Instrument zur Förderung bezahlbaren Wohnraums

Der Wetteraukreis und 22 Kreiskommunen gründen zu diesem Zweck Gesellschaft / Beurkundung am 7. Mai

Ein Bauarbeiter bereitet auf einer Baustelle das Gießen von Betonwänden vor.

Bezahlbaren Wohnraum im Wetteraukreis zu schaffen, das ist das Ziel einer neu gegründeten Gesellschaft. Dieser gehören der Kreis und 22 der 25 Kreiskommunen an. Bild von Ahmad Ardity auf Pixabay

Bezahlbarer Wohnraum ist im Wetteraukreis knapp. Gleichzeitig droht in vielen Ortskernen der Verfall von Wohnbausubstanz, weil deren Besitzerinnen und Besitzer nicht mehr willens oder in der Lage sind, die Gebäude zu erhalten. Dem will der Wetteraukreis nun mit einer eigens zu diesem Zweck gegründeten Gesellschaft gegensteuern. Nach der Zustimmung des Kreistags steht am 7. Mai als nächster Schritt deren Beurkundung an.

Mit großer Mehrheit hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung die Gründung der „Bezahlbarer Wohnraum im Wetteraukreis GmbH“ beschlossen. Damit hat der Kreis ein Instrument geschaffen, mit dem er, dem Namen entsprechend, im Zusammenwirken mit den Städten und Gemeinden zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt im Kreisgebiet beitragen will. „Wohnraum ist knapp, vor allem, wenn er bezahlbar sein soll. Diesen Trend umzukehren, dafür setzt sich die neue Gesellschaft ein. Ihr werden neben dem Kreis 22 der 25 Kreiskommunen angehören“, berichtet Kreisbeigeordnete Marion Götz. Sie hat die Planung und Entwicklung der neuen Gesellschaft maßgeblich vorangetrieben. Nach der „Förderrichtlinie für bezahlbaren Mietwohnraum im Wetteraukreis“, die unter ihrer Federführung erarbeitet und bereits im Dezember 2024 einstimmig im Kreistag verabschiedet wurde, ist die GmbH ein weiteres wichtiges Werkzeug für die Schaffung von mehr erschwinglichem Wohnraum im Kreisgebiet.

Die Gesellschaft soll insbesondere beratend und unterstützend für ihre Gesellschafter, die Kreiskommunen und den Wetteraukreis, tätig werden. Bau und Betrieb von Wohngebäuden sind weiterhin vorrangig durch Dritte vorgesehen, beispielsweise durch kommunale Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften oder Private, da die GmbH gemäß Beschluss des Kreistags nicht als Konkurrentin zu kommunalen Wohnungsbaugesellschaften oder Kommunen auftreten soll.

„Hauptaufgabe der Gesellschaft wird es sein, die Städte und Gemeinden in den vielfältigen Fragen der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum inklusive der Fördermittelgewinnung zu beraten, begleiten und unterstützen. Dies können etwa auch Fragen im Zusammenhang mit Sanierungsmaßnahmen oder zur Leerstandsentwicklung sein. Die Gesellschaft baut ein Informations-Netzwerk auf, ist Kontaktdrehscheibe zwischen Grundstückseigentümern und Bauinteressenten, recherchiert nach geeigneten Grundstücken und kümmert sich auch um die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema ‚Bezahlbarer Wohnraum‘. Für die Städte und Gemeinden, die der Gesellschaft beitreten, wird der Wetteraukreis darüber hinaus im Jahr 2025 eine Wohnraumbedarfsanalyse beauftragen. Hieraus werden sich interessante Erkenntnisse über Art und Umfang der Bedarfe in den einzelnen Kommunen ergeben, die die Kommunen und die GmbH für ihre Arbeit nutzen können“, erläutert Götz.

Nach der Zustimmung des Kreistags steht nun als nächster Schritt die formelle Gründung der Gesellschaft an. Hierzu Marion Götz: „Ich freue mich sehr, dass es nach sehr zahlreichen Arbeitsstunden, Informationsrunden, Einzelgesprächen und örtlichen Terminen gelungen ist, die Arbeit in der GmbH nun im engen Zusammenwirken mit nahezu allen Kommunen des Wetteraukreises zu starten. Die notarielle Beurkundung wird mit Beteiligung von 22 Städten und Gemeinden am 7. Mai im Plenarsaal des Kreishauses stattfinden. Nach Abschluss der Gründungsformalitäten wird die GmbH im Frühsommer dieses Jahres ihre Arbeit aufnehmen.“ 

Veröffentlicht am: 30. April 2025