Ergebnisse der Evaluation
Das Projekt "Hilfe für Fritz" wurde durch das Institut für Marktforschung (IFUMA) in Köln evaluiert und hat seine Wirksamkeit im Bereich der Primärprävention signifikant unter Beweis gestellt. Hier eine kurze Darstellung der Ergebnisse.
Fazit
- die schon praktisch tätigen Erzieher/Innen (“ohne Fritz-Projekt”) schätzen ihre Kompetenz im Hinblick auf das Erkennen von Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsproblemen als mäßig ein
- die angehenden Erzieher/Innen (“mit Fritz-Projekt”) schätzen demgegenüber ihre Kompetenz in dieser Hinsicht als hoch ein
- Insgesamt wird deutlich, dass sowohl bei den Erzieher/innen als auch bei den Institutionen ein deutlicher Bedarf zur Steigerung der pädagogischen Qualität im Umgang mit Kindern, die Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsstörungen zeigen, gesehen wird
- Als wesentliche Voraussetzung zur Steigerung der pädagogischen Qualität in diesem Feld kann die Schaffung eines präventiven Bewusstseins sowohl bei den Erziehern/innen als auch bei den Institutionen, die in diesem Bereich als soziale Akteure auftreten, gelten
- Folgende Aspekte werden als Voraussetzung zur Schaffung eines präventiven Bewusstseins bei Erziehern/innen angesehen:
- Vermittlung von entsprechendem diagnostischem Hintergrundwissen
- umfassende Kenntnis der Institutionen, die therapeutische oder sonstige Leistungsangebote in diesem Bereich zur Verfügung stellen
- detaillierte Kenntnisse der Leistungsangebote der relevanten Institutionen
- Erleichterung der Kommunikation mit diesen Institutionen durch Senken der Kontaktschwellen, da das Kennenlernen möglichst schon im Vorfeld stattgefunden hat
- wohlwollende, emotional zugewandte Einstellung gegenüber den betreuten Kindern
- mit dem Hintergrund des Fritz Projektes weisen alle Institutionen des Kinder- und Jugendbereichs mit ihrem Leistungsangebot eine sehr hohe Bekanntheit unter den angehenden Erziehern/innen auf
- das Fritz-Projekt vermittelt diagnostischen Hintergrund für die Erkennung von Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen, sodass die angehenden Erzieher/innen schon mit diesem Wissen ausgestattet in die Praxis gehen
- die Netzwerkarbeit schafft zudem einen gemeinsam geteilten Kenntnisstand bei den in diesem Arbeitsfeld engagierten Institutionen, der erst die Basis für eine sinnvolle klientbezogene Kooperation bildet
- Praxisanteile des Fritz-Projektes sowie Hospitationen in den relevanten Institutionen und Rollenspiele zur Simulation von Fall-Konferenzen führen zur Einübung eines kooperativen Umgangs der gemeinsam im Netzwerk interagierenden Sozialpartner
- Dies schafft die Voraussetzung für ein problemzentriertes, qualitätsorientiertes und zugleich ressourcenschonendes Vorgehen
- Insgesamt schafft das methodische Vorgehen, wie es im Fritz-Projekt realisiert wird, die Basis für einen adäquaten professionellen Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die Entwicklungsrisiken aufweisen
- Als empfehlenswert erscheint es, Kita Leitungen stärker „ins Boot zu holen“; eine fördernde Einstellung zu Prävention und Vernetzung auf Leitungsebene erscheint als Voraussetzung für den Erfolg der diesbezüglichen Aktivitäten der Erzieher/innen
- Insgesamt wird deutlich, dass das Fritz-Projekt im Rahmen der Erzieher/innen Ausbildung und im Bereich der im Kinder- und Jugendbereich tätigen Institutionen einen wesentlichen Beitrag zur Verankerung des Präventionsansatzes leistet und die Vernetzung der unterschiedlichen sozialen Akteure untereinander deutlich befördert