„Ich male einfach immer weiter“
22-jähriger Viktor Lekov zeigt Auswahl seiner Bilder im Friedberger Kreishaus / Hohes Maß an Detailgenauigkeit

Gemeinsam eröffnen Landrat Jan Weckler und der 22-jährige Künstler Viktor Lekov eine Ausstellung mit 30 seiner Werke im Foyer des Kreishauses in Friedberg.
Seine Werke sind geprägt von einer großen Detailgenauigkeit, seine Motivwahl ist weitgespannt, hat aber einen Schwerpunkt in der Porträtmalerei: Vom Fußballstar Diego Armando Maradona über die Schauspielerin Romy Schneider in ihrer Rolle als Österreichs Kaiserin Sisi bis hin zum Bild „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ des Barockmalers Jan Vermeer hat sich der junge Künstler Viktor Lekov viele Vorlagen gesucht. Jetzt ist eine Auswahl seiner Werke im Friedberger Kreishaus zu sehen. Gemeinsam mit Landrat Jan Weckler eröffnete der 22-Jährige nun die Ausstellung.
„Wir haben hier im Kreishaus eine Besonderheit: Wir haben offene Flure. Und diese bieten wir Menschen mit außergewöhnlichen Ideen oder Begabungen für Ausstellungen an, wie in diesem Fall für Deine Bilder“, erklärt Landrat Jan Weckler zur Eröffnung. Und er verweist auf den Vorteil, den diese Ausstellungsflächen für Künstlerinnen und Künstler besitzen, die hier ihre Werke zeigen: Sie erreichen gleich drei Zielgruppen. „Zum einen sind dies natürlich Personen, die gezielt zur Ausstellung kommen, weil sie darüber in der Zeitung oder im Internet gelesen haben. Darüber hinaus nehmen aber auch Besucherinnen und Besucher, die mit einem Anliegen ins Kreishaus kommen, die Ausstellung wahr. Und nicht zuletzt können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung die Bilder anschauen“, erklärt der Landrat.
Er freut sich zudem über die zahlreiche Unterstützung, die Viktor bei der Eröffnung seiner Ausstellung erfährt. Denn den 22-Jährigen begleiten seine Kolleginnen und Kollegen sowie zwei Mitarbeiter des Berufsbildungsbereichs (BBB) der Teilhabe Wetterau gGmbH an diesem für ihn so wichtigen Tag. Im BBB, den Viktor besucht, lernt er verschiedene Arbeitsbereiche kennen und erhält so Unterstützung auf seinem Weg in die Arbeitswelt. Der Berufsbildungsbereich begleitet Schulabgängerinnen und -abgänger mit Einschränkungen dabei, ihren Weg in eine Berufstätigkeit zu finden. Diese Form der Qualifizierung dauert in der Regel 27 Monate.
Der Stolz des jungen Künstlers über seine Ausstellung im Kreishaus ist ihm sichtlich anzumerken, ebenso wie die Freude und Bewunderung von Viktors Kolleginnen und Kollegen über seinen Erfolg. „Danke für alles und dafür, dass Ihr dabei seid! Das habe ich mir so sehr gewünscht“, erklärt er mit strahlendem Gesicht. Und vergisst auch nicht, in seiner Ansprache auf die zwei Hauptverantwortlichen dieser Werksschau hinzuweisen: „Ich möchte mich bei meinen Bildungsbegleitern Christiane Herbert und Christoph Steinwachs bedanken. Sie hatten die Idee für diese Ausstellung.“
Unter all seinen Werken hat der junge Künstler auch ein Lieblingsbild, das er mit in die Ausstellung gebracht hat. Auf die Frage des Landrats, welches es denn sei, weist Viktor Lekov ohne großes Zögern auf das Gemälde neben ihm, das einzige, das sich durch seine runde Form von den anderen Werken abhebt. „Es ist das Porträt eines bulgarischen Freiheitskämpfers“, erklärt er. Von ihnen hat er mehrere porträtiert, „weil mich deren Geschichte interessiert“, wie er erklärt. Und da er ein gläubiger Mensch ist, finden sich auch religiöse Motive auf einem Gutteil seiner Arbeiten.
Beim anschließenden Rundgang durch die Ausstellung erläutert Viktor Lekov dem Landrat und seinen weiteren Gästen dann sein Vorgehen bei der Anfertigung seiner Bilder – angefangen bei dem feinen Anzeichnen der ersten Konturen über den dann folgenden Auftrag der Farben bis hin zum Vorgehen beim Schattieren und Akzentuieren. Und eines ist für den jungen Künstler mit Blick auf sein Hobby definitiv klar: „Ich male einfach immer weiter!“
Der Künstler
Der 22-jährige Viktor Lekov entdeckte seine Begeisterung für Malerei schon im Alter von vier Jahren. Waren zu Beginn Häuser und Autos oder Sonne und Mond seine Lieblingsmotive, so orientiert er sich mittlerweile an Werken seiner großen Vorbilder wie Peter Paul Rubens, Leonardo da Vinci oder Michelangelo. Sein erstes Porträt - König Ludwig II. von Bayern - malte er mit zehn Jahren. Hier zeigte sich seine besondere Fähigkeit, mit seinen Bildern sehr nah am Original zu sein. Manche Bleistiftzeichnungen wirken fast wie Schwarz-Weiß-Fotografien. Neben der Malerei arbeitet Viktor Lekov auch mit dem Material Ton und erhält vom Berufsbildungsbereich der Teilhabe Wetterau Unterstützung bei der Förderung seiner künstlerischen Fähigkeiten.
Ausstellung bis Donnerstag, 28. August 2025
Die Ausstellung ist noch bis Donnerstag, 28. August 2025, im Friedberger Kreishaus, Europaplatz, Gebäude B, im Foyer und im Flur hinter dem Foyer zu sehen, und zwar zu den Öffnungszeiten: montags bis mittwochs, 7.30 Uhr bis 16 Uhr, donnerstags, 7.30 Uhr bis 18 Uhr, und freitags, 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr.