Weiterentwicklung niederschwelliger Unterstützung für Schüler
Regionalaustausch der Familienklassen an Butzbacher Degerfeldschule / Kreisbeigeordnete würdigt präventives Angebot

Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Marion Götz (hinten, Mitte) informiert sich vor Ort über die Arbeit der Familienklassen. Julia Michalla (hinten, 3. von rechts) vom Kultusministerium unterstützt gemeinsam mit Jutta Messerschmidt (hinten, 5. von links) und Claudia Zaborowski (hinten, links) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Regionalaustauschs mit fachlichen Impulsen.
Welche Möglichkeiten gibt es, Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, die den Schulalltag nicht aus eigener Kraft angemessen bewältigen können? Eine Antwort liefern Familienklassen. Gemeinsam mit einem Elternteil oder Familienangehörigen verbringen sie einmal wöchentlich einen Schultag gemeinsam, begleitet von einer Lehrkraft und einer Multifamilientrainerin oder einem Multifamilientrainer. Ein Regionalaustausch zur Weiterentwicklung und Professionalisierung dieses Angebots fand an der Butzbacher Degerfeldschule statt.
Seit 2019 gibt es in Hessen das Angebot der Familienklassen. Im gesamten Bundesland sind es 46, im Wetteraukreis acht Angebote. Fördermittel für die Klassen im Kreisgebiet stellen sowohl das Land Hessen als auch der Wetteraukreis aus seinen Mitteln für soziale Gruppenarbeit nach dem Sozialgesetzbuch zur Verfügung. Die Familienklassen im Kreis werden durch Multifamilientrainerinnen und –trainer der Jugendhilfeträger Verein Lichtblick Bad Nauheim sowie der Jugendhilfe Nidda betreut. In den Familienklassen werden Herausforderungen im Arbeits- und Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler im geschützten Rahmen reflektiert, Lösungsansätze entwickelt und Selbstwirksamkeit erlebt. Der Schwerpunkt liegt auf Grundschulklassen; im Schulverbund werden weiterführende Klassen einbezogen.
Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Marion Götz, die den Regionalaustausch besuchte, würdigte das niederschwellige und präventive Potenzial dieses Angebots: „Das Konzept der Familienklassen stärkt Kinder und ihre Eltern dabei, herausfordernde Situationen im Zusammenhang mit dem Schulalltag gemeinsam zu bewältigen. So lassen sich auf einer niederschwelligen Ebene Lösungswege erarbeiten. Das trägt vorbeugend dazu bei, dass zu einem späteren Zeitpunkt intensivere Hilfe und Unterstützung für die Betroffenen nicht notwendig wird.“
Am halbjährlichen Regionalaustausch der Familienklassen nehmen Schulleitungen und Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungs- und Förderzentren sowie die Trainerinnen und Trainer der Jugendhilfeeinrichtungen teil. Fachliche Unterstützung erhielt der Regionalaustausch in Butzbach durch Julia Michalla, abgeordnete Lehrkraft und Therapeutin vom Hessischen Kultusministerium. Die Veranstaltung moderierten Claudia Zaborowski vom Staatlichen Schulamt für den Wetteraukreis und Kreis-Jugendamtsleiterin Jutta Messerschmidt. Ziel war es, durch den Austausch und das Vorstellen neuer Methoden und Verfahren das Angebot der Familienklassen fachlich weiterzuentwickeln und zu professionalisieren. In der jüngsten Veranstaltung ging es um Formen wertschätzender Kommunikation, die den Austausch zwischen Eltern und Kindern verbessern können.