140 Gäste beim Neujahrsempfang des Wetteraukreises

Ein Saal von oben. Unten stehen viele Menschen und hören einem Mann zu, der an einem Rednerpult steht.

140 Gäste kamen zum Neujahrsempfang des Wetteraukreises, den Landrat Jan Weckler mit seiner Begrüßungsrede eröffnete.

Er findet traditionell am ersten Montag nach den Weihnachtsferien statt: der Neujahrsempfang des Wetteraukreises. 140 Gäste aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Vereinen, Kirche und Ehrenamt kamen in feierlichem Rahmen im Plenarsaal des Friedberger Kreishauses zusammen. Landrat Jan Weckler blickte in seiner Rede auf herausfordernde Zeiten zurück – und nahm gemeinsam mit Marco Maier, Geschäftsführer der FFH-Mediengruppe und Referent des Nachmittags, die Rolle der Medien in Zeiten von Fake-News in den Blick.

Der Neujahrsempfang bot einmal mehr die Gelegenheit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und miteinander ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. In diesem Sinne begrüßten Landrat Jan Weckler, Kreistagsvorsitzender Armin Häuser, Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch und Kreisbeigeordneter Matthias Walther jeden ankommenden Gast persönlich.

Landrat Weckler wünschte in seiner Begrüßungsrede ein frohes, glückliches und gesundes neues Jahr: „Ihnen allen, die Sie heute gekommen sind, möchte ich Danke sagen. Sie sind wichtige Kooperationspartner für den Wetteraukreis und Sie repräsentieren und prägen mit Ihren Institutionen unsere Region.“

Zum Glück spiele die Pandemie inzwischen keine große Rolle mehr, jedoch müsse sich die Gesellschaft nun anderen, nicht minder großen Herausforderungen stellen: „Globale Krisen wie der brutale Überfall der islamistischen Hamas auf Israel, das größte Pogrom gegen Juden seit dem Holocaust, erfordern nicht nur unser Mitgefühl, sondern auch klare Positionen. Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson, und wir verurteilen diesen terroristischen Akt der Hamas aufs Schärfste“, so Landrat Weckler. Gleichzeitig sei zu beobachten, dass Fake-News und Vorurteile wieder einen Nährboden für aufkeimenden Antisemitismus in Deutschland bieten: „Dem müssen wir mit aller Entschiedenheit entgegentreten.“

Unabhängiger Journalismus als Schutzschild

Bewusst in Umlauf gebrachte Falschmeldungen hätten nicht nur das Potenzial, das Vertrauen in die Politik und die Verwaltung nachhaltig zu erschüttern, sondern könnten mitunter auch schwerwiegende Folgen für die Gesellschaft und die Demokratie als Ganzes haben. „In einer vernetzten Welt, in der die Grenzen zwischen Realität, Künstlicher Intelligenz und Fiktion immer häufiger verschwimmen, wirkt unabhängiger Journalismus als Schutzschild gegen Populismus, Demokratiefeindlichkeit und Desinformation“, so der Landrat.

Und damit war das Stichwort des Nachmittags auch schon gefallen: Fake-News. Referent Marco Maier, Geschäftsführer der FFH-Mediengruppe, gab in seinem Impulsvortrag Denkanstöße rund um das Thema „Die Rolle der Medien in Zeiten von Fake-News – und wie sich die FFH-Mediengruppe Vertrauen durch Unabhängigkeit bewahrt“.

Der rückläufige Medienkonsum, die oftmals fehlenden klassischen Medienquellen in den Haushalten und der wachsende nicht-lineare TV-Konsum sorgten dafür, dass Angebote wie FFH für viele Menschen in Hessen wichtigste Informations-Basis seien, so Maier. „Diese Rolle ist Freude, Bürde und Verantwortung zugleich.“ Bis dato seien Fake-News meist „hausgemacht“ und von realen Menschen erdacht worden. Inzwischen bilde oft Künstliche Intelligenz – trotz vieler nützlicher Eigenschaften – die Basis für falsche Informationen, die kaum noch von der Realität unterschieden werden könnten.

Auch die Konsumenten tragen Verantwortung

Um dieser Gefahr und Herausforderung entgegenzutreten, müssen Medien transparent unabhängig agieren, also frei von politischen und wirtschaftlichen Einflüssen, betonte Maier. „Es liegt aber auch in der Verantwortung der Medienkonsumenten, Nachrichten kritisch zu hinterfragen und nicht alles blind zu glauben, was uns präsentiert wird. Auch soziale Netzwerke sind nicht immer Heimathafen von aufrechtem Journalismus, gerade hier empfiehlt es sich, Informationen durch eine zweite Quelle abzusichern.“

Nach dem Schlusswort durch Kreistagsvorsitzenden Armin Häuser nutzten die Gäste die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen – beispielsweise beim Gang zum Buffet, das auch in diesem Jahr wieder von den Wetterauer Direktvermarktern gestellt wurde. Die Organisation übernahm Norbert Schön, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft Wetterauer Direktvermarkter.

Veröffentlicht am: 17. Januar 2024

 

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