Großes Wiedersehen aller Pflegefamilien des Wetteraukreises
Die Pflegefamilien des Wetteraukreises trafen sich, nach drei Jahren Corona bedingter Pause, endlich bei einem ausgelassenen Fest wieder. Mit 173 Anmeldungen war die Feier besonders gut besucht.
Zum ersten Mal in den fast zehn Jahren, in denen das Projekt PETRA als regionaler Träger der Kinder- und Jugendhilfe die Betreuung und Qualifizierung von Pflegefamilien sowie die Vermittlung von Pflegekindern im Wetteraukreis übernommen hat, fand das Fest auf dem Zeltlager Eckmannshain bei Ulrichstein (Vogelsberg) statt.
Mit Sonnenschirmen und Picknickdecken trafen die Familien teilweise mit ihren Haustieren auf dem großen Gelände ein. Während die Küche der Wohngruppe PETRA Dauernheim für das kulinarische Wohl sorgte, war das Team Pflegekinderwesen Wetterau und Erziehungsstellen PETRA für die Unterhaltung der Kinder und Jugendlichen zuständig.
Bei ‚Spiele ohne Grenzen‘ konnten die Kinder ihre Geschicklichkeit altersgerecht erproben. Andere steuerten zuerst das Kinderschminken an und konnten hinter den bunten Masken die Scheu vor den vielen Menschen ablegen. Beim Blumentopfmalen ließen sie ihrer eigenen Kreativität freien Lauf. Für die Aktiven brachte die Hüpfburg, die der TÜV Hessen zur Verfügung gestellt hatte, großen Spaß.
Für Staunen sorgte die Waldstation, bei der die Kinder ihr Wissen über die regionale Flora und Fauna erproben konnten, die von einer echten Jägerin ehrenamtlich betreut wurde - was bei vielen Kindern besonderes Interesse hervorzurufen schien.
Der Höhepunkt aber war wohl der Zauberer Andreas Müller, der als Magio nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen völlig in seinen Bann zog.
Viel zu schnell war der Tag vorbei und alle waren sich sicher - nächstes Jahr sehen sie sich genau hier wieder.
„Und genau das ist es, was für die Pflegekinder an Erfahrung so wichtig ist“, sagt Esther Kestenbaum, Leiterin der Erziehungsstellen PETRA. „Unsere Sommerfeste ermöglichen den Pflegekindern, sich als Gemeinschaft zu erleben. Häufig glauben Pflegekinder, ihre Lebenssituation mache sie zu Außenseitern, aber hier dürfen sie lernen, dass sie nicht alleine sind. Sie können Freundschaften knüpfen, die über unsere Feste hinaus bestehen.“
Mehr als die Hälfte aller Anmeldungen waren Kinder. „Diese große Zahl zeigt, wie viele Pflegefamilien - meist mehrere - Kinder aufnehmen und unterstreicht erneut die Notlage, in der sich die aktuelle Kinder- und Jugendhilfe befindet“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch. „Pflegestellen werden dringend gesucht, sei es für die Bereitschaftspflege, Vollzeitpflege oder als Erziehungsstelle.“
Informationen zu Voraussetzungen und Pflegeformen beim Projekt Petra.