Wenn die Psyche den Arbeitsalltag zur Qual macht

Plakatausstellung im Friedberger Kreishaus befasst sich mit den Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf die Arbeitswelt

Vier Frauen und ein Mann stehen in einem langen Flur, an dessen Wänden mehrere Plakate hängen. Der Mann hält zudem ein weiteres Plakat in die Höhe.

Gemeinsam mit Rike Golla vom Integrationsfachdienst (2. von rechts) sowie Christina Ehrlich, Johanna Wenisch und Sarah Schmidt (von links) von der Fachstelle Personalentwicklung eröffnet Landrat Jan Weckler die Plakatausstellung „Arbeit und psychische Erkrankungen“.

Welchen Einfluss haben die steigenden Zahlen psychischer Erkrankungen auf die Arbeitswelt? Und wie lässt sich dieser Entwicklung begegnen? Antworten auf diese und weitere Fragen dieses Themenkreises liefert eine Plakatausstellung im Friedberger Kreishaus. Landrat Jan Weckler und die verantwortlichen Mitarbeiterinnen der Fachstelle Personalentwicklung sowie des Integrationsfachdienstes haben sie nun eröffnet.  

Die Zahl psychischer Erkrankungen in Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Mittlerweile erfüllt jährlich mehr als jeder oder jede vierte Erwachsene die Kriterien eine voll ausgeprägten psychischen Erkrankung. Das sind knapp 18 Millionen Menschen. „Diese Entwicklung hat natürlich auch Einfluss auf den Arbeitsalltag. Die Zahl der Fehltage steigt, für die psychische Erkrankungen die Ursache sind. Sie sind zudem der häufigste Grund für Frühverrentungen“, weist der Landrat auf die bereits jetzt erheblichen Auswirkungen auf die berufliche Realität hin. „Umso wichtiger ist es, nicht nur für frühzeitiges Erkennen und schnelles Behandeln zu werben, sondern auch Wege der Vorbeugung aufzuzeigen, beispielsweise durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement, wie es der Wetteraukreis bereits praktiziert“, erklärt Jan Weckler weiter.

Entworfen hat die Ausstellung die Grafikerin Nicole Schultefrankenfeld vom Integrationsfachdienst (IFD). Dieser befasst sich mit der Beratung und Begleitung am Arbeitsplatz für schwerbehinderte Menschen und Arbeitgeber. Auf 15 Plakaten schlüsselt die Ausstellung einerseits statistische Informationen zum Themenfeld auf. Andererseits erhalten Besucherinnen und Besucher auch Hinweise, wie sich psychische Erkrankungen auf die Berufswelt auswirken und welche Voraussetzungen im Arbeitsalltag eine solche Krankheitsentwicklung begünstigen. In einem weiteren Teil gibt es Tipps und Handlungsanleitungen für Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzte, wie sie Betroffene in einer solchen Lage wirksam unterstützen können und effektiv Vorbeugung betreiben. Etwa durch Sensibilisierungen, Schulungen oder eine betriebliche Gesundheitsförderung. Aber auch Betroffene selbst erhalten Informationen, etwa zu verschiedenen Beratungsmöglichkeiten. So stellen der Integrationsfachdienst wie auch verschiedene weitere Institutionen, zum Beispiel die psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle, ihre Angebote vor. 

„Und wir wollen in der Kreisverwaltung bei diesem Thema natürlich mit gutem Beispiel vorangehen“, stellt der Landrat fest. So haben die Mitarbeiterinnen, die sich mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement befassen, neben der nun zu sehenden Ausstellung auch einen in der Kreisverwaltung stattfindenden Gesundheitstag zum Thema „Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz – Achtsamkeit und Resilienz stärken“ konzipiert und organisiert.

Ausstellungszeitraum

Die Ausstellung ist noch bis 30. Juni 2025 im Friedberger Kreishaus, Europaplatz, Gebäude B, erster Stock, zu sehen: montags bis mittwochs, 7.30 Uhr bis 16 Uhr, donnerstags, 7.30 Uhr bis 18 Uhr, sowie freitags, 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr.

Veröffentlicht am: 06. Mai 2025