Katastrophenschutzzentrum in Büdingen nimmt Gestalt an

Rote Einsatzwagen in einer Halle.

Auf dem Areal eines ehemaligen Baumarktes entsteht das Wetterauer Katastrophenschutzzentrum. Fahrzeuge finden dort bereits Platz.

Was ehemals eine Filiale einer großen Baumarkt-Kette war, wird derzeit zum Zentrum des Wetterauer Zivil- und Katastrophenschutzes umgebaut. Dafür hatte der Kreis zum Jahreswechsel 2022/2023 das 12.500 Quadratmeter große Grundstück in der Industriestraße 46 im Büdinger Gewerbegebiet erworben. Die Planungen und notwendigen Vorarbeiten, um das Gebäude in der Industriestraße zu einem leistungsfähigen Katastrophenschutzzentrum zu entwickeln, schreiten zügig voran – auch dank eines Förderbescheides des Landes Hessen, der im Rahmen des Hessentags übergeben wurde.

„Egal ob während der Corona-Pandemie, dem Ukrainekrieg oder der Energiekrise: Ein stark aufgestellter Zivil- und Katastrophenschutz ist unabdingbar, um die Sicherheit der Menschen in unserem Landkreis zu gewährleisten. Mit dem Umbau des Grundstücks samt Halle wollen wir sicherstellen, dass unsere Einsatzkräfte unter den besten Voraussetzungen arbeiten können und für aktuelle und zukünftige Herausforderungen gewappnet sind“, betont Landrat Jan Weckler.

Die dafür notwendigen Arbeiten schreiten voran: Die ersten beiden Bauabschnitte – Dachsanierung und Einbau einer Paletten-Regal-Anlage – sind bereits abgeschlossen. Im dritten Bauabschnitt wird derzeit am Umbau des Bürotraktes gearbeitet. Dabei entstehen unter anderem Schulungs- und Büroräume sowie Archivflächen für die Bauamtsregistratur. In den Schulungsräumen sollen künftig ergänzende Aus- und Fortbildungsveranstaltungen zu den dezentralen Lehrgangsstandorten in den Kommunen für die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Hilfsorganisationen im Katastrophenschutzes stattfinden. Parallel dazu werden ab Herbst brandschutztechnische Maßnahmen umgesetzt und das Außengelände hergerichtet. Die Inbetriebnahme des neuen Katastrophenschutzzentrums ist derzeit im ersten Quartal 2026 vorgesehen.

Bisher waren die Ausstattungsgegenstände und das Material des zuständigen Fachbereichs „Gesundheit und Bevölkerungsschutz“ der Kreisverwaltung an mehreren Standorten im Kreisgebiet eingelagert. So etwa am Friedberger Europaplatz, im Dienstgebäude „Steinkaute“, in einer ehemaligen Turnhalle in Assenheim, der Alten Schule Reichelsheim und zuletzt auch in extern angemieteten Lagerflächen. Die im ganzen Kreisgebiet verteilten Lager werden nun in Büdingen zentralisiert.

In der Vergangenheit wurde die Halle bereits als zentrales Impfzentrum für den Wetteraukreis genutzt. Sie soll im Bedarfsfall zudem als sogenannter „Betreuungsplatz 500“ (BTP 500) im Sinne des „Sonderschutzplans Betreuungsdienst“ des Landes Hessen genutzt werden können. Der BTP 500 verpflegt, versorgt und betreut in Notlagen – wie beispielsweise bei Hochwasserereignissen, Gasmangellage oder anderen akuten Notlagen – bis zu 500 Personen. Bisher konnte der Kreis in entsprechenden Fällen ausschließlich auf die kreiseigenen Sporthallen zurückgreifen. Zudem ist auf dem Außengelände die Errichtung eines Feuerwehr-Übungsturms für die Wetterauer Einsatzkräfte vorgesehen – dieses Vorhaben unterstützte das Land Hessen mit einem Förderbescheid in Höhe von 106.183 Euro. Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck übergab den Bescheid im Rahmen des Hessentags persönlich.

Landrat Jan Weckler: „Für die Förderung des Landes Hessen sind wir sehr dankbar. Sie ist ein wichtiges Signal und unterstreicht noch einmal, dass wir mit dem Katastrophenschutzzentrum in Büdingen den richtigen Weg eingeschlagen haben, um unsere Einsatzkräfte bestmöglich zu unterstützen und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger weiter zu stärken.“

Veröffentlicht am: 21. August 2025