„Ein wichtiger Meilenstein nachhaltiger Mobilität“
Wetteraukreis und 17 Kreiskommunen stellen Förderantrag für 40 Mobilitätsstationen / Hessische Pilotregion

Ein wichtiger Schritt hin zu mehr nachhaltiger Mobilität ist getan: Vertreterinnen und Vertreter der 17 teilnehmenden Wetterau-Kommunen, die Erste Kreisbeigeordnete des Wetteraukreises, Birgit Weckler (hinten, 4. von rechts), und der Erste Beigeordnete des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, Rouven Kötter (hinten, 5. von rechts), sowie zwei Vertreter von Hessen Mobil feiern gemeinsam die Antragstellung für Fördermittel zum Projekt Mobilitätsstationen.
Es ist ein ehrgeiziges Projekt und gleichzeitig Neuland: Gemeinsam haben sich der Wetteraukreis, der Regionalverband FrankfurtRheinMain und zunächst 17 Kreiskommunen auf den Weg gemacht hin zu mehr nachhaltiger Mobilität. An 40 Standorten in den beteiligten Kommunen sollen in Zukunft Mobilitätsstationen entstehen, die verschiedene Verkehrsmittel an einem Ort bündeln und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ergänzen. Im Kreishaus beging man nun mit einer Feierstunde die offizielle Antragstellung für eine Förderung. Der Wetteraukreis ist damit Pilotregion in Hessen.
„Es freut mich sehr, mit der offiziellen Antragstellung auf Förderung vom Land einen sehr wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu mehr nachhaltiger Mobilität im Wetteraukreis erreicht zu haben“, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Birgit Weckler zu Beginn der Feierstunde. Das geplante flächendeckende und kommunenübergreifende Netzwerk aus Mobilitätsstationen soll künftig sowohl im urbanen als auch im ländlichen Bereich der Teilnehmerkommunen den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel fördern.
„Nachdem der Kreis zunächst Untersuchungsraum des Projekts RaMo (Raum für neue Mobilität) war, stieg er vor einem Jahr als Verbundpartner komplett mit ein. Dabei unterstützt der Wetteraukreis nicht nur im finanziellen Bereich bei den Infrastrukturkosten, sondern bringt sich darüber hinaus intensiv durch Beratung der teilnehmenden Kommunen über eine neu geschaffene Personalstelle auch bei der Planung und dem Bau der Stationen ein“, führte Birgit Weckler aus.
Die Erste Kreisbeigeordnete dankte den teilnehmenden Kommunen für die bislang enge Abstimmung bei diesem Projekt und Hessen Mobil für die gute Zusammenarbeit. Weiteren Dank sprach Birgit Weckler dem Regionalverband aus. „Ohne dessen Voranschreiten wären wir nicht zur Pilotregion geworden, die als erste Fördermittel zum Bau der Mobilitätsstationen aus dem hessischen Mobilitätsfördergesetz abrufen kann. Damit sind wir gemeinsam Pioniere auf diesem Gebiet“, so Weckler.
Der Erste Beigeordnete und Mobilitätsdezernent des Regionalverbands, Rouven Kötter, verwies auf das Ziel, Mobilität in den Kommunen neu zu denken und lobte den Einsatz der beteiligten Kommunen und des Kreises. „Der Regionalverband hat mit diesem Projekt einen Kreis ausgesucht, der durch seine Struktur ähnlich aufgestellt ist, wie die gesamte Region - teilweise sehr urban und in weiten Teilen äußerst ländlich geprägt. Das birgt besondere, unterschiedliche Herausforderungen im Bereich der Mobilität. Ich freue mich sehr, dass der Kreis und viele Städte und Gemeinden diese Chance erkannt und mutig genutzt haben. Es ist nicht leicht, sich auf einen Weg zu machen, bei dem man noch nicht genau weiß, wie jeder nächste Schritt aussehen wird, den man zu gehen hat. Das erfordert Mut und Pragmatismus und für dieses Engagement danke ich“, erklärte Kötter. „Wenn das Projekt im Wetteraukreis funktioniert, wollen wir es nach und nach in die gesamte Region transportieren. Mit Akteuren im Hochtaunuskreis und im Main-Kinzig-Kreis laufen bereits entsprechende Gespräche. Lasst uns gemeinsam an der Bewegungsqualität in der gesamten Region weiterarbeiten“, schloss der Erste Beigeordnete seine Ansprache.
Das Konzept der Mobilitätsstationen sieht eine am Bedarf der Kommune für den jeweiligen Standort ausgerichtete Ausstattung der Stationen vor. Geplant ist der Bau von 40 Stationen in 17 teilnehmenden Kommunen. Die Gesamtkosten belaufen sich nach aktueller Planung auf etwa 3,5 Millionen Euro. Dabei reichen die Ausstattungsmöglichkeiten von Informationsstelen, Radboxen und -bügeln über Fahrradreparaturstationen und E-Ladesäulen bis hin zu E-Car- sowie Bike- und Lastenradsharing-Angeboten. An 20 Stationen besteht zudem eine Bahnanbindung. Das vielfältigste Angebot ist an den Bahnhöfen in Wölfersheim, Karben und Nidda vorgesehen. Mit sieben Standorten werden in der Stadt Nidda die meisten Stationen entstehen. Die Durchschnittskosten liegen bei 89.000 Euro pro Standort.
Für alle Elemente der Mobilitätsstationen ist ein gemeinsames Design mit einem entsprechenden Wiedererkennungswert geplant. Zusätzlich wurde auch ein eigenes Logo, verbunden mit dem Motto „Zuhause unterwegs“, entwickelt. Dieses Motto steht für regionale Wiedererkennbarkeit und das Gefühl von Aufbruch und Bewegung. Es symbolisiert Verbundenheit mit der Region und gleichzeitiges Vorankommen.
Wie geht es weiter
Nachdem der Fördermittelantrag fristgerecht zum 1. Juni 2025 durch den Wetteraukreis bei Hessen Mobil eingereicht wurde, startete der Regionalverband FrankfurtRheinMain Ende Mai auch das europaweite Ausschreibungsverfahren für die baulichen Elemente der Mobilitätsstationen, das im September abgeschlossen sein soll. Es folgt die Unterzeichnung der Zweckvereinbarung zu Planung, Bau und Betrieb der Mobilitätsstationen zwischen Wetteraukreis, Regionalverband und den jeweiligen Kommunen. Zudem müssen notwendige Haushaltsmittel in die Etatpläne für 2026 eingestellt werden. Mit dem für den Sommer 2026 erwarteten Förderbescheid können dann Erschließung und Bau der Stationen beginnen. Ebenfalls für diesen Zeitraum sind die Ausschreibung und der spätere Vertragsabschluss der Sharing-Angebote vorgesehen. Ab 2027 ist dann die sukzessive Fertigstellung der Stationen geplant.