Feierliche Verleihung des Wetterauer Umweltschutzpreises 2025

Preis für Sabine Tinz aus Münzenberg / Belobigung geht an Oswald Diehl aus Gedern

Auf dem Bild sind fünf Personen zur sehen. Sie feiern die Verleihung des Umweltschutzpreises des Wetteraukreises, die beiden Preisträger stehen  in der Mitte und halten ihre Urkunden in der Hand.

Feierliche Verleihung des Umweltschutzpreises des Wetteraukreises 2025 sowie einer Belobigung. Von links: Kreistagsvorsitzender Armin Häuser, Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler, Preisträger Oswald Diehl und Sabine Tinz, Landrat Jan Weckler.

Der Plenarsaal im Friedberger Kreishaus war mit rund 100 Gästen gut gefüllt. Grund war der diesjährige Umweltschutzpreis, der vor einigen Tagen im feierlichen Rahmen verliehen wurde. Landrat Jan Weckler und Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler ehrten die Vorsitzende der Naturschutzgruppe Stadt Münzenberg, Sabine Tinz, für ihr umfassendes und herausragendes Engagement im Umwelt- und Naturschutz. Die Belobigung ging an Oswald Diehl aus Gedern.

In seiner Laudatio betonte Landrat Jan Weckler die Bedeutung des Umwelt- und Naturschutzes im Wetteraukreis. „Neben einer Vielzahl an Natur- und Landschaftsschutzgebieten gibt es zahlreiche Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen, die sich ehrenamtlich für den Naturschutz engagieren. Dieses Engagement ist die Voraussetzung für erfolgreichen Umweltschutz. Das können wir mit einem der am längsten vergebenen Umweltschutzpreise Hessens auch entsprechend würdigen“.

Gewürdigt wurde an diesem Abend der herausragende Einsatz von Sabine Tinz aus Münzenberg. Die Bandbreite ihrer Aktivitäten reicht von engagierter Vorstandsarbeit über den Schutz von Fledermäusen und Fragen der Biodiversität bis hin zum Thema Lichtverschmutzung. Sie hat den Verein Naturschutzgruppe Stadt Münzenberg, dessen Vorsitz Sabine Tinz seit über zwanzig Jahren inne hat, ganz neu aufgestellt und deutlich geprägt. Eine neue Satzung, die Digitalisierung der Verwaltung sowie die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit und die Vernetzung mit anderen Naturschutzvereinen führte zu einem starken Mitgliederzuwachs. Mit vielfältigen Veranstaltungen und Aktivitäten bereichert die Naturschutzgruppe das Ortsleben in Münzenberg. 

In seiner Rede stelle Landrat Jan Weckler insbesondere den Einsatz von Sabine Tinz für Fledermäuse heraus. Dafür hatte er sich eigens einige Informationen über Fledermäuse über eine Künstlichen Intelligenz zusammenstellen lassen, die Sabine Tinz unmittelbar kommentieren und mit ihrem Fachwissen bereichern konnte. Sabine Tinz ist anerkannte Pflegerin für hilfsbedürftige Fledermäuse und darf auch Quartierkontrollen der Flugsäuger vornehmen. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz in Hessen und seit 2015 auch in dessen Sprecherrat. Sie organisiert Veranstaltungen zum Thema mit und begleitet Kita- und Schulprojekte sowie Exkursionen. Zudem bringt sie sich übergeordnet bei der Hessischen Biodiversitätsstrategie ein.

Die diesjährige Belobigung nahm Oswald Diehl aus Gedern für sein jahrzehntelanges Engagement im Seemenbachtal entgegen. Der 82-jährige hat es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, dass Seemenbachtal zu pflegen und dieses für Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer attraktiv zu halten. Seine Tätigkeiten reichen vom Einsammeln von Müller am Bach selbst und weiteren Biotopen im Bachtal über die Überwachung oder Zu- und Abläufe der Bäche bis hin zum Bau von Futterstellen und der Fütterung von Vögeln. Außerdem kümmert er sich um das Freimähen von Wegen und die Instandhaltung der Sitzgelegenheiten im Gebiet. 

„Das alles klingt auch im Wetteraukreis mit seiner großen Anzahl an engagierten Naturschützern und auch für deutlich jüngere Menschen schon beeindruckend. Oswald Diehl bringt dazu bis ins hohe Alter nicht nur seine Arbeitskraft ein, er nutzt auch eigene Maschinen und finanzielle Mittel für Futter und Material“, hebt Landrat Jan Weckler hervor.

Lob für großen persönlichen Einsatz 

Beide Preisträger nutzen die Gelegenheit ihre Arbeit dem Publikum vorzustellen, teilweise anhand eindrücklicher Fotos. Gewürdigt wurden die beiden Preisträger auch von den Bürgermeistern. Zudem sprach Axel Krannich von der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz in Hessen ein Grußwort. Münzenbergs Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer betonte die herausregende Persönlichkeit und die anpackende Art von Sabine Tinz und ihre Bedeutung für den Naturschutz in Münzenberg. Guido Kempel, Bürgermeister der Stadt Gedern, würdigte die Spuren, die Oswald Diehl mit seinem Engagement in seiner Heimat hinterlässt und bezeichnete ihn als Vorbild für die Gesellschaft im Bereich des Naturschutzes. 

Zum Umweltschutzpreis

Der Wetterauer Umweltschutzpreis gehört zu den ältesten seiner Art in ganz Deutschland. Seit 1980 verleiht ihn der Wetteraukreis an Einzelpersonen, Organisationen, Verbände, Unternehmen und Kommunen, „die sich – ohne dazu verpflichtet zu sein – vorbildlich und beispielhaft um die Erhaltung oder Förderung unserer natürlichen Umwelt verdient gemacht haben und damit das Wohl der Allgemeinheit gefördert haben“. 

Mit dem Umweltschutzpreis ist ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro verbunden. Der Preisträger der Belobigung erhält 500 Euro.

Veröffentlicht am: 24. November 2025

 

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