Neue Grundschule in Bad Vilbel heizt mit Erdwärme
Die neue Quellenschule in Bad Vilbel soll ihre Heizenergie künftig „von unten“ beziehen. Die sich derzeit im Bau befindliche Grundschule bekommt sogenannte „Erdkollektoren“. Die nachhaltige und ressourcenschonende Baumaßnahme, die noch bis Juli dauern wird, kostet rund 900.000 Euro. Der Neubau der Schule ist das größte Schulbauprojekt, das der Wetteraukreis als Schulträger derzeit umsetzt. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt etwa 27 Millionen Euro.
Um das neue und moderne Schulgebäude sowie die Sporthalle mit Erdwärme versorgen zu können, wird ein Erdkollektorfeld unterhalb des Schulhofs und des Sportfelds erstellt. Die Kollektoren werden in einer Tiefe von 2,50 Meter und 1,50 Meter verlegt. Sie entziehen dem Erdreich im Herbst und Winter, wenn die Bodentemperatur zwischen 12 und 15 Grad beträgt, die Wärme und übertragen sie bis in die Wärmepumpe. Der Anschluss an das Fern-Nahwärmenetz der Stadtwerke Bad Vilbel ist nur noch zur Ergänzung und zur Erwärmung des Brauchwassers der Duschen gedacht.
Landrat Jan Weckler erklärt: „Damit wird dieser Schulneubau weitgehend unabhängig von der herkömmlichen Heizenergie. Zusätzlich zur geplanten PV-Anlage trägt das Erdwärmenutzungssystem dazu bei, ressourcenschonend und nachhaltig Energie zu erzeugen.“ Gerade in den derzeit politisch bewegten Zeiten sowie mit Blick auf die Klimaproblematik leiste der Schulneubau einen wichtigen Beitrag und sei als Vorreiter-Projekt zu sehen, so Weckler.
Die neue Grundschule mit integrierter Einfeldsporthalle ist 3,5-zügig geplant: Somit wird in dem viergeschossigen Bau einmal Platz für maximal 14 Schulklassen sein. Der Schulbetrieb beginnt mit der ersten Jahrgangsstufe und „wächst“ dann Jahr für Jahr. Die aktuelle Planung sieht vor, dass die Schule zum Schuljahr 2025/26 in Betrieb genommen wird.
Rund 170 Millionen Euro für den Schulbau
Der Wetteraukreis als Schulträger setzt derzeit das größte Schulbauinvestitions- und Sanierungsprogramm seiner Geschichte um. Allein 2023 bis 2025 investiert er rund 170 Millionen Euro in viele verschiedene Schulbauprojekte. Gleichzeitig sieht sich der Kreis als Bauherr mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert: Zum anhaltenden bundesweiten Fachkräftemangel kommen Lieferschwierigkeiten durch gestörte Lieferketten und eine deutliche Steigerung der Baupreise hinzu. Zeitplanung und Kostenentwicklungen sind deshalb oft kaum noch seriös vorhersagbar.