Geräte und alte Steckdosenleisten ausgetauscht werden. Es sollte zudem selbstverständlich sein, offenes Licht wie Kerzen oder ein Kaminfeuer nie unbeaufsichtigt zu lassen.

Lebensretter Rauchmelder

Bei aller Vorsorge kann es doch geschehen, dass ein Feuer ausbricht. „Die meisten Opfer von Bränden werden im Schlaf überrascht - und die meisten Brandtoten sterben an Rauchvergiftungen, nicht an Brandverletzungen. Bereits zwei bis drei tiefe Atemzüge mit Brandrauch können tödlich sein“, informiert dazu das Bundesamt für Katastrophenschutz. Richtig installierte Rauchmelder können somit Leben retten, indem sie Bewohnerinnen und Bewohner rechtzeitig warnen.

Und wenn trotz aller Vorsicht eine Kerze umfällt oder ein Vorhang in Brand gerät? Dann muss sofort gehandelt und der Brandherd wenn möglich „im Keim“ erstickt werden – allerding nur dann, wenn beim Löschversuch keine Gefahr für das eigene Leben besteht. Wenn keine Löschversuche möglich sind, gilt es, augenblicklich unter der Rufnummer „112“ die Feuerwehr zu alarmieren, andere Personen in der Wohnung oder im Haus zu warnen und sich selbst und andere in Sicherheit zu bringen. Besonders wichtige Dokumente hat man bestenfalls im Notfallgepäck griffbereit.

Tipps und Checklisten zur Vorbereitung

Informationen, Tipps und hilfreiche Checklisten gibt es online beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Der Kreisfeuerwehrverband Wetterau informiert zudem über aktuelle regionale Ereignisse.

Veröffentlicht am: 22. September 2022