Der Schulpreis 2023 geht an das Burggymnasium Friedberg
Sanitätsdienste gibt es auch an anderen Schulen, aber der Schulsanitätsdienst am Burggymnasium in Friedberg ist etwas Besonderes. „Das Ausbildungskonzept, der soziale Aspekt, die Kooperation mit Partnern, die Nachwuchsarbeit für den Rettungsdienst und die Erfolge bei Wettbewerben haben die Jury für den Wetterauer Schulpreis überzeugt“, sagt Landrat Jan Weckler.
Der Wetterauer Schulpreis wird für besonders herausragende Leistungen und Engagement in den Bereichen Umwelt, Soziales, Kultur und Sport verliehen. In diesem Jahr geht er an das Projekt „Schulsanitätsdienst“ des Friedberger Burggymnasiums.
Gegründet wurde der Schulsanitätsdienst vor rund fünf Jahren unter der Leitung des Lehrers Julian Schenk, der den Sanitätsdienst aufbaute und kontinuierlich weiterentwickelte. Fünf Komponenten machen ihn einzigartig: „Es ist das Ausbildungskonzept, die Integration in die Schulgemeinschaft, die langfristig angelegte Netzwerkarbeit, die nachwuchsbildenden Maßnahmen für den öffentlichen Rettungsdienst und die Erfolge bei Wettbewerben“, begründet Landrat Jan Weckler die Entscheidung der Jury, die sich unter sieben Bewerbungen für das Burggymnasium entschied.
Die ausgebildeten Schulsanitäterinnen und -sanitäter wirken kompetent im Schulsanitätsdienst mit, indem sie sich in medizinischen Notsituationen für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft verantwortungsvoll einsetzen.
Zum festen Ausbildungskonzept gehören die Grundlagen der Ersten Hilfe. Die Schülerinnen und Schüler erwerben theoretische, praktisch medizinische, einsatztaktische und psychosoziale Fähigkeiten, sie bekommen Einblick in die Arbeit des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes.
Julian Schenk, der den Schulsanitätsdienst am Friedberger Burggymnasium aufgebaut hat, war bereits vor seinem Eintritt in den Schuldienst im öffentlichen Rettungsdienst und als Führungskraft im hessischen Katastrophenschutz ausgebildet und ist auch weiterhin fest an diese Tätigkeit gebunden. Schenk arbeitet mit weiteren Lehrkräften und ehemaligen Schülern zusammen, die inzwischen hauptamtlich im Rettungsdienst beschäftigt sind. Dies hat den Vorteil, dass der Schulsanitätsdienst nicht zwingend an seine Person gebunden ist, sondern auch unabhängig von ihm weitergeführt werden kann.
Abgesehen von Erster Hilfe im Ernstfall ist der Schulsanitätsdienst auch bei schulischen Sportveranstaltungen wie Sportturnieren oder Festen stets mit dabei. Er organisiert zudem jährliche Blutspendenaktionen mit der Uniklinik Gießen/Marburg und versteht sich als erweiterte soziale Gemeinschaft, mit gemeinsamen Freizeiten, Exkursionen und verschiedenen Unternehmungen.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Kooperation mit Ärzten und Apotheken, der Austausch mit Katastrophenschutz-Bereitschaften wie dem Jugendrotkreuz Friedberg oder der DRK-Bereitschaft Marburg-Mitte. Durch das Ausbildungskonzept und die Verzahnung mit Partnern haben einige Schülerinnen und Schüler ein Medizinstudium absolviert oder sich beruflich für den öffentlichen Rettungsdienst entschieden. Auch bei Wettbewerben ist der Schulsanitätsdienst erfolgreich vertreten.
„Der Schulsanitätsdienst des Burggymnasiums Friedberg ist etwas Besonderes und hat Vorbildcharakter. Leidenschaft, Disziplin und Engagement leisten nicht nur einen großartigen Beitrag für die Schulgemeinschaft, sie haben auch langfristig und nachhaltig Bedeutung für die Schülerinnen und Schüler“, sagt Landrat Jan Weckler.