„Helle, lichte und zweckmäßige Räume“ beenden Platznot

Offizielle Schlüsselübergabe für Erweiterungsbau der Friedberger Adolf-Reichwein-Schule / Baukosten von rund 8,6 Millionen Euro

Eine Frau und ein Mann stehen in einem Saal und halten gemeinsam einen großen, goldenen Schlüssel in Händen. Im Hintergrund sitzen mehrere Menschen auf aufgestellten Stühlen.

Jetzt ist es offiziell: Kurz vor Beginn der Sommerferien übergibt Landrat Jan Weckler den Erweiterungsbau an der Friedberger Adolf-Reichwein-Schule an die Schul-gemeinde. Stellvertretend für diese nimmt Schulleiterin Raya Schmidt den symbolischen Schlüssel zum neuen Gebäude in Empfang.

Drei Jahre Planungszeit, zwei Jahre Bauzeit und eine Investitionssumme von rund 8,6 Millionen Euro – das sind die Eckdaten für ein weiteres Großprojekt im Schulbau- und Sanierungsprogramm des Wetteraukreises. Der im Mai fertiggestellte, dreigeschossige Erweiterungsbau der Friedberger Adolf-Reichwein-Schule wurde jetzt im Zuge einer Feierstunde offiziell von Landrat Jan Weckler als Vertreter des Schulträgers an die Schulgemeinde übergeben.   

„Helle, lichte und zweckmäßige Räume, die dazu beitragen, die Platznot zu lindern und in denen sich fröhlich Kinder tummeln“: Was sich wie eine Beschreibung des neuen Erweiterungsbaus anhört, hat tatsächlich schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel. „Ich habe diese Formulierung in einer Festschrift zum 40-jährigen Bestehen unserer Schule gefunden, die vom Beginn der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts stammt. Allerdings kamen mir diese Formulierungen mit Blick auf die aktuelle Situation sehr bekannt und passend vor“, erklärte Schulleiterin Raya Schmidt zur Begrüßung anlässlich der offiziellen Schlüsselübergabe. Damals hätten sich Stadt, Kreis und Land auf einen Neubau verständigt, der 1,2 Millionen D-Mark gekostet hat. Dieser Betrag werde heute wohl nicht mehr ausreichen, vermutete Schmidt weiter. Aber sowohl die Herausforderungen, vor denen man heute wieder stand, als auch das Ergebnis ließen sich sehr gut mit den rund 70 Jahre alten Formulierungen beschreiben. „Zwar sind die Schiebetafeln von damals digitalen Nachfolgern gewichen, und auch die Rundfunkanlage für Platten- und Radioübertragungen gibt es nicht mehr, aber wenn man vom Raum als dritten Pädagogen spricht, dann ist das Ergebnis definitiv gelungen“, freute sich Raya Schmidt mit Blick auf die Funktionalität des Neubaus. Sie dankte den kompetenten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern im Wetteraukreis während der Zeit des Umbaus und sieht ihre Schule mit dem neuen Gebäude für die Zukunft gut aufgestellt.

Das Thema von Veränderungen im Schulalltag griff auch Landrat Jan Weckler in seiner Ansprache auf. „Veränderungen ergeben sich schon, weil heutzutage ganz andere Anforderungen an Lehrkräfte und damit auch die Schulgebäude gestellt werden. Lehrerinnen und Lehrer müssen mittlerweile erziehen, unterrichten, beraten und betreuen. Aspekte wie Sozialarbeit und Inklusion sowie der ab kommendem Jahr geltende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung müssen sich in den genutzten Räumen widerspiegeln. Das ist hier eindrucksvoll gelungen. Der Bau folgt damit der Pädagogik und nicht umgekehrt“, stellte der Landrat klar. Neue Raumkonzepte für neue Ansprüche seien notwendig, um die Schulen und ihr Angebot zukunftsfähig zu machen. „Wir als Wetteraukreis haben das verstanden. Und aus eben diesem Grund haben wir das größte Schulbau- und Sanierungsprogramm der Kreisgeschichte aufgelegt und setzen es sukzessive um“, so Weckler.

Für die Adolf-Reichwein-Schule bedeute dies konkret, dass der Erweiterungsbau die steigenden Schülerzahlen und den Ausbau des Ganztagsangebots im Fokus hatte. So sei neben Klassen- und Gruppenräumen auch eine Mensa mit Speise- und Mehrzweckraum samt Küchenbereich entstanden. Aufgrund seines Standorts in Hanglage ist das neue Gebäude nun von beiden Schulhöfen aus ebenerdig über das Unter- sowie das Erdgeschoss zu betreten. Ein Aufzug sorgt im Gebäude für einen barrierefreien Zugang zu allen Stockwerken. Die Gesamtkosten inklusive Einrichtung lagen bei rund 8,6 Millionen Euro. Der Landrat dankte der Schulgemeinde, dass sie über zwei Jahre die Einschränkungen des Schulbetriebs durch Lärm und Schmutz ertragen hätten. „Aber wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich auch Späne. Dafür kann sich das Ergebnis aber sehen lassen“, sagte er mit Blick auf die neuen Räume. Sein Dank galt den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung und den ausführenden Firmen, die bis September noch abschließende Arbeiten an der Außenanlage vornehmen werden. „So, und jetzt liegt es an der Schulgemeinde, die neuen Räume mit Leben zu füllen, allerdings erst nach den nun anstehenden Sommerferien“, schloss Jan Weckler bei der symbolischen Schlüsselübergabe.

Im Anschluss nutzte er die Gelegenheit, sich bei einem Rundgang das Ergebnis des dreijährigen Planungsprozesses und der zweijährigen Bauzeit näher anzusehen: „Ich war das letzte Mal vor einem Jahr hier und bin gespannt, wie das fertige Gebäude nun aussieht.“ Bereits zu Beginn der Veranstaltung hatten Mitglieder des Schulorchesters und der Grundschulchor mit unterhaltsamen Musik- und Liedbeiträgen für einen schwungvollen Start der Feierstunde gesorgt.

Informationen zur Schule

Die Friedberger Adolf-Reichwein-Schule ist eine integrierte Gesamtschule mit einem Grundschulzweig. Unterrichtet werden 794 Schülerinnen und Schüler. Davon besuchen 35 Mädchen und Jungen mit nichtdeutscher Herkunftssprache Intensivklassen zur Sprachförderung, 181 befinden sich im Grundschulbereich und 578 Schülerinnen und Schüler sind auf die Jahrgangsstufen 5 bis 10 verteilt. In der Schule bestehen ein Ganztags- und ein Betreuungsangebot in Trägerschaft des Fördervereins der Schule.

Veröffentlicht am: 08. Juli 2025