Katastrophenschutz: Auf den Ernstfall „Stromausfall“ vorbereiten
Wenn ein Fluss über die Ufer tritt, ein schlimmer Unfall geschieht oder der Strom plötzlich flächendeckend ausfällt, trifft das die Menschen meist völlig unerwartet. Nicht erst die Corona-Pandemie, das fatale Hochwasser in Büdingen im vergangenen Jahr oder die aktuelle Energiekrise zeigen: Derlei Schadensereignisse können auch den Wetteraukreis heimsuchen. In einer vierteiligen Serie informiert die Kreisverwaltung deshalb über mögliche Szenarien – und wie die Bürgerinnen und Bürger vorsorgen können. Teil 4: Stromausfall.
Das Telefon ist tot, Licht und Heizung sind aus, der Computer streikt, aus der Leitung kommt kein Wasser mehr: Wenn der Strom ausfällt, steht unser Alltag still. Im Normalfall sind Stromausfälle nur von kurzer Dauer. Aber es kann in Notsituationen durchaus auch einmal Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist – beispielsweise, wenn Stromleitungen bei einem Unwetter oder starken Schneefällen beschädigt wurden.
Auch die Sorge vor einem schwerwiegenden, langanhaltenden und großflächigen Stromausfall, einem sogenannten „Blackout“, wächst: „Auch wenn ein Stromausfall auf den ersten Blick weniger bedrohlich wirkt als ein Brand oder Hochwasser: Gerade mit Blick auf die drohende Gasmangellage und mögliche sich daran anschließende Stromausfälle im kommenden Winter ist es wichtig, dass die Wetterauerinnen und Wetterauer Vorbereitungen für den Fall der Fälle treffen“, betont Landrat Jan Weckler.
Nahrungs- und Trinkwasservorräte anlegen
Wesentlich sind dabei drei Aspekte: ausreichende Nahrungs- und Trinkwasservorräte, die ohne Kühlung lagerfähig sind, Wärme und Kommunikation.
Wer einen Kamin hat, sollte einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz im Haus haben. Steht kein Ofen zur Verfügung, kann man sich mit warmer Kleidung, Schlafsäcken und Decken behelfen, um nicht auszukühlen. Warmes Essen lässt sich auch ohne Herdplatte zubereiten, indem man etwa einen gasbetriebenen Campingkocher oder im Freien einen Grill benutzt. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten, nicht gänzlich im Dunkeln zu sitzen: Dafür ist es ratsam, eine batterie- oder solarbetriebene Taschenlampe, Kerzen und Camping- oder Outdoorlampen im Haus haben. Außerdem sollte für lebensnotwendige Geräte wie mobile Beatmungsaustomaten individuell Vorsorge getroffen werden.
Auf Krisenszenarien vorbereiten
Das Bundesamt für Katastrophenschutz rät zudem, ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio bereitzuhalten – so kann man im Falle eines langanhaltenden Stromausfalls Mitteilungen der Behörden verfolgen. Auch solarbetriebene Batterieladegeräte und sogenannte Powerbanks können hilfreich sein. Zudem sollte jeder Haushalt auf etwas Bargeld zurückgreifen können, da bei einem Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.
„Es gibt keinen Grund zur Panik. Trotzdem nehmen wir den nicht auszuschließenden Fall eines Blackouts ernst und bereiten uns im Rahmen unserer Möglichkeiten auf verschiedene Szenarien vor“, betont der Landrat. Dazu zählt auch ein enger Austausch mit der Feuerwehr, Hilfsorganisationen und den Wetterauer Städten und Gemeinden.
Tipps und Checklisten zur Vorbereitung
Sämtliche Informationen, Tipps und hilfreiche Checklisten zum Thema „Vorsorgen für den Stromausfall“ gibt es online beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.