Verwaltung bis einschließlich 2. Januar geschlossen

Die Geschäftsstellen der Kreisverwaltung bleiben vom 24. Dezember bis einschließlich 2. Januar 2026 geschlossen. Ab 5. Januar 2026 hat die Verwaltung wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet.

Ein vorbildliches Umweltprojekt erntet die Früchte des Erfolgs

Landrat Jan Weckler verleiht Wetterauer Schulpreis 2025 an Stadtschule an der Wilhelmskirche Bad Nauheim und Wöllstädter Fritz-Erler-Schule

Auf und vor der Bühne eines Veranstaltungssaals stehen zahlreiche Kinder, drei Frauen und ein Mann. Der Mann und zwei der Frauen halten zusammen zwei gerahmte Urkunden in Händen.

Landrat Jan Weckler übergibt den Wetterauer Schulpreis 2025 an die Leiterin der Stadtschule an der Wilhelmskirche in Bad Nauheim, Margit Boas, die Konrektorin und Ideengeberin des Siegerprojekts „Zuckertütenbäume“, Isabelle Welsch, und Verena Best, Leiterin der Ganztagsbetreuung an der Wöllstädter Fritz-Erler-Schule (von links), die das Projekt an ihrer Schule mit betreut hat. Eingerahmt werden sie von den Kindern der beteiligten AGs beider Schulen, die für die Aufzucht der jungen Bäume verantwortlich sind.

„Und so verleihe ich den Wetterauer Schulpreis 2025 an das Gemeinschaftsprojekt ‚Zuckertütenbäume‘ der Stadtschule an der Wilhelmskirche Bad Nauheim und der Fritz-Erler-Schule Wöllstadt!“ Unter großen Beifall übergab Landrat Jan Weckler den diesjährigen Wetterauer Schulpreis - erstmals in seiner Geschichte – an gleich zwei Schulen. Ausgezeichnet wird ein Projekt, das gelebten Umweltschutz mit unternehmerischem Denken und einem großen Maß an Verantwortungsbewusstsein verbindet. 

„Ihr beziehungsweise Euer Projekt mit dem Schwerpunkt auf dem Bereich Umwelt hat sich zu Recht in der diesjährigen Auswahl zum Schulpreis durchgesetzt. Was vor nicht einmal einem Jahr als Idee eine Baumpflanzaktion mit interessierten Schülerinnen und Schülern begann, ist mittlerweile ein äußerst erfolgreiches Projekt mit Vorbildcharakter und ersten Nachahmern“, würdigte der Landrat das Engagement der Schülerinnen und Schüler sowie der beteiligten Lehrkräfte. „Hier verbinden sich Ausdauer und Geduld mit Umwelterziehung und führen in der Konsequenz dazu, dass in Wöllstadt und Bad Nauheim der Wald eine willkommene Verjüngung erfährt“, freute sich Jan Weckler.

Konkret sammeln Schülerinnen und Schüler der Ganztagsbetreuung sowie von Natur- und Garten-AG beider Schulen im Herbst und Winter Früchte und Samen von Bäumen und ziehen daraus Setzlinge. Diese verkaufen sie zur Einschulungsfeier an die neuen Erstklässlerinnen und Erstklässler sowie deren Familien, die sich um die jungen Bäume kümmern, bis sie im Februar oder März des Folgejahres dann an einer von Stadt und Gemeinde bereitgestellten Fläche ausgepflanzt werden. Der Erlös der Aktion kommt den Schulen zugute. Dass sowohl die Nachfrage nach den Baumsetzlingen als auch das Interesse, mit dem andere Schulen das Projekt verfolgen, um es dann zu kopieren, groß sind, begeisterte nicht nur den Landrat. 

Eröffnet hatte die Veranstaltung zunächst die Schulleiterin der Stadtschule, Margit Boas: „Die Verleihung dieser Auszeichnung erfüllt uns mit Stolz. Ziel unseres Projekts war es, bereits unseren Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass nachhaltiges Handeln nicht weit weg geschehen muss, sondern schon dicht vor der Haustür beginnen kann. Bereits die Jüngsten sollen lernen, wie man unsere Natur schützt und einen Beitrag zur Aufforstung des Waldes leistet.“

KI-basierte Projektvorstellung

Damit gab Margit Boas die Bühne frei für eine kurze Präsentation des Siegerprojekts. Diese trug aber keine Person aus Fleisch und Blut vor, sondern eine KI-erstellte Präsentatorin, die auf den Namen Leni von der Zuckertüte hörte. Ein Beispiel für die zunehmenden Einflüsse von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz auch auf den schulischen Alltag. Und so stellte die virtuelle Leni Hintergründe, Ziele und den Ablauf des Projekts vor. 

Einige Ergänzungen erhielten Lenis Ausführungen dann aber doch noch von realen Personen. Isabelle Welsch, Konrektorin der Stadtschule und Ideengeberin des Siegerbeitrags, erzählte, wie sie auf den Gedanken zu den „Zuckertütenbäumen“ kam und wie sie bei den Schulleitungen in Bad Nauheim und Wöllstadt, ihrer Heimatgemeinde, sowie bei den beteiligten Schülerinnen und Schülern mit ihrer Idee offene Türen einrannte. Danach berichtete Verena Best, Leiterin der Ganztagsbetreuung an der Wöllstädter Fritz-Erler-Schule, die das Projekt vor Ort betreute, von dem Ziel, in den beteiligten Kindern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Verbundenheit zur Region zu wecken, aber auch der Hoffnung, Nachahmer an anderen Schulen zu finden.

Nach der offiziellen Preisübergabe durch den Landrat würdigten die Bürgermeister Bad Nauheims, Klaus Kreß, und Wöllstadts, Markus Schütz, das Engagement vor allem der Schülerinnen und Schüler für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Beide wünschten dem Projekt auch für die Zukunft viel Erfolg und den Schülerinnen und Schülern viel Freude bei ihrem weiteren Einsatz für Bäume, Wald und Umwelt. Beide Rathauschefs und der Landrat erhielten im Anschluss noch die Urkunde für eine Baumpatenschaft der „Zuckertütenbäume“. Den Abschluss des offiziellen Veranstaltungsteils bildeten schließlich ein Gedichtvortrag der Klasse 4d der Stadtschule mit nachhaltigem Schwerpunkt sowie mehrere Liedbeiträge des Schulchors der Stadtkirche. Eingeleitet hatte die Preisverleihung ebenfalls Musik mit einem Auftritt der Orchesterklasse der Fritz-Erler-Schule in Kooperation mit dem Musikverein Ober-Wöllstadt.

Über den Wetterauer Schulpreis

Den Wetterauer Schulpreis verleiht der Kreisausschuss des Wetteraukreises jedes Jahr an eine Schule, die sich durch herausragende Leistungen und besonderes Engagement in den Bereichen Soziales, Kultur, Sport und Umwelt hervorgetan hat. Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aller vier Themenbereiche sowie aus Kreiselternbeirat und Kreisschülerrat sichtet die eingegangenen Beiträge und macht dem Kreisausschuss einen Vorschlag. Erstmals wurde der Schulpreis in seiner aktuellen Form im Jahr 2015 vergeben, davor war es der Umweltschutzpreis für Schülerinnen und Schüler, er ist dotiert mit 2.500 Euro.

Veröffentlicht am: 22. Dezember 2025