Quellenschule Bad Vilbel: Die erste neue Schule seit zwanzig Jahren

Landrat Jan Weckler übergibt symbolisch einen Schlüssel für die neue Schule an Schulleitern Jasmin Geisler.
Die Quellenschule in Bad Vilbel ist die erste komplett neue Schule im Wetteraukreis seit über zwanzig Jahren. Zur feierlichen Einweihung mit einem Tag der offenen Tür waren vergangene Woche die Schulgemeinde und viele Vertreterinnen und Vertreter von Land, Kreis und Stadt zusammengekommen.
„Schule hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert. Unter anderem durch Ganztag, Inklusion und Sozialarbeit sind die Aufgaben der Lehrkräfte umfassender geworden und folgen einem ganzheitlichen Ansatz“, betont Landrat Jan Weckler in seiner Ansprache. Das Konzept des Wetteraukreises als Schulträger sei daher, dass der Bau der Pädagogik folgen müsse. „Notwendig sind neue Raumkonzepte, um die Zukunftsfähigkeit von Schule sicherzustellen. Das alles ist hier in der neuen Quellenschule entstanden“, so Weckler weiter.
Es folgte die symbolische Schlüsselübergabe an Schulleiterin Jasmin Geisler. Landrat Weckler sagte: „Sie leisten nun ein Stück Pionierarbeit in den ganz neuen Räumen. Damit füllen Sie die Schule mit Leben.“
Und das zeigten die 61 Schülerinnen und Schüler der ersten Jahrgangsstufe, die in drei Klassen seit den Herbstferien in der neuen Quellenschule unterrichtet werden. Mit Gesang, Gedichten und vielseitigen Tanzeinlagen bereicherten sie die Einweihungsfeier.
Beispiel für moderne und umweltfreundliche Bauweise
Nach Grußworten von Bad Vilbels Bürgermeister Sebastian Wysocki sowie Schulamtsdirektor Simon Nebeling folgte auch für die rund 60 Gäste der Übergang in den Tag der offenen Tür. Viele Eltern und Verwandte der Schulkinder sowie Bewohnerinnen und Bewohner des Wohngebiets Quellenpark nutzten die Gelegenheit, die neue Schule zu besichtigen und sich auch ein Bild von den technischen Details zu machen. Dafür wurden spezielle Führungen zur Gebäudetechnik angeboten. Präsentiert wurden von Seiten des Wetteraukreises auch Hintergründe zum schulischen Hochbau, zur medialen und räumlichen Ausstattung sowie zur Betreuung im Ganztag.
Der Schulneubau beinhaltet unter anderem vierzehn Klassenräume, sechs Gruppenräume, eine Mensa mit Speiseraum sowie einem Küchenbereich. Neben Fachräumen gibt es eine Bibliothek, eigene Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung und einen Verwaltungsbereich mit Lehrerzimmer, Büros sowie Besprechungsräumen. Die Klassenräume, Fachräume und Ganztagsräume sind mit modernen Schulmöbeln ausgestattet. Zur IT-Ausstattung des Neubaus gehören zudem unter anderem interaktive Schultafeln sowie Beamer und WLAN.
Das viergeschossige Schulgebäude mit einer Grundfläche von etwa 1.400 Quadratmetern und die Einfeld-Sporthalle wurden als freistehende Stahlbetonkonstruktionen errichtet. Das Gebäudeensemble wurde mit innovativer Technik ausgestattet, die einen nachhaltigen Betrieb ermöglicht.
Um die Wärmeerzeugung zu unterstützen, wurde im Bereich der Außenanlagen eine Geothermie-Anlage installiert. Darüber hinaus sind die Räume im Schulgebäude mit Heiz- und Kühldecken ausgestattet. Auf den Dachflächen der Gebäude sind Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 128 Kilowatt-Peak (kWp) installiert, die den Energiebedarf nachhaltig decken. Außerdem gibt es eine Regenwasserrückhaltung mit einem Speichervolumen von 126.000 Litern sowie eine kompakte Trafostation, um die Energieversorgung effizient zu gestalten.
Landrat Jan Weckler zeugt sich überzeugt: „Die Gesamtanlage ist ein Beispiel für eine moderne und umweltfreundliche Bauweise, die nicht nur die Energieeffizienz steigert, sondern auch innovative Technologien wie Geothermie, Wärmepumpen und PV-Module integriert.“
So liefen die Bauarbeiten an der Quellenschule:
Nach der Genehmigung der neuen Grundschule im Rahmen des Schulentwicklungsplans durch das Hessische Kultusministerium und umfangreichen Planungen erfolgte im Mai 2023 der erste Spatenstich und Baubeginn. Das Richtfest erfolgte im März 2024, im Mai 2024 stand bereits der Name der neuen Schule fest.
Durch einen durch Sabotage verursachten Wasserschaden sowie die notwendige Kündigung der mit den Estricharbeiten beauftragten Firma verzögerten sich die Baumaßnahme um einige Wochen. Diese Verzögerungen im Bauablauf machten eine Inbetriebnahme des Schulneubaus zum Schuljahresbeginn 2025/26 unmöglich, sodass die Schülerinnen und Schüler bis zu den Herbstferien übergangsweise an der Regenbogenschule im Ortsteil Dortelweil untergebracht waren.
Der Schulbetrieb hat mit drei Klassen der ersten Jahrgangsstufe begonnen und wächst nun Jahr für Jahr um eine weitere Jahrgangsstufe an.