200.000 Anrufe, 57.000 Rettungseinsätze
Landrat Jan Weckler besucht am ersten Weihnachtsfeiertag die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Leitstelle
Die Zentrale Leitstelle in der Friedberger Steinkaute ist rund um die Uhr besetzt – auch an den Weihnachtsfeiertagen, die die meisten Menschen gemütlich zuhause im Kreis ihrer Familien und Freunde verbringen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen Notrufe entgegen und koordinieren Rettungseinsätze im gesamten Kreisgebiet. Landrat Jan Weckler nutzte seinen traditionellen Besuch am ersten Weihnachtsfeiertag, um sich für diese herausfordernde Arbeit zu bedankten und über aktuelle Herausforderungen im Rettungsdienst zu informieren.
Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes seien im Vergleich zum Vorjahr um etwa vier Prozent gestiegen, berichtet Leitstellen-Chef Matthias Nickel. „Gleichzeitig bleibt die Personalsituation in Rettungsdienst und Krankenhäusern aufgrund des bundesweiten Fachkräftemangels weiterhin sehr angespannt. Es gestaltet sich schwierig, neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen“, so Matthias Nickel.
Auch die Teilschließung des Büdinger Mathilden-Hospitals durch den privaten Betreiber Bergman Clinics hatte Auswirkungen auf die Arbeit in der Leitstelle. Durch den Wegfall mehrerer medizinischer Bereiche muss der Rettungsdienst seit dem 1. Juli auf umliegende Kliniken ausweichen. Der Wetteraukreis als Träger des Rettungsdienstes hat schnell reagiert und die Kapazitäten für die Notfallrettung entsprechend aufgestockt, um die teils längeren Fahrtstrecken zu umliegenden Kliniken zu kompensieren. „Die Durchführung des Rettungsdienstes ist eine sehr komplexe Aufgabe. Insofern war es eine Herkulesaufgabe, so schnell auf die geänderten Umstände zu reagieren. In dieser schwierigen Situation haben alle Beteiligten hervorragend zusammengearbeitet, sodass die Notfallversorgung im Wetteraukreis weiterhin gewährleistet ist“, betont Landrat Jan Weckler.
Heftiges Sommerunwetter sorgt für viele Einsätze
Insgesamt kam es im vergangenen Jahr zu rund 57.000 Einsätzen mit Rettungswagen, Notarzteinsätzen und Krankentransporten – eine Steigerung um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 54.750 Einsätze waren. Die Feuerwehr rückte zu 1.330 Brandeinsätzen (2023: 1.290) und 1.750 Hilfeleistungseinsätzen (2023: 1600) aus. Bis Mitte Dezember nahm die Leitstelle insgesamt mehr als 200.000 Anrufe entgegen. Im Vorjahr waren es noch 187.500 Anrufe.
Besonders viele Einsätze verzeichnete die Leitstelle am 13. August: Ein heftiges Sommerunwetter sorgte für Starkregen und über 100 Einsätze der örtlichen Feuerwehren mit Schwerpunkt in Münzenberg und Karben.
Am 24. Dezember haben die Kolleginnen und Kollegen von der Leitstelle aus 142 Einsätze im Rettungsdienst koordiniert. Siebenmal war zudem die Feuerwehr im Einsatz. „Insgesamt war es jedoch eine im positiven Sinne unauffällige Weihnachtsnacht“, resümierte Schichtführer Sascha Winkler.
Landrat Weckler dankte dem 22-köpfigen Leitstellen-Team und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rettungsdienst: „Sie haben in diesem Jahr erneut großartige Arbeit geleistet. Sie sind da und sorgen für Hilfe, wenn jede Sekunde zählt – auch und gerade zu Zeiten, in denen andere ausspannen und Weihnachten mit der Familie verbringen. Ihr Einsatz ist alles andere als selbstverständlich.“
Der Rettungsdienst im Wetteraukreis
Im Kreisgebiet verteilt gibt es 19 Rettungswachen, an denen 28 Rettungswagen, 5 (Notfall-)Krankentransportwagen und 5 Notarzteinsatzfahrzeuge stationiert sind. Mit der Durchführung des Rettungsdienstes sind die beiden Kreisverbände Friedberg und Büdingen des Deutschen Roten Kreuzes, die Johanniter-Unfall-Hilfe, der Malteser Hilfsdienst und der Arbeiter-Samariter-Bund beauftragt. Im Rettungsdienst im Wetteraukreis sind knapp 120 Rettungsassistenten und Rettungssanitäter, 160 Notfallsanitäter und mehr als 100 Notärztinnen und Notärzte im Einsatz.