Naturschutzbeirat besucht Schutzgebiet „Am Wickenrain“
Bei bestem Wetter besuchte der Naturschutzbeirat des Wetteraukreises das Naturschutzgebiet „Am Wickenrain“ bei Stockheim. Das Gebiet war vor einem Jahr nach langer Pflege durch die örtliche Gruppe des Naturschutzbundes (NABU) offiziell ausgewiesen worden.
Nach Begrüßung durch Glauburgs Bürgermeisterin Henrike Strauch ließ Dr. Tim Mattern von der Fachstelle Naturschutz und Landschaftspflege die Entstehungsgeschichte des Naturschutzgebietes Revue passieren.
Das Gebiet wurde bereits seit vielen Jahren vom NABU Glauburg gepflegt. Um den Schutzstatus auf Dauer sicher zu stellen, war der NABU an die zuständige Naturschutzbehörde des Wetteraukreises herangetreten. Diese hatte die Schutzbedürftigkeit geprüft und festgestellt. Vor rund einem Jahr wurde dann die „Kalkschutt-Buckelwiese“ am Rande Stockheims als 43. Naturschutzgebiet im Wetteraukreis ausgewiesen. Als Schutzgebiet von unter fünf Hektar Fläche liegt es in der Verantwortung der Kreisverwaltung.
Karl Hermann Heinz vom NABU Glauburg führte die Gruppe sachkundig auf einem vorbereiteten Weg durch das Gelände. Der kalkhaltige Boden führt zu einer besonderen Zusammensetzung der Vegetation, wie sie im Wetteraukreis selten ist. So haben sich dort zahlreiche Pflanzenarten angesiedelt. Dazu gehören auch verschiedene Orchideenarten, die sich auf dem basischen Boden wohl fühlen. Daneben wachsen auf den durch Kalkabbau entstandenen Hügeln als Streuobst verschiedene Apfelbäume, die sich den kargen Bedingungen entgegenstellen.
Nach einigen trockenen Jahren präsentierte sich das rund 28.900 Quadratmeter große Gebiet aufgrund der jüngsten Regenfälle satt durchgegrünt und bietet nun noch mehr Arten beste Bedingungen zum Gedeihen. Dem entsprechend zufrieden zeigte sich Karl Herrmann Heinz, der nach eigenem Bekunden im Naturschutzgebiet „jeden Grashalm kennt“.
„Nach einem Jahr unter dem besonderen Schutzstatus zeigt sich, dass die Entscheidung damals richtig war. So können wir den Erhalt der Fläche langfristig sicherstellen. Zugleich möchte ich betonen, dass die Betreuung durch den NABU hervorragend und vorbildlich funktioniert“, bekräftigte Dr. Mattern zum Abschluss der Exkursion.