Hauptgebäude der Johanniterschule Gambach geschlossen
Statische Mängel entdeckt – Schulbetrieb läuft weiter – Landrat Jan Weckler: „Sicherheit hat oberste Priorität“
Das Hauptgebäude der Johanniterschule in Münzenberg-Gambach kann vorerst nicht mehr für den Schulbetrieb genutzt werden. Grund hierfür sind Mängel an der Tragkonstruktion der Decke, die bei einer vom Wetteraukreis beauftragten statischen Prüfung festgestellt wurden. Der Kreis als Schulträger, die Stadt, das Staatliche Schulamt und die Schulgemeinde stehen bereits in engem Austausch, damit der Unterricht und die Nachmittagsbetreuung möglichst reibungslos fortgesetzt werden können.
Grund für die Statikuntersuchung war die geplante energetische Sanierung des Gebäudes, für die im Haushalt 2024 des Wetteraukreises 3 Millionen Euro eingestellt sind. Nach der Haushaltsgenehmigung im Sommer begann der Kreis mit den Vorplanungen für die Sanierung, die auch eine statische Prüfung beinhaltet. Dabei wurde nun festgestellt, dass ein großer Teil des Stahls der Deckenkonstruktion freiliegt und bereits gerostet ist. Auch ist die Verbindung von Stahl und Beton größtenteils nicht mehr vorhanden. Beides beeinträchtigt die Tragfähigkeit der Decke. Der beauftragte Statiker kam zu dem Schluss, dass die Standsicherheit der Decke nicht gewährleistet werden kann und empfahl, dass Gebäude daher umgehend zu schließen. Landrat Jan Weckler betont: „Die vorgefundenen Mängel haben eine sofortige Schließung des Gebäudeteils unumgänglich gemacht. Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat oberste Priorität.“
Das 1964 erbaute Hauptgebäude – auch „Neubau“ genannt – beherbergt bislang vier Klassenräume, die Mensa sowie Räume für das Ganztagsangebot. Während der Unterricht durch die Umnutzung von Fachräumen weiterhin stattfinden kann, fiel das Ganztagsangebot in dieser Woche zunächst aus. Eine Notbetreuung wurde eingerichtet.
Alle Beteiligten arbeiten an Übergangslösung
Auch das warme Mittagessen, ein wesentlicher Bestandteil des Ganztagsangebots, kann übergangsweise nicht angeboten werden. Der Wetteraukreis arbeitet bereits gemeinsam mit allen Beteiligten an einer Lösung. Derzeit wird geprüft, ob der große Saal und die Küche des Gemeindehauses der nahegelegenen Evangelischen Kirche als temporäre Mensa genutzt werden können. Gespräche mit der Kirchengemeinde laufen bereits. Die Eltern werden seitens der Schulleitung über den Fortgang der Planungen informiert.
Da eine umfassende Sanierung des Hauptgebäudes voraussichtlich mindestens zweieinhalb Jahre dauern wird, prüft der Wetteraukreis aktuell verschiedene Alternativen, unter anderem auch den Einsatz mobiler Raumsysteme. „Ziel ist es, auch unter erschwerten Bedingungen einen möglichst reibungslosen Schulbetrieb und eine verlässliche Nachmittagsbetreuung zu organisieren. Mein Dank gilt der Schulleitung, dem Schulelternbeirat, der Stadt Münzenberg und allen weiteren Beteiligten, die gemeinsam an schnellen Lösungen arbeiten“, so der Landrat.