Gemeinsam für die Wetterauer Streuobstwiesen

Bildungsurlaub mit großer Resonanz

Das Bild zeigt eine Streuobstwiese mit Bäumen im herbstlichen Nebel.

Bei herbstlicher Stimmung konnten die Teilnehmenden des Bildungsurlaubs das Gelernte direkt in der Praxis anwenden. Foto: Karl-Herrmann Heinz

Zum dritten Mal fand Ende November der Bildungsurlaub „Streuobst: Bedeutung für Mensch, Natur und Umwelt – Nachhaltige Pflege von Streuobstbeständen“ statt – und stieß wieder auf großes Interesse, sogar über die Landesgrenzen hinweg. Der Kurs wurde vom Landschaftspflegeverband Naturschutzfonds Wetterau e.V. in Zusammenarbeit mit der NABU-Umweltwerkstatt, dem Wetteraukreis und der Volkshochschule Wetterau organisiert.

Ein Bildungsurlaub ermöglicht es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sich für bis zu fünf Tage im Jahr von der Arbeit freistellen zu lassen, um sich beruflich, persönlich oder gesellschaftspolitisch weiterzubilden. Das Angebot richtet sich damit nicht nur an Fachkräfte, sondern auch an Menschen, die sich privat, ehrenamtlich oder kommunal in der Landschaftspflege engagieren möchten. 

An fünf Tagen lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nun umfassende theoretische Grundlagen sowie praxisnahe Fähigkeiten rund um die Pflege und Erhaltung von Streuobstwiesen. Der Kurs richtet sich insbesondere an Landwirtinnen und Landwirte, Hobbyobstbäuerinnen und -obstbauern, Mitarbeitende von Bauhöfen sowie an Personen aus Natur- und Landschaftsschutzverbänden und andere Interessierte, die Kenntnisse im nachhaltigen Umgang mit Streuobstwiesen vertiefen möchten.

Kombination aus Theorie und Praxis

Im theoretischen Teil des Bildungsurlaubs wurden Grundlagen zur Sortenvielfalt, zur Bedeutung von Streuobstwiesen als artenreiche Kulturlandschaft und zur Rolle dieser Bestände im regionalen Klima- und Artenschutz vermittelt. Darüber hinaus beschäftigten sich die Teilnehmenden mit dem Obstbaumschnitt, dem Aufbau junger Bäume, der Pflege von Altbäumen sowie der sachgerechten Pflanzung. Die Themen wurden in den praktischen Übungseinheiten direkt an Hochstämmen vor Ort umgesetzt. Viele Teilnehmende hoben hervor, wie wertvoll diese Kombination aus Wissensvermittlung und unmittelbarer Anwendung war.

„Streuobstwiesen gehören zu den identitätsstiftenden Landschaftsformen der Wetterau. Sie prägen nicht nur das Bild unserer Region, sondern sind auch ein bedeutender Lebensraum für Insekten, Vögel und viele weitere Arten. Es ist wichtig, dieses Wissen weiterzugeben und Menschen zu befähigen, Verantwortung für den Erhalt dieser Kulturlandschaft zu übernehmen“, erklärt Landrat Jan Weckler, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Naturschutzfonds Wetterau e.V. „Der Bildungsurlaub zeigt, wie Kompetenzaufbau, praktisches Handwerk und Naturschutzbewusstsein zusammenwirken können.“

Die durchweg positive Resonanz zeigt: Das Interesse an nachhaltiger Streuobstwiesenpflege wächst. Aufgrund der hohen Nachfrage ist bereits eine Neuauflage vorgesehen: Der nächste Bildungsurlaub soll voraussichtlich vom 23. bis 27. November 2026 stattfinden. Weitere Informationen werden rechtzeitig über die vhs wetterau veröffentlicht.

Die Streuobstberatung ist Teil des Projekts „Vorbereitung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch den Naturschutzfonds Wetterau e.V.“ und wird durch das Land Hessen im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden gefördert. Bewilligungsstelle ist das Regierungspräsidium Darmstadt. Die Förderung trägt insbesondere zur Umsetzung der Ziele der Hessischen Biodiversitätsstrategie bei.

Weitere Informationen online auf der Webseite des Naturschutzfonds.

Veröffentlicht am: 01. Dezember 2025