Ganztägige Angebote an Wetterauer Schulen werden weiter ausgebaut
Um den weiteren Ausbau der ganztägigen Angebote an den Schulen im Wetteraukreis ermöglichen zu können, hat das Hessische Kultusministerium im Rahmen der Stellenzuweisung für ganztägig arbeitende Schulen für das nächste Schuljahr neun Stellen zur Verfügung gestellt. Diese sollen auf insgesamt 16 Schulen des Wetteraukreises verteilt werden. Hierfür hat der Kreistag eine Prioritätenliste zur Stellenverteilung verabschiedet, die nun zur Genehmigung an das Hessische Kultusministerium geht.
Die durch das Kulturministerium zur Verfügung gestellten Stellenanteile sind für Lehrkräfte vorgesehen: Im Rahmen der Stellenzuweisungen können die betreffenden Schulen dann selbst wählen, ob sie personelle oder finanzielle Ressourcen – etwa für den Einsatz von externen Kräften z.B. in den Bereichen Nachhilfeangebote oder Förderunterricht – in Anspruch nehmen möchten.
„Immer mehr Schulen im Kreis entscheiden sich für einen Ausbau ihrer ganztägigen Angebote, um hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote auch am Nachmittag zu realisieren“, erläutert Landrat Jan Weckler. Für das Schuljahr 2024/2025 hat die Grundschule Fauerbach in Friedberg die Neuaufnahme in den „Pakt für den Ganztag“ beantragt. Die Seementalschule in Gedern und die Hoheberg-Schule in Nidda-Ober-Lais möchten neu in das Ganztagsprogramm des Landes einsteigen.
- Weitere 13 Wetterauer Schulen planen, ihre bestehenden Angebote weiter auszubauen. Sieben Schulen haben für das nächste Jahr Erweiterungen im Profil 1 beantragt. Dazu gehören die Gemeinsame Musterschule in Friedberg, die Grundschule am Römerbad in Karben, die Josef-Moufang-Schule in Nidda-Ober-Schmitten, die Gönser-Grund-Schule in Butzbach, die Ernst-Reuter-Schule in Bad Vilbel, die Kapersburgschule in Rosbach und die Geschwister-Scholl-Schule in Niddatal.
- Die Adolf-Reichwein-Schule in Friedberg, die Laisbachschule in Ranstadt, die Otto-Dönges-Schule in Nidda und die Kurt-Schumacher-Schule in Karben streben den Wechsel zum beziehungsweise eine Erweiterung im Profil 2 an.
- Die Außenstelle der Stadtschule Bad Vilbel in Gronau soll perspektivisch ebenfalls in die Ganztagsangebote aufgenommen werden.
Kreis berät und unterstützt finanziell
Der Wetteraukreis ist bei der Entwicklung der Schulen beratend tätig und unterstützt die Schulen auch finanziell. Die Entscheidung darüber, ein Angebot im Rahmen der Ganztagsprogramme des Landes anzubieten, treffen die Schulen dabei selbst.
- Schulen mit den Ganztagsangeboten des Profils 1 bieten an mindestens drei Wochentagen bis 14.30 Uhr eine freiwillige Hausaufgabenunterstützung, Fördermaßnahmen und erweiterte Angebote im Freizeit- und Wahlbereich an.
- Im Profil 2 bieten die Schulen an fünf Nachmittagen der Woche bis 16 oder 17 Uhr diverse Angebote wie Hausaufgabenunterstützung, Sport- und Spielgruppen, Förderkursen oder Arbeitsgemeinschaften an.
- Schulen des Profils 3 bieten nachmittags einen Pflichtunterricht und verschiedene Wahlmöglichkeiten an fünf Nachmittagen pro Woche bis 16 oder 17 Uhr an.
Das Angebot für ganztägig arbeitende Grundschulen wird durch den „Pakt für den Ganztag“ komplettiert: An fünf Tagen von 7.30 bis 17 Uhr werden hier Förder- und Hausaufgabenkurse, Arbeitsgemeinschaften für die Teilnehmenden sowie eine Ferienbetreuung angeboten. Im Rahmen aller Profile erhalten die Schülerinnen und Schüler das Angebot eines warmen Mittagessens und altersgerechte Arbeits- und Aufenthaltsräume.
Nachfrage nach Ganztagsangeboten steigt
„Der Kreistag hat die in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt erstellte Prioritätenliste zur Stellenverteilung nun beschlossen, sodass der Antrag bis Ende des Jahres ans Land Hessen gehen kann. Wie auch in den Vorjahren haben die Schulen einen gestiegenen Bedarf an Ganztagsangeboten angemeldet“, berichtet Landrat Jan Weckler. „Zurückzuführen ist dies einerseits auf die steigenden Schülerzahlen, andererseits auf die verstärkte Nachfrage nach Ganztagsangeboten.“
Von den 80 Schulen im Wetteraukreis, die für ein Ganztagsangebot infrage kommen – ausgenommen die beruflichen Schulen sowie eine gymnasiale Oberstufenschule – bieten somit bereits 71 Schulen ganztägige Angebote an.
Mit dem verstärkten Ausbau der Ganztagsbetreuung werden wichtige Weichen für die Umsetzung des neuen Ganztagsförderungsgesetzes gesetzt. Durch das Gesetz wird der Anspruch auf ganztägige Förderung für alle Grundschulkinder ab dem Jahr 2026 stufenweise eingeführt. Ab dem Schuljahr 2026/2027 sollen zunächst die Grundschulkinder aller ersten Klassenstufen Anspruch auf eine ganztägige Betreuung erhalten. In der folgenden Zeit wird der Anspruch jedes Jahr um eine Klassenstufe ausgeweitet.
„Die gesellschaftlichen und familiären Veränderungen bedingen auch, dass sich Schule mitverändert. Mit dem Ausbau der Ganztagsangebote wird dem Bedarf vor Ort weiter Rechnung getragen und ein wichtiger Beitrag dafür geleistet, dass Familie und Beruf besser miteinander vereinbart werden können“, so Landrat Jan Weckler.