Regionalentwicklung in Oberhessen – Digitalisierung und Tourismus
Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler übergibt Förderbescheid aus LEADER-Mitteln.

Bei der Bescheidübergabe für die Digitalisierungsoffensive am ABZ, von links: Daniel Bach, Ausbildungsleiter ABZ Nidda, Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler, Silvia Kirmis von derGesellschaft für Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung im Wetteraukreis mbH, Alexandra Freitag vom ABZ und Niddas Erster Stadtrat Thomas Repp.
Was haben das Ausbildungszentrum der Bauwirtschaft und Landesgartenschau Oberhessen 2027 gGmbH gemeinsam? Richtig: Beide haben ihren Sitz im oberhessischen Nidda. Und beide können sich über eine Förderung aus dem europäischen LEADER-Programm für die Umsetzung wichtiger und zukunftsweisender Projekte freuen.
Die Erste Kreisbeigeordnete und Dezernentin für Regionalentwicklung Birgit Weckler konnte an einem Tag gleich mehrere Termine in Nidda wahrnehmen und dabei die Bescheide für Zuschüsse aus dem EU-Entwicklungsprogramm zur Stärkung und Weiterentwicklung ländlich geprägter Regionen übergeben. „Hier zeigt sich die Vielfalt des LEADER-Programms ganz deutlich. Die finanzielle Unterstützung kann in ganz unterschiedliche Handlungsfelder fließen und kann so den jeweiligen Handlungsbedarf vor Ort berücksichtigen“, so Weckler.
Ein Förderbescheid über knapp 80.000 Euro ging an die Innung des Bauhandwerks Wetterau, dass in Nidda das Ausbildungszentrum der Bauwirtschaft (ABZ) betreibt. Am ABZ werden Maurer, Betonbauer, Zimmerer, Fliesenleger und Straßenbauer sowie Holz- und Bautenschützer überbetrieblich ausgebildet. Neben der Arbeit im Betrieb findet im Ausbildungszentrum die praktische Ausbildung statt, der theoretische Unterricht erfolgt in den Beruflichen Schulen. Seit der Gründung im Jahr 1977 haben rund 2.500 Schülerinnen und Schüler dort Teile ihrer Ausbildung absolviert.
Mithilfe der Förderung kann das Ausbildungszentrum nun eine Digitalisierungsoffensive starten, um die Auszubildenden auf die digitalen Prozesse in modernen Betrieben vorzubereiten. Neben einer flächendeckenden WLAN-Versorgung soll unter anderem moderne Hardware angeschafft und digitale Lern- und Verwaltungsprozesse eingeführt werden. Ziel ist es, die Anforderungen einer digitalisierten Bauwirtschaft bereits im Rahmen der Ausbildung zu vermitteln.
Die Landesgartenschau Oberhessen 2027 gGmbH kann sich über eine Zuwendung in Höhe von mehr als 20.300 Euro für die Entwicklung und digitale Ausweisung von sogenannten „EntdeckerRouten“ freuen. Für die Landesgartenschau soll ein interkommunales touristisches Angebot entwickelt werden, indem die Besonderheiten der Region systematisch erfasst und in thematischen „EntdeckerRouten“ mit konkreten „EntdeckerStationen“ aufbereitet werden. Mit der Umsetzung soll ein Fachbüro beauftragt werden. So soll auf Basis umfangreicher Daten und unter Einbindung bestehender Wege sowie verschiedener Mobilitätsformen attraktive, zielgruppenspezifische Routen für Besucher/innen erstellt werden.
„Das ist eins von vielen Projekten im Zusammenhang mit der Landesgartenschau, von dem die Region noch langfristig profitieren kann. So wird die Region Oberhessen für Gäste und Einheimische erlebbar gemacht, die touristische Attraktivität nachhaltig gesteigert und die regionale Wertschöpfung gefördert“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler abschließend.
LEADER-Programm
Das LEADER-Programm ist ein gemeinsames Entwicklungsprogramm der Europäischen Union und des Landes Hessen. Dessen Ziel ist die Stärkung und Weiterentwicklung ländlich geprägter Regionen. 19 Kommunen des Wetteraukreises bilden die LEADER-Förderregion Wetterau/Oberhessen. Sie haben gemeinsam eine lokale Förderstrategie entwickelt. Diese enthält Projekte, die man umsetzen will, wenn man als Förderregion ausgewählt wird – mit Erfolg. Für den Förderzeitraum 2023 bis 2027 steht der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen nun ein Planungsbudget von etwa 5,3 Millionen Euro zur Verfügung, in der Hauptsache bereitgestellt durch die EU.
