Engagement für Chancengleichheit und Impulse für Veränderung
Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises stellt Jahresbericht 2023/2024 vor

Landrat Jan Weckler und Fachdienstleiterin Claudia Taphorn stellen den neuen Jahresbericht 2023/2024 des Fachdienstes Frauen und Chancengleichheit vor.
Viel hat der Wetteraukreis bereits bei den Themen Gleichstellung der Geschlechter und gesellschaftliche Chancengleichheit erreicht. Doch es bleibt auch noch viel zu tun. Wie aktiv der Kreis auf diesem Feld ist, listet der neue Jahresbericht des Fachdienstes Frauen und Chancengleichheit für die Jahre 2023 und 2024 auf. Landrat Jan Weckler und Fachdienstleiterin Claudia Taphorn stellten ihn jetzt vor.
„Das Eintreten für Gleichstellung und Chancengleichheit bleibt weiterhin eine wichtige Aufgabe für den Wetteraukreis. In vielen Bereichen des täglichen Lebens gibt es immer noch Verbesserungspotenzial, was dieses Thema angeht. Leider sehen wir uns gerade auch weltpolitisch mit Akteuren konfrontiert, die auf veraltete Rollenbilder setzen. Der Wetteraukreis tritt dieser Entwicklung entgegen und setzt seine Arbeit für Gleichstellung und Chancengleichheit weiter fort. Das bedeutet auch, bestehende Strukturen kritisch zu hinterfragen und - wo nötig - Änderungen anzustoßen“, betont der Landrat.
Der Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Kreises gibt in seinem aktuellen Jahresbericht 2023/2024 einen Überblick über die vielfältigen Projekte und Initiativen des Fachdienstes. Mit mehr als 85 Veranstaltungen, rund 350 Beratungen und der Teilnahme an etwa 170 Bewerbungsverfahren unterstützte der Fachdienst zahlreiche Frauen und Mädchen und setzte sich für ihre Interessen ein. „Wir ermutigen Frauen und Mädchen, sich für ihre Rechte und Interessen stark zu machen. Viele Initiativen und Angebote, die wir in unserem Bericht vorstellen, spiegeln dies wider,“ sagt Fachdienstleiterin Claudia Taphorn.
Ein Fokus der Fachdienstarbeit lag auf Veranstaltungen, die Frauen ermutigen, sich aktiv in Gesellschaft und Politik einzubringen. Beispiele sind die interaktive Podiumsdiskussion „Frauen in der Politik“ im Oktober 2024 oder die Veranstaltung „Mutmacherinnen“ im März desselben Jahres. Dort berichteten engagierte Frauen aus Politik und Gesellschaft von ihren Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolgen. Sie gaben spannende Einblicke, wie sie sich durchsetzten, und motivierten Frauen, selbst aktiv zu werden und sich gegenseitig zu stärken.
Ein zentrales Anliegen des Fachdienstes ist der Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt. Mit der Aktion „Licht an!“ in Nidda setzte er als Teil des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen 2024 ein starkes öffentliches Zeichen. Zudem engagierte sich der Fachdienst aktiv für die Umsetzung der Istanbul-Konvention auf regionaler Ebene.
Ein großer Fortschritt war die Einführung eines nachhaltigen Täterprogramms in Zusammenarbeit mit pro familia, um gewalttätige Männer zur Verantwortung zu ziehen und erneute Attacken zu verhindern. Ergänzend dazu warb der Fachdienst für das Angebot der „Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung“ mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit und Plakataktionen. Besonders wirksam war das Bekleben zweier Linienbusse mit Informationsmaterial, das für Sichtbarkeit in der gesamten Wetterau sorgte.
Auch für Alleinerziehende, von denen rund 80 Prozent Frauen sind, setzt sich der Fachdienst ein. Zwei Sommerbrunche für Einelternfamilien in Bad Nauheim und Büdingen boten Gelegenheit zu Austausch und Beratung durch verschiedene Fachstellen. Themen wie finanzielle Unterstützung, flexible Betreuungsmodelle und rechtliche Fragen standen hier im Fokus. Eine Fortbildung zum Thema Elterngeld sprach gezielt Fachkräfte an, die Einelternfamilien beraten.
Ein weiteres Angebot für Einelternfamilien, das der Fachdienst mit dem Wetterauer Netzwerk für Alleinerziehende (A-Net) anbietet, ist ein Onlinewegweiser mit Informationen zu finanziellen Leistungen, Beratungsstellen und Netzwerken. Die Webseite wurde intensiv genutzt und bot vielen Ratsuchenden wichtige Unterstützung.
Doch nicht nur extern, auch innerhalb der Kreisverwaltung setzt sich der Fachdienst für Gleichstellung ein. Die Frauenversammlung 2024 widmete sich dem Thema Wechseljahre im Berufsleben, das oft noch tabuisiert wird. Mit einem Vortrag, praxisnahen Tipps und offenen Gesprächen schärfte man das Bewusstsein für Herausforderungen und neue Möglichkeiten dieser Lebensphase.
Zusätzlich fanden Workshops zur Prävention von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz statt, und es gab Schulungen für Führungskräfte in diskriminierungssensiblen Bewerbungsverfahren. Das Netzwerk „Frauen in Führung“ bot weiblichen Führungskräften in der Verwaltung eine Plattform zu Austausch und gegenseitiger Unterstützung.
„Auch 2025 bleibt der Fachdienst aktiv und setzt zahlreiche Projekte fort, wie etwa den Frauenfrühling, die Preisverleihung für familienfreundliche Unternehmen im September, Mädchenaktionstage im November und einen Fachtag zu Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Kinder, ebenfalls im November“, schließt Claudia Taphorn.
Weitere Informationen
Zu weiteren Informationen und dem vollständigen Jahresbericht
Den Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises erreicht man per E-Mail an oder telefonisch unter (06031) 83-5301.