Projekt „Wetterauer Ernte(n)“: Streuobst ernten und genießen

Viele rote Äpfel an einem Baum.

Auf ausgewählten Streuobstwiesen in Altenstadt, Echzell, Florstadt, Glauburg, Karben, Limeshain, Münzenberg und Reichelsheim dürfen Bürgerinnen und Bürger Apfel, Birne, Mirabelle, Kirsche oder Walnuss frisch vom Baum genießen. Foto: Karl-Hermann Heinz

Apfel, Birne, Mirabelle, Kirsche oder Walnuss frisch vom Baum: Das ermöglicht das Projekt „Wetterauer Ernte(n)“ des Landschaftspflegeverbands Naturschutzfonds Wetterau e.V. Bereits in mehreren Städten und Gemeinden im Kreisgebiet können Bürgerinnen und Bürger ausgewählte Obstbäume auf öffentlichen Flächen kostenfrei abernten – und ab 2025 wird das Angebot nun weiter ausgebaut.

Neben den bisherigen Teilnehmerkommunen Karben, Münzenberg, Reichelsheim und Echzell, ist in Glauburg, Florstadt, Limeshain und Altenstadt die kostenlose Ernte für den Eigenbedarf erstmals möglich. „Unsere Streuobstwiesen sind ein lebendiges Erbe, das wir miteinander teilen und bewahren wollen. Durch das Projekt eröffnen wir den Zugang zu diesen wertvollen Landschaftsräumen“, betont Landrat Jan Weckler, Vorsitzender des Naturschutzfonds Wetterau e.V.

Die zur Ernte freigegebenen Bäume sind auf den Flächen mit einem gelben Punkt oder Kreuz markiert. Bürgerinnen und Bürger können sich somit ganz einfach orientieren. Die Ernte ist auf eine kleine Menge für den Hausbedarf ausgelegt – Bürgerinnen und Bürger können die Früchte frisch vom Baum genießen oder zu Marmelade, Saft und Kuchen weiterverarbeiten.

Bei größerem Bedarf besteht in einigen Städten und Gemeinden die Möglichkeit, ganze Flächen zu pachten oder einzelne Bäume zu ersteigern. Hierfür können sich Interessierte direkt an ihre jeweilige Stadt- oder Gemeindeverwaltung wenden, um sich über die verfügbaren Angebote zu informieren.

„Wir vertrauen darauf, dass die Menschen verantwortungsvoll mit den Streuobstwiesen umgehen – nur so kann das Projekt wachsen und weitere Orte einbinden“, ergänzt Franka Hensen, Geschäftsführerin des Naturschutzfonds Wetterau e.V. „Zugleich schaffen wir mit diesem Angebot regionale Wertschätzung für den Lebensraum Streuobstwiese und deren Obst, das sonst ungenutzt vom Baum fallen würde.“

Wegbeschreibungen und Baumübersichten online

Welche Obstbäume wo stehen und wann geerntet werden kann, ist auf der Projektwebseite  ausführlich dargestellt. Dort finden sich auch detaillierte Wegbeschreibungen und Informationen zu den Standorten und Baumarten.

Das Ernten erfolgt auf eigene Gefahr. Bitte nur markierte Bäume abernten und die Natur respektvoll behandeln.

Ein Kulturerbe schützen – einen Lebensraum erhalten

Streuobstwiesen prägen seit Jahrhunderten das Landschaftsbild der Wetterau. Sie sind nicht nur ein Ort für regionale Obstsorten, sondern bieten auch einen der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Zahlreiche Vögel, Insekten und Kleinsäuger sind auf diese Biotope angewiesen – ebenso wie seltene Kräuter und Pflanzen

Trotz ihres ökologischen Werts werden viele Flächen heute kaum noch genutzt. Das Projekt „Wetterauer Ernte(n)“ will diesen Trend umkehren, die Wertschätzung für Streuobst fördern, die Biodiversität stärken und dabei den Zugang zur regionalen Obsternte für alle ermöglichen.

Ansprechpartner/in

Name Telefon Raum
Franka Hensen 06031 83-4308 214 E-Mail
Veröffentlicht am: 10. September 2025