Klimaschutz in der Wetterau
Der Wetteraukreis hat die Wichtigkeit von aktivem Handeln für den Klimaschutz schon frühzeitig erkannt und verabschiedete im Kreistag im Mai 2009 erstmals insgesamt 15 Klimaschutzziele, welche handlungsleitend für die weitere nachhaltige Entwicklung im Kreis waren. Erhebliche Energieeinsparungen, die Senkung der CO2‑Emissionen sowie der Ausbau und die Nutzung regenerativer Energien stehen seitdem während der Planung und Durchführung von klimaschutzrelevanten Maßnahmen im Fokus.
Ein weiterer Meilenstein war die Verabschiedung des ersten Klimaschutzkonzeptes im Jahr 2013 durch den Kreistag. Inhaltlich konzentrierte sich das Konzept hauptsächlich auf die kreiseigenen Gebäude, das Ziel des fachübergreifenden, allumfassenden Klimaschutzes wurde jedoch bereits deutlich.
Beginnend mit dem Berichtsjahr 2012 hat der Wetteraukreis in 2013 die öffentlichkeitswirksame Berichterstattung mit dem Schwerpunkt auf Energieverbrauchswerte für die kreiseigenen Liegenschaften, daraus resultierende CO2-Emissionen sowie aktuelle Klimaschutzmaßnahmen durch die Kreisverwaltung aufgenommen. Seit 2017 erscheint der Klimaschutzbericht alle zwei Jahre.
Im September 2020 wurde die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes mit dem Fokus auf 26 ausgewählte kreiseigene Liegenschaften verabschiedet. Die Umsetzung der über 100 Maßnahmen erfolgt unter Beachtung der aktuell geltenden Anforderungen nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Ziel ist, die Maßnahmen bis 2026 mit der Planungsphase zu starten. Die Ziele aus dem Klimaschutzkonzept 2020 des Wetteraukreises wurden in Anlehnung an die aktualisierten Zielwerte aus dem Bundes-Klimaschutzgesetz im Juli 2022 nochmals angepasst und ergänzt.
Ansprechpartner für den Klimaschutz
Klimaschutz wird im Wetteraukreis ressortübergreifend also in allen relevanten Bereichen „mitgedacht“ und auch in Planungen und Konzepte einbezogen. Das spiegelt sich auch in den vielfältigen Maßnahmen und Projekten wider.
Nichtsdestotrotz bedarf es hauptsächlicher „Kümmerer“, die sich in ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig mit den Klimaschutzbelangen im Landkreis befassen und die Erreichung der Klimaschutzziele konsequent vorantreiben. Solche Kümmerer finden sich bei der Verwaltung des Wetteraukreises sowohl im Fachbereich Regionalentwicklung und Umwelt als auch im Fachbereich Bildung und Gebäudewirtschaft.
Die Koordinierungsstelle Klimaschutz im Fachbereich Regionalentwicklung und Umwelt, die im November 2020 mit einer Vollzeitstelle ohne Förderung von außen eingerichtet und im Juni 2023 um eine weitere Vollzeitstelle ergänzt wurde, ist für die Initiierung und Begleitung von Aktivitäten und Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen sowohl in der Kreisverwaltung als auch im gesamten Kreisgebiet zuständig.
Außerdem gehören der Austausch und die Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen sowie das Akquirieren von Fördermitteln im Bereich Klimaschutz zu den Aufgaben der Klimaschutzkoordination.
Nicht zuletzt ist die Klimaschutzkoordination auch erste Anlaufstelle bei Fragen der Wetterauer Bürgerinnen und Bürger rund um den Klimaschutz in der Wetterau.
Der Fachbereich Bildung und Gebäudewirtschaft verwaltet unter anderem die kreiseigenen Liegenschaften sowie alle großen angemieteten Objekte. Dazu gehören Verwaltungsgebäude, Gemeinschaftsunterkünfte und die öffentlichen Schulen im Wetteraukreis mit insgesamt über 450 Einzelgebäuden.
Im Fachdienst Immobilienmanagement sorgt das Team Liegenschaften mit dem Energiemanagement für eine reibungslose Versorgung aller kreiseigenen Gebäude mit Strom, Wärme und Wasser.
Das Energiemanagement beinhaltet neben der Beschaffung, sprich dem Einkauf von Energie das Energiecontrolling, also die „Überwachung“ von Kennzahlen und Verbräuchen, den Abschluss von Energieverträgen, die Ermittlung und Umsetzung von Energieeinsparpotentialen, die Kalkulation von Haushaltsansätzen sowie das Netzwerken mit anderen Fachbereichen, aber auch mit externen Partnern außerhalb der Verwaltung.
Auch die Klimaschutzmaßnahmen im und am Gebäudebestand mit dem Ausbau von Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Liegenschaften gehören zum Energiemanagement.
Seit der Verabschiedung der Klimaschutzziele im Jahr 2009 und des Klimaschutzteilkonzeptes für die Liegenschaften des Wetteraukreises im Jahr 2013 hat sich der Klimaschutz als eine wesentliche Aufgabe im Fachdienst Immobilienmanagement etabliert. Es wurden die organisatorischen Voraussetzungen für weitere Klimaschutzaktivitäten im Wetteraukreis geschaffen und das Klimaschutzkonzept 2020 auf den Weg gebracht. Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Konzept wird durch das Immobilienmanagement vorangetrieben.
Der Fachdienst Immobilienmanagement arbeitet dabei eng mit dem Fachdienst Hochbau zusammen, welcher unter anderem für Neubauten und Sanierungen an den Schulen zuständig ist.