Mit Mut und Zuversicht gegen den Krebs
Ausstellung der Frauenselbsthilfe Krebs im Kreishaus soll Betroffenen Mut auf ein Leben mit, trotz und nach Krebs machen
In Deutschland leben immer mehr Menschen mit einer Krebserkrankung. Etwa jeder fünfte bekommt im Laufe seines Lebens die niederschmetternde Diagnose. Die medizinische und psychologische Versorgung hat sich zugleich so verbessert, dass sogenannte „Langzeitüberlebende“ immer häufiger werden. Dass ein Leben trotz, mit und nach der Krankheit lebenswert und bunt sein kann, möchte die Frauenselbsthilfe Krebs mit einer Ausstellung im Kreishaus in Friedberg zeigen.
Unter dem Titel „Das bin ich!“ zieht die Fotoausstellung seit 2019 vor allem durch Hessen. Das Friedberger Kreishaus ist ihre 22. Station. Die Ortsgruppe Maintal der Frauenselbsthilfe Krebs Hessen hatte das Projekt ins Leben gerufen. Betroffene ließen sich fotografieren und schrieben ihre Geschichten dazu auf.
„Die Fotos zeigen optimistische Frauen, die mutig ans Leben herangehen“, sagte Landrat Jan Weckler bei der Eröffnung. „Sie sind ein richtiger Hingucker und werden hoffentlich viele, die hier im Kreishaus ein- und ausgehen, zum Innehalten und Nachdenken bewegen und ihnen Zuversicht geben, dass ein Leben auch mit dieser schweren Krankheit schön und vielseitig sein kann.“ Krebs sei für die Betroffenen immer eine Schock-Diagnose. Mit der Diagnose kämen Fragen nach dem Umgang, dem eigenen Selbstwert und eine Neuausrichtung des Lebens auf die Betroffenen zu: „Wenn man es schafft, offen mit der Erkrankung umzugehen, wie es die Frauen tun, die sich hier haben fotografieren lassen, kann das ganz wesentlich zu einem gelungenen Umgang mit der Krankheit beitragen“, betonte Landrat Weckler.
Auch die Initiatorin der Ausstellung, Nieves Schwierzeck von der Selbsthilfegruppe Maintal, hofft auf eine große Resonanz: „Als ich vor rund dreißig Jahren an Krebs erkrankt bin, war es nicht so einfach darüber zu sprechen. Aber schon damals wollte ich offen mit meiner Krankheit umgehen.“ Die Ausstellung zeige, wie Betroffene zurück ins Leben finden. Selbsthilfegruppen seien dabei eine wichtige Stütze, so Schwierzeck. „Die Gruppen geben einem den Boden unter die Füße zurück. Denn der Kampf gegen den Krebs ist nie vorbei, aber gemeinsam ist es einfacher, mit der Angst umzugehen zu lernen.“
Ausstellung bis zum 22. November
Die Ausstellung ist bis zum 22. November im Flur des Fachdienstes Personal (1. OG) im Friedberger Kreishauses, Gebäude B, Europaplatz, zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis mittwochs, 7.30 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr und freitags bis 12.30 Uhr.