Alpenländische Krippen und Wurzelwerke im Kreishaus
Am Sonntag ist erster Advent. Pünktlich dazu sind seit heute im Friedberger Kreishaus zwei handgearbeitete alpenländische Holzkrippen zu bewundern. Außerdem kunstvoll bearbeitete Wurzeln. Krippen und Wurzeln kommen aus der Werkstatt von Siegfried Rauch. Landrat Jan Weckler eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit dem Krippenbauer aus Echzell-Bingenheim.
Es war im Urlaub in Südtirol. Siegfried Rauch, gelernter Möbelschreiner mit einer großen Leidenschaft für Holzverarbeitung und dem Talent für feingliedrige Arbeiten, entdeckte beim Besuch einer Schnitzerei eine wunderschöne alpenländische Krippe. „Ich konnte sie fotografieren und habe mir die Erlaubnis geholt, sie nachbauen zu dürfen.“
Rund 200 Stunden hat er in seiner Werkstatt und im heimischen Wohnzimmer in den Bau der größeren der beiden Krippen investiert. Die Reproduktion des Originals aus Südtirol besteht zum größten Teil aus Birkenholz, das Dach aus Pappelrinde, die über ein Jahr lang getrocknet wurde.
Entstanden sind filigrane Kunstwerke mit fein gearbeiteten Fenster- und Türrahmen, von Hand geschnitzten Balken und liebevoll drapierten Menschen- und Tierfiguren. Im vergangenen Winter waren sie bereits schon einmal zu sehen, neu sind die Rückwände, die die Krippen mit einer warmen und heimeligen Atmosphäre umgeben.
Wurzelwerke von Akazie bis Tanne
Die Krippenausstellung wird ergänzt von rund 20 bearbeiteten Wurzeln, die in weiteren Vitrinen zu sehen sind. Interessant geformte Wurzeln aus Akazien, Birken, Eschen, Kiefern, Linden und Tannen. Siegfried Rauch entdeckte sie bei einer mehrtägigen Wanderung vom Dahner Felsenland in der Pfalz bis ins französische Elsaß. „Jeden Tag habe ich von meiner Wanderung Wurzeln mitgebracht und sie nach und nach aufgearbeitet. In den Wurzeln erkenne ich Formen von Tieren und Menschen, sie zeigen Bewegung, Farbe und Leben“, erzählt der begeisterte Holzschnitzer. Er bearbeitet die Wurzeln, schleift sie und gibt ihnen am Ende mit Leinöl einen warmen und weichen Glanz.
Landrat Jan Weckler bedankte sich bei Siegfried Rauch für die beiden Ausstellungen: „Den Krippen wohnt in ihrer Detailgetreue ein besonderer Zauber inne – sie erzählen die biblische Geschichte rund um die Geburt Jesu auf ihre ganz eigene Art. Und auch den bearbeiteten Wurzeln ist die Leidenschaft für den Umgang mit Holz anzumerken.“
Ausstellung bis Ende Januar
Die beiden alpenländischen Krippen und die Wurzelwerke sind bis Ende Januar im Foyer des Friedberger Kreishauses, Gebäude B, Europaplatz, zu sehen: Montag bis Donnerstag, 7.30 bis 16 Uhr, Freitag 7.30 bis 12.30 Uhr.