Gut gerüstet für Starkregen und Hochwasser
In den vergangenen Jahren kam es bundesweit immer wieder zu Starkregen- und Hochwasserereignissen – auch im Wetteraukreis. So wurden 2021 die Büdinger Altstadt und Teile des östlichen Landkreises von Wassermassen heimgesucht und hinterließen eine Welle der Zerstörung. Um auf derartige Situationen auch in Zukunft möglichst gut vorbereitet zu sein, hat der Wetteraukreis in ein weiteres Ausstattungspaket investiert.
Als besonders problematisch erweisen sich Starkregenereignisse im Sommer, die plötzlich und räumlich sehr begrenzt auftreten. „Auch für Meteorologen ist nicht immer vorhersehbar, wo die Wassermassen niedergehen. Die Oberläufe der Flüsse und Bäche im Wetteraukreis sind durch die engen Täler ohnehin schwer zu prognostizieren. Für uns ist deshalb klar: Wir wollen weiterhin alles dafür tun, um bestmöglich auf Starkregen und Hochwasser vorbereitet zu sein. Dazu gehört eine gute und moderne Ausstattung unserer Einsatzkräfte“, betont Landrat Jan Weckler.
In ebenjene „Ausstattung der überörtlichen Allgemeinen Hilfe“ hat der Wetteraukreis nun investiert: Sie soll die vorhandene Ausstattung der Kommunen und den „Gerätewagen Hochwasser des Landes Hessen“, der in Ranstadt-Dauernheim stationiert ist, ergänzen. Bereit stehen zwei Rollwagen „Wasserschaden groß“ mit 5-kVA-Stromerzeuger, leistungsfähigen Schmutzwasserpumpen, Schläuchen und Wassersaugern sowie zwei weitere Rollwagen „Wasserschaden klein“ mit 3-kVA-Stromerzeuger, Tauchpumpen, Schläuchen und Wassersauger. Alle Rollwagen ermöglichen den Einsatzkräften, eine Einsatzstelle eigenständig abzuarbeiten. Hinzu kommt ein weiterer Rollwagen mit Zubehör wie Absperrmaterial, Werkzeug- und Erste-Hilfe-Ausstattung, Beleuchtungsscheinwerfer sowie einem Hygiene-Board. Auch für Sturmschäden sind Vorkehrungen getroffen worden: Das entsprechende Ausstattungspaket enthält einen Rollwagen mit Zubehör, zu dem unter anderem Motorkettensägen, Waldarbeiterwerkszeug, Schutzkleidung, Besen und Schaufeln gehören.
Einsatzerfahrung der vergangenen Jahre
„Die Ausstattung und Beladung der Wagen wurde auf Grundlage der Einsatzerfahrung der vergangenen Jahren zusammengestellt – etwa mit Blick auf die Hochwasser in Wallernhausen und Büdingen“, erklären Kreisbrandinspektor Lars Henrich und Jürgen Nickel, Leiter des Fachdienstes Gesundheit und Gefahrenabwehr. Für alle Rollwagen hat der Wetteraukreis insgesamt rund 115.000 Euro investiert.
„Gerade im Einzugsgebiet der Nidda, das fast den ganzen Wetteraukreis umfasst, gibt es eine ganze Reihe von Hochwasserschutzeinrichtungen. Zudem überwachen zahlreiche Pegelmessstationen rund um die Uhr die Wasserstände in den Bächen. Dennoch lassen sich Unwetterkatastrophen kaum verhindern. Umso wichtiger ist es, dass wir für den Fall der Fälle gut gerüstet sind“, so Landrat Weckler.