Ehrung für eine engagierte Fledermaus-Schützerin

Sabine Tinz, Vorsitzende der Naturschutzgruppe Stadt Münzenberg, erhält Umweltschutzpreis des Wetteraukreises / Belobigung für Oswald Diehl

Eine Frau mit Brille und rotbraunen Haaren steht vor einem Metalltor, auf dem Fledermäuse abgebildet sind.

Die Vorsitzende der Naturschutzgruppe Stadt Münzenberg, Sabine Tinz, wird mit dem diesjährigen Umweltschutzpreis des Wetteraukreises ausgezeichnet.

Auf 30 Jahre ehrenamtlichen Einsatz im Bereich Natur- und Umweltschutz blickt Sabine Tinz, die Vorsitzende der Naturschutzgruppe Stadt Münzenberg, in diesem Jahr zurück. Ein Schwerpunkt dieser Tätigkeit liegt im Schutz der Fledermäuse. Darüber hinaus ist sie auch im Rahmen der Hessischen Biodiversitätsstrategie im Bereich „Lebensraum Feldwege“ aktiv und sorgte mit Umstrukturierungen im Verein und einer Stärkung der digitalen Präsenz für einen Mitgliederzuwachs und damit weitere Naturschützer. Für dieses umfangreiche Engagement erhält sie nun den Umweltschutzpreis des Wetteraukreises für das Jahr 2025. Eine Belobigung erhält zudem der Gederner Oswald Diehl. 

„Sabine Tinz ist eine herausragende Persönlichkeit des  ehrenamtlichen Naturschutzes in der Region. Das zeigt sich an der umfangreichen ehrenamtlichen Vita, die sie auf diesem Gebiet vorzuweisen hat. Von engagierter Vorstandsarbeit über den Schutz von Fledermäusen, die ihr sehr am Herzen liegen, und Fragen der Biodiversität bis hin zum Thema Lichtverschmutzung reicht die Bandbreite ihrer Aktivitäten. Sie ist damit ein leuchtendes Vorbild für alle, denen der Erhalt unserer Umwelt am Herzen liegt“, würdigt Landrat Jan Weckler Tinz‘ Wirken.

Seit 1995 setzt sich die neue Wetterauer Umweltschutzpreisträgerin mittlerweile in der Naturschutzgruppe Stadt Münzenberg für den Schutz von Tier- und Pflanzenwelt in der Region ein. Dabei bringt sie sich zunächst in die Vorstandsarbeit ihres Vereins ein – etwa als Beisitzerin, Zweite Vorsitzende und seit 2001 auch als Vorsitzende. In ihrer Amtszeit strukturierte sich der Verein neu und erlebte einen Mitgliederzuwachs. Zusätzlich ist sie als Homepage-Administratorin des Vereins tätig und entwirft Broschüren und Flyer.

Aber natürlich ist Tinz auch auf vielfältige Weise in die praktische Naturschutzarbeit eingebunden. Ein besonderes Anliegen ist ihr der Schutz der Fledermäuse. Auf diesem Gebiet besuchte sie bereits in den 90er Jahren Fortbildungsveranstaltungen und vertiefte ihr Wissen immer weiter. Sie ist anerkannte Pflegerin für hilfsbedürftige Fledermäuse und darf aufgrund ihres Fachwissens auch Quartierkontrollen der Flugsäuger vornehmen. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz in Hessen und seit 2015 auch in dessen Sprecherrat. Sie organisiert Veranstaltungen zum Thema mit und begleitet Kita- und Schulprojekte sowie Exkursionen.

Als Teil der Hessischen Biodiversitätsstrategie engagiert sich Sabine Tinz zudem kreisübergreifend im Nachbarkreis Gießen in einer Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt „Lebensraum Feldwege“ in dessen Sprecherteam sie ebenfalls aktiv ist. Gemeinsam mit der Münzenberger Biodiversitätsinitiative organisiert sie den seit 2022 jährlich stattfindenden „Naturmarkt – Gutes aus der Region“ und engagiert sich kreisweit zum Thema Lichtverschmutzung. Bereits 2019 erhielt sie für ihren Einsatz zum Schutz der Umwelt den Landesehrenbrief. Und auch für die Zukunft hat die umtriebige Naturschützerin noch einiges geplant, so etwa die Beteiligung an Maßnahmen zur Klimaanpassung sowie zum Erhalt verschiedener Naturschutzgebiete. 

„Sabine Tinz hat sich mit all diesen genannten Fähigkeiten in besonderem Maße um den Schutz von Natur und Artenvielfalt im Wetteraukreis verdient gemacht. Damit ist sie eine würdige Preisträgerin des Wetterauer Umweltschutzpreises“, erklärt der Landrat die Jury-Entscheidung.

Jahrzehntelanges Engagement im Naturschutz

Die Belobigung im Rahmen der Umweltschutzpreis-Verleihung geht in diesem Jahr an Oswald Diehl aus Gedern. Der 82-Jährige ist mittlerweile seit Jahrzehnten in Sachen Naturschutz im Seemenbachtal aktiv. Diese Tätigkeit reicht vom Einsammeln von Müll am Bach selbst und weiteren Biotopen im Bachtal über die Überwachung der Zu- und Abläufe des Bachs und weiterer wasserführender Biotope im Tal bis hin zum Bau von Futterstellen und der Fütterung von Vögeln sowie der Instandhaltung von Sitzgelegenheiten im Gebiet.

„Oswald Diehl bringt dabei bis ins hohe Alter nicht nur seine Arbeitskraft in den Naturschutz ein, sondern finanziert einen Großteil seiner Naturschutzeinsätze selbst, sei es durch Futter- und Materialkauf für Reparaturen oder den Einsatz eigener Maschinen im Zuge dieser Arbeiten. Dieser Einsatz für die Umwelt in seiner Heimat ist auch für den Wetteraukreis mit seiner Vielzahl engagierter Naturschützerinnen und Naturschützer außergewöhnlich. Oswald Diehl ist zweifellos ein Vorbild für den Umgang mit unserer Umwelt und verdient dafür größten Respekt“, begründet Jan Weckler die Auszeichnung Diehls mit der Belobigung.  

Mit dem Umweltschutzpreis ist ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro verbunden. Der Preisträger der Belobigung erhält 500 Euro. Die Preisverleihung ist für den 13. November (Donnerstag) im Plenarsaal des Kreishauses geplant.

Zum Umweltschutzpreis

Der Wetterauer Umweltschutzpreis gehört zu den ältesten seiner Art in ganz Deutschland. Seit 1980 verleiht ihn der Wetteraukreis an Einzelpersonen, Organisationen, Verbände, Unternehmen und Kommunen, „die sich – ohne dazu verpflichtet zu sein – vorbildlich und beispielhaft um die Erhaltung oder Förderung unserer natürlichen Umwelt verdient gemacht haben und damit das Wohl der Allgemeinheit gefördert haben“.

Veröffentlicht am: 10. September 2025

 

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