Neue Fassade fürs ehrwürdige Ilbenstädter Klostergebäude
Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler übergibt Zuwendungsbescheid für Sanierungsarbeiten am Haus St. Gottfried an Stadt Niddatal

Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler (4. von rechts) übergibt den Zuwendungsbescheid zur Fassadensanierung des Hauses St. Gottfried an Niddatals Bürgermeister Michael Hahn (3. von rechts).
Seit rund zwei Monaten werden die Amtsgeschäfte der Stadt Niddatal aus dem ehemaligen Klostergebäude, dem Haus St. Gottfried, in Ilbenstadt geführt. Die Planungen zur Sanierung der Fassade als Teil des Dorfentwicklungsprogramms stammen bereits aus der Zeit vor dem Umzug. Umso mehr freute man sich jetzt aber in der Niddataler Stadtverwaltung um Bürgermeister Michael Hahn, als die Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler den Förderbescheid für diese Maßnahme über knapp 190.000 Euro übergab.
„Das ehemalige Klostergelände prägt mit seiner Größe, seiner Lage und seiner Geschichte Ilbenstadt. Nach der Schließung des Tagungshauses des Bistums Mainz und einer ungewissen Zukunft war es umso erfreulicher, dass die Stadt Niddatal das Areal schließlich kaufte und das Barockgebäude jetzt als Rathaus nutzt. Die nun gewährte Förderung zur Fassadensanierung stellt einen weiteren Baustein dar, dieses Kulturdenkmal zu erhalten“, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Birgit Weckler, als sie Bürgermeister Michael Hahn den Förderbescheid aus dem Dorfentwicklungsprogramm überreichte.
188.190 Euro der Gesamtkosten von 302.000 Euro deckt der Förderbescheid damit ab. Ziel ist es, das Haus St. Gottfried denkmalgerecht zu erhalten und zu pflegen. Die Planungen hierzu erfolgten als Teil des Dorfentwicklungsprogramms. Die Stadt Niddatal ist für den Zeitraum 2022 bis 2028 einer der Förderschwerpunkte dieses Programms des Landes Hessen. Hierzu hat die Stadtverordnetenversammlung im Sommer 2024 ein entsprechendes kommunales Entwicklungskonzept verabschiedet (KEK). Dieses bildet die Basis für eine Förderung kommunaler Vorhaben und Vorhaben mit öffentlicher Funktion in der Dorfentwicklung. Zielsetzung des Landesprogramms ist es, Ortschaften im ländlichen Raum als attraktive und lebendige Lebensräume zu gestalten.
„Unser Ziel für das Areal des ehemaligen Klosters im Rahmen der Dorfentwicklung ist es, das Gelände zu einem zentralen Ankerpunkt für Ilbenstadt selbst, aber auch für die gesamte Kommune zu machen. Der Zuwendungsbescheid für die Sanierung der Fassade bildet in diesem Zusammenhang einen weiteren wichtigen Zwischenschritt“, erklärte Bürgermeister Michael Hahn bei der Übergabe der Förderzusage.
Als weitere Maßnahmen zum Erhalt der Klosteranlage will man nachfolgend die im kommunalen Entwicklungskonzept vorgeschlagenen Nutzungsideen für das Gottfriedbogen genannte Torhaus der ehemaligen Klosteranlage sowie die Garten- und Parkanlagen umsetzen. Diese beinhalten sowohl Baumaßnahmen als auch einzurichtende Infrastruktur.
Zum Gebäude
Bevor das Haus St. Gottfried zum Verwaltungssitz der Stadt Niddatal wurde, hatte es vor allem eine kirchliche Vergangenheit. Bis ins Hochmittelalter reichen die Ursprünge von Kloster und Basilika zurück. Das gegenwärtige Gebäude ist allerdings ein Barockbau, den man nach den Verheerungen des 30-jährigen Krieges errichtete. Bis zur Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts diente es als Kloster, dann als Adelssitz und als Staatsdomäne. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte man hier ein Erziehungs- und später ein Kinder- und Jugendheim unter. Seine letzte Nutzung fand es als diözesanes Jugend- und Bildungshaus, bevor es das Bistum Mainz schließlich aus wirtschaftlichen Gründen an die Stadt Niddatal verkaufte.