Butzbach und Beuys – wie passt das zusammen? Diese Frage mag man sich stellen, wenn man von der neuen Ausstellung „Printed Matters“ mit Werken des deutschen Künstlers und Professors Joseph Beuys im Museum der Stadt Butzbach hört. Der Frage gingen nun zahlreiche Besucherinnen und Besucher gemeinsam mit Landrat Jan Weckler nach, der zur vierten Station seiner Tour „Mit dem Landrat ins Museum“ eingeladen hatte.

„Beuys in Butzbach: Das ist wirklich etwas Besonderes. Schließlich war Joseph Beuys einer der berühmtesten Nachkriegskünstler der Bundesrepublik und ein international bekannter Aktivist und Provokateur. Mittlerweile sind selbst die Einladungen zu seinen Ausstellungen eine eigene Ausstellung wert, wie wir hier heute sehen können“, hob Landrat Jan Weckler in seiner Begrüßung die Bedeutsamkeit von Beuys‘ künstlerischem Werk hervor.

Museumsleiterin Dr. Maya Anna-Rosalie Großmann führte die Besucherinnen und Besucher anschließend in Beuys‘ Biographie und sein künstlerisch-aktivistisches Schaffen ein – und wie er vor allem ab den 1960er-Jahren mit Aktionskunst, Rauminstallationen, Schriften und sogenannten „Multiples“ die Grenzen der bestehenden Kunstgattungen sprengte: Beuys verstand die Kunst gesellschaftsreformerisch und die Gesellschaft wiederum als Gesamtkunstwerk. „Ich freue mich sehr, dass wir diese besondere Ausstellung zeigen können, für die man auch einmal aus Frankfurt oder Gießen anreisen kann. Auf der einen Seite fördern wir die Auseinandersetzung mit Kunst und Demokratie, auf der anderen Seite machen wir den überregionalen Anspruch unseres Museums deutlich“, so Dr. Großmann.

In der Ausstellung selbst, die sich über zwei Stockwerke des Museums verteilt, können Interessierte signierte Einladungskarten, Multiples – also Editionen von kleineren Objekten, die Beuys in hohen Auflagen herstellen ließ und verbreitete – sowie weitere Druckerzeugnisse und einprägsame Zitate des Künstlers entdecken. Eine große und eigens für die Ausstellung in Butzbach kreierte Wandkarte vermittelt einen Eindruck davon, wie groß und international die Resonanz auf sein Werk ausfiel: Über 300 Ausstellungsorte konnte das Team um Museumsleiterin Dr. Großmann verifizieren und markieren.

Landrat Weckler freute sich, dass die Besuchsreihe trotz sommerlicher Temperaturen großen Anklang fand: „Damit schaffen wir Gelegenheiten, Geschichte, Natur, Kunst und Kultur zu erkunden, die direkt vor der eigenen Haustür liegt – und kommen gleichzeitig miteinander ins Gespräch.“